Es ist so schön keine Sorgen haben zu müssen...
Zu den Verhütungsmitteln und den diesbezüglichen Kommentaren hatte ich mich am Anfang meiner Geschichte geäußert. Das ich unendlich blöd bin und Mist gebaut habe weiß ich selber. Warum kapieren es in solchen Foren einige nicht, dass es um ein Stück weit Lebenshilfe geht, die man sucht wenn man sich in dieser Weise offenbart. Zu urteilen ist sehr einfach und es hat mich beim Durchlesen vieler Beiträge geärgert, dass einige meinen sie müssten sich und ihre Meinung über die Probleme und Sorgen anderer stellen. Leute, dann seit ihr hier fehl am Platze. Ich für meinen Teil würde nie jemanden den ich nicht kenne vorverurteilen.
Das nur allgemein jetzt nicht unbedingt auf Lovesyou bezogen!!! Zu dir viel mehr soviel: Du scheinst nicht zu wissen was es bedeutet ein eigenes Zuhause zu haben. Es zu bezahlen jeden Monat, es instand zu halten und es zu lieben. Unser Zuhause haben wir vor 6 Jahren erstanden und wir haben uns bei der Renovierung 4 Jahre lang den Arsch aufgerissen. Eine entgültige Fertigstellung ist nicht abzusehen. Mein Mann ist ein sehr fleißiger und anständiger Kerl, der alles für seine Familie tut. Er kann aber auch nur arbeiten und nicht über sich selbst hinaus wachsen. Ein solches Objekt in dem Schweiß, Blut und Ärger steckt, dass einem als Zuhause alles bedeutet, gibt man nicht so ohne weiteres auf. Ich habe eine Verantwortung für meine Kinder, die ich über alles liebe. Ich möchte, dass es ihnen auch in Zukunft an nichts fehlt. Hast du dich schon mal gefragt, wie es für ein Kind ist in einer zu engen Wohnung ohne eigene Privatsphäre mit einer arbeitslosen Mutter groß zu werden? Dann hätten wir die Beiträge, die immer so oft im TV laufen!!! So will ich nicht enden. Sicher bin ich schuld an meiner Schwangerschaft, aber ich will nicht schuld sein, wenn meine Kinder irgendwann keine Perspektive und kein sicheres Zuhause mehr haben und mein Mann und ich jahrelang umsonst gearbeitet haben. Vielmehr ist die Gesellschaft von heute schuld an meiner Abtreibung. Ich könnte sehr wohl noch ein Kind bekommen. Aber ich hätte auf dem Arbeitsmarkt nie wieder eine reale Chance genügend Geld zu verdienen um meinen Kindern alles nötige zu ermöglichen. Wenn sich da nichts ändert und Mütter mit Kindern endlich als vollwertige Arbeitskräfte angesehen werden, ändert sich auch nichts an den Statistiken über Abtreibungen. Es gibt genügend Beispiele in Europa wo viele Kinder kein Thema sind. Die Frau kann immer wieder in ihren Beruf zurück und wird geachtet für ihre Leistung, die sie in der Gesellschaft bringt. In Deutschland ist man asozial mit mehr als zwei Kindern und wird zur Untätigkeit verurteilt. Das einzig positive was ich noch an meiner Situation sehe ist, dass ich im Osten lebe, wo man Mütter noch halbwegs achtet und wo es bezahlbare Kindergärten gibt. Meine Kleine geht seit dieser Woche ganztags in den KiGa. Ich habe mich wieder beworben und gute Chancen bei meinem alten AG, der aber auch leider nur Zeitverträge macht, wieder anfangen zu dürfen. Also ich bin in einer echten Zwickmühle. Ewige Verdammnis auf der einen Seite und eine vielleicht ein bisschen sicherere Zukunft auf der anderen Seite, wenn ich meine Familie wieder finanziell unterstützen kann. Wer das nicht nachvollziehen kann, hat noch keine wirklichen Probleme gehabt!!! Zum Schluss möchte ich mich bei den anderen Rosenrot, Zimtstern usw. bedanken. Ich bin echt froh, zu wissen, dass ich nicht alleine auf der Welt bin mit diesem Problem und dass es Menschen gibt, die nicht verurteilen mit dem erhobenen Zeigefinger. Ihr habt mir sehr geholfen und ich habe wieder geheult als ich eure Beiträge gelesen habe. Mein Herz sagt, dass ich diesen Kind nicht töten darf. Doch mein Verstand sagt, dass ich sonst alles andere aufs Spiel setze. Sicher es kann gut gehen. Ich bekomme trotzdem irgendwann wieder Arbeit, habe vier kleine Mäuse und bin die glücklichste Mami der Welt. Aber leider ist die wirkliche Welt total hart und ungerecht. Wenn sie nicht so wäre, dann wäre ich nicht schwanger geworden trotz Vorsicht (die sich als nicht ausreichend heraus stellte) sondern eine liebe Bekannte, die sich nichts sehnlicher wünscht als ein Kind. Sollte ich mich gegen diesen Embryo, der langsam in mir wächst und irgendwann mein Kind werde könnte, entscheiden, dann bitte ich das Leben um Entschuldigung und wünsche mir, dass irgendwo eine Frau schwanger wird, die es sich so sehr wünscht. Vergessen werde ich das kleine Klümpchen nie und verzeihen kann ich mir das bestimmt auch nie, aber im Leben muss man manchmal harte Entscheidungen treffen!!! Also noch mal vielen lieben Dank