Am 31. Dezember hat mein Freund mich abserviert - er meinte, ich würde ihn nicht lieben - wir waren auch nur 3 Monate zusammen und in der Zeit war es meist sehr dramatisch, und wir haben beide ein paar mal Schluss gemacht. Ich war mir aber ziemlich sicher, dass der 31. Dezember dann doch das endgültige Ende der Beziehung war.
Zwei Tage später (vorgestern) fand ich heraus, dass ich schwanger bin. Wir wussten beide, dass eine Schwangerschaft zwar unwahrscheinlich war, es aber dennoch ein Risiko gab. Als ich ihn damals fragte, was denn sei, wenn ich schwanger wäre, meinte er 'Dann kriegen wir ein Kind'. Also nahm ich die Pille danach nicht, denn das Risiko einer Schwangerschaft war gering und ich fand die Vorstellung, gemeinsam ein Kind zu bekommen, doch sehr schön - vor ca. 3 Wochen zumindest.
Unsere Beziehung würde nicht funktionieren, dass wissen wir inzwischen beide. Sein Verhalten seit er von meiner Schwangerschaft weiss, ist sehr enttäuschend, und ich weiss, dass ich in dieser Sache nur auf mich gestellt wäre. Er meint es sei verantwortungslos, ein Kind zu bekommen. Ich würde unglaublich gerne ein Kind bekommen, bezweifle aber, dass ich es allein schaffen würde. Ich hätte zwar die volle Unterstützung meiner Familie und wohl auch ein bisschen finanzielle Unterstützung durch ihn - aber der Gedanke eine alleinerziehende Mutter zu sein macht mir schreckliche Angst. Ich habe ja mein eigenes Leben kaum im Griff - in keinster Weise - ich bin wirklich schrecklich chaotisch und habe auch z.Z. weder Geld noch einen Job.
Ich habe gerade (und endlich!) einen MA in einem Studienfach angefangen, das mich wirklich interessiert. Ich bin zwar mit 29 eine der ältesten in unserem Studiengang, dafür habe ich aber auch die letzten 5 Jahre gearbeitet. Endlich weiss ich was ich will und ich würde auch wirklich gerne Kinder bekommen und eine Familie haben.
Meine Eltern sind in jedem Fall auf meiner Seite - aber ich sollte doch erwachsen und unabhängig sein. Abgesehen davon, haben sie mir erklärt, dass es schon zu zweit unglaublich schwierig war, während des Studiums ein Kind zu bekommen (meinen Bruder).
Ich habe Angst, dass ich nur dieses Kind will, weil ich sonst in meinem Leben nichts wirkliches auf die Reihe gebracht habe. Ich habe Angst davor, meinen Eltern auf der Tasche zu liegen. Ich habe Angst in die Armut abzusinken und meinem Kind nur ein beschissenes Leben ohne Vater bieten zu können. Ich sollte, glaube ich, erst mal mein eigenes Leben in den Griff kriegen, bevor ich auf einen anderen Menschen aufpassen kann - und zu zweit ist das ja schon eine immense Aufgabe.
Wenn ich einen Abbruch seelisch verkraften könnte, wäre es glaube ich rational gesehen das Beste für alle. Aber gerade kann ich überhaupt nicht klar denken. Hat irgendjemand eine Meinung hierzu? Ich würde mich wirklich freuen, von Euch zu hören.
LG,
Lilly