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"Ich wollte nie eine alleinerziehende mama sein. Und mein Kopf sagt mir, dass ich das sein werde."
Der Ansicht bin ich auch :-/
Eure Beziehung (für ihn wohl nur Affäre) steht wegen seiner Lügen und Betrügereien (seiner Partnerin ist er dann ja fremdgegangen mit dir bzw. hat ein Doppelleben geführt) auf seeehr wackligen Beinen bzw. hat keine vernünftige Basis mehr. Und das, obwohl das Baby noch nicht mal da ist. Ein Kind verändert das Leben massiv, eine Beziehung ebenso. Man ist - zumindest am Anfang - erstmal mehr Eltern als Paar, das Kind fordert die volle Aufmerksamkeit und abends ist man oft so erschöpft, dass man einfach nur noch ins Bett fällt. Das tolle Familienidyll, wo das Paar lächelnd und glückseelig gemeinsam über der Wiege hängt und seinem Baby beim Schlafen zuguckt, ist nichts weiter als Wunschtraum. Du bist froh, wenn du in den paar Stunden, die das Kind am Stück schläft, mal den Haushalt und dich als Person (duschen etc.) auf Vordermann bekommst. Nebenbei möchtest du ja auch noch etwas Schlaf abbekommen. Ein Kind ist für jede Beziehung eine Belastungsprobe. Und eine Beziehung, die schon vor dem Kind auf wackligen Beinen stand, hält das selten durch. Nicht umsonst sagt man auch, dass ein Kind kein Beziehungskitt ist. Die Gefahr hier alleinerziehend zu werden ist sehr hoch.
Die Gefahr, dass er dich bald wieder betrügt und ein Doppelleben mit einer anderen Frau aufbaut ist ebenfalls sehr hoch. Allein das emotional zu verkraften ist hart.
Bedenke auch, dass du diesen Mann mit einem Kind niemals aus deinem Leben werfen kannst, auch wenn er dich noch hundert Mal belügt und betrügt oder du schon einen neuen Mann an deiner Seite hast. Der Vater hat wie du als Mutter ein Recht auf Umgang mit seinem Kind. Bedenklich finde ich auch, dass er bereits mehrere Kinder von verschiedenen Frauen hat. Bist du dann alleinerziehend und auf Geld angewiesen, weil du nicht oder nur in Teilzeit arbeiten gehen kannst, dann ist von diesem Mann wohl nicht viel an Unterhalt zu holen, weil den anderen Kindern (und Müttern, je nach Alter der Kinder) ja ebenfalls Unterhalt zusteht. Sofern er nicht seeehr gut verdient wird da nicht viel übrig bleiben. Natürlich soll man nicht alles am Geld festmachen, aber in Anbetracht dessen, dass du vielleicht sehr schnell alleinerziehend sein und auf Geld angewiesen sein wirst, sollte man da auch ein Auge drauf werfen.
Ich möchte dir mit Sicherheit keine Angst machen, aber der Realität trotzdem ins Auge sehen. Kinder sind toll, keine Frage, aber sie machen auch eine Menge Arbeit, fordern Aufmerksamkeit und Verantwortung. Ich bin alleinerziehend und kann dir sagen, dass es kein Zucker schlecken ist.
Die Frage ist, ob du ein Kind möchtest. Versuche den Mann völlig auszublenden, da eine Zukunft mit ihm wenig rosig aussieht. Möchtest du Mama werden, auch ohne Mann? Was fühlst du für das Baby? Wie sieht deine berufliche Situation aus? Alles im Lot, kannst du ein bis drei Jahre für dein Kind ausetzen und bist trotzdem versorgt? Anderenfalls bleiben wohl nur Sozialleistungen...
Fertige dir doch mal eine Pro- und Kontraliste an und schreibe alles rein, was dir für und gegen das Kind so im Kopf rumschwirrt. Denke nicht nur rational, sondern auch emotional. Könntest du eine Abtreibung verkraften? Die Beratungsstellen können dir übrirgens niemals die Entscheidung abnehmen. Sie können dich auf Hilfen und Sozialleistungen aufmerksam machen und sie hören sich auch deine Sorgen an und kommentieren das auch. Letztendlich weiß aber keiner, wie es in deinem Herzen aussieht und wie das mit deinem Kerl weiter läuft. Auch weiß niemand, was du für ein Kind bekommst (gesund, krank, anstrengend, pflegeleicht), sodass deine spätere Belastung jetzt nicht wirklich absehbar ist.
Ich wünsche dir alles Gute!