ich und mein Freund hatten eine sehr turbulente Beziehung, mal waren wir zusammen, mal wieder nicht. In der sechsten SS habe ich erfahren, dass ich Schwanger bin
ich wusste nicht, wie ich mich entscheiden soll. Mein Freund wollte das Kind und meine Mutter hat auch hinter mir gestanden. Ich habe mich dann aber dagegen
entschieden, weil ich dachte ich könne dem Kind eh nichts bieten. In der 9 SSW hatte ich denn einen Abtreibungstermin, konnte den aber nicht wahrnehmen,
da ich einen Tag zuvor hohes Fieber bekam. Da habe ich mir es nochmal alles durch den Kopf gehen lassen und wollte das Kind behalten. Mein Freund und ich haben
uns total auf das Kind gefreut, haben auch schon eine gemeinsame Wohnung gesucht. Ich habe mich komplett auf das kleine eingestellt. In der 13 SSW waren wir dann
beim Ultraschall und der/die Kleine/r hat getanzt und uns gewunken, ich war einfach der glücklichste Mensch auf Erden. Ein Tag vor Weihnachten (der letzte Tag,
an dem ich in Deutschland abtreiben darf) sagt mein Freund zu mir, dass er keine Gefühle mehr für mich hätte, aber er sich trotzdem um das Kind kümmern würde.
Ich war total am Ende, habe dann mit meiner Mutter darüber geredet und mit meiner Schwester, die haben solange auf mich eingeredet, bis ich einer Abtreibung
zugestimmt habe. Habe dann eine Klinik in Holland herausgesucht und am 7.Januar. 2010 einen Termin gemacht. Sind denn auch dahin gefahren, mit dem Vater des Kindes
und mit meiner Schwester, ich muss dazu sagen, dass meine Schwester sehr großen Einfluss auf mich hat. Auf der Fahrt nach Holland frage ich denn meinen Exfreund, ob
es denn der Einzige und der Richtige Ausweg wäre, seine Antwort war: " Es gibt eh kein zurück mehr." In Holland angekommen, wurde bei mir nach sehr langer Wartezeit
ein Ultraschall gemacht, wo festgestellt wurde, dass es die 17.SSW ist. Ich war total in Tränen aufgelöst und habe meinen Exfreund in Tränen gefragt, ob es denn
wirklich der richtige Ausweg sei, er antwortete (mit Tränen in den Augen) mit einem ja. Dann wurde ich von einer Krankenschwester in den zweiten Stock gebeten,
wo weder meine Schwester noch mein Exfreund mit durften. Ich musste mir ein Nachthemd anziehen und mich ins Bett legen, dann kam die Krankenschwester und
hat meinen Blutdruck gemessen, dann musste ich ein Formular wegen Krankheiten und Allergien ausfüllen (die ganze Zeit unter Tränen). Nach langer Wartezeit kam denn
der Narkosearzt und holte mich in einen Raum, wo der Eingriff vorgenommen werden sollte, da wurde mir der Operierende Arzt vorgestellt (der an einem Tisch saß und irgendetwas
schrieb). Ich wurde dann auf so einen Tisch gebeten, der einen Frauenarztstuhl ähnelt. Dann kam der Arzt und fasste die Instrumente, ohne sich vorher die Hände
zu desinfizieren und sich Handschuhe anzuziehen, an. Meine Beine und mein linker Arm wurden festgeschnallt und schon hatte ich die Narkosenadel im Arm, ich wollte
das ganze Abbrechen, habe geweint und wollte schreien, dass sie aufhören sollen, bloß ich bekam meinen Mund nicht mehr auf, die Narkose wirkte. 45 Minuten später wachte ich
in dem Zimmer wieder auf, ich hatte mich gefühlt, als ob ich einen zu starken Kaffee getrunken hätte, ich war hellwach. Ich weinte und wollte es nicht wahr
haben, was gerade geschehen war, ich hatte fast gar keine Schmerzen und wollte so schnell wie möglich nach Hause, durfte dann auch nach einer halben Std. gehen.
Nach zwei Tagen hatte ich keine Blutungen mehr und aus meinen Brüsten kam Milch. Jetzt ist es mitlerweile fast eine Woche her und ich komme aus dem Weinen
einfach nicht raus, habe vor zwei Tagen wieder stärkere Blutungen bekommen, weiß auch nicht, was das alles bedeutet, weil die Ärzte mich nicht Aufgeklärt haben.
Wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir sagen könnten, wie ich wieder auf die Beine kommen soll und das alles verarbeiten kann.