Alles Schwachsinn..
Hallo Siobhan,
was diese "berühmten" Studien allerdings auszeichnet ist, dass die Kontrollgruppe fehlt. Wobei es mehrere Theorien gibt, diese Studien als falsch zu enttarnen.
Am stichhaltigsten ist folgende Erklärung:
Es gibt zwar eine Korrelation - aber keine Kausalität.
Für echt unbedarfte Menschen ist (leider) beides das gleiche - denn auf den ersten Blick scheint es wirklich so, als gäbe es einen Zusammenhang. Nunja, gibt's (vielleicht) auch, aber eben keinen ursächlichen.
Macht man die Drittvariablenkontrolle, so löst sich der Zusammenhang nämlich auf.
So kommt eine überprüfende Studie zu dem Schluss, dass Frauen, die früh (ich glaube, bis 25) Kinder kriegen, ein leicht geringeres Risiko haben, an Brustkrebs zu erkranken. Erklärt wird das damit, dass so direkt im Anschluss an die Pubertät, die Brust ihr letztes Entwicklungsstadium - also bis zum Stillen - vollzieht, und damit krankhafte Veränderungen ein klein wenig unwahrscheinlicher werden.
Vergleicht man somit Frauen, die einen Abbruch hatten mit Frauen, die ebenfalls bis zu einem gewissen Alter (noch) keine Kinder hatten, verschwindet das anscheinende erhöhte Krebsrisiko.
Der richtrige Schluss ist also, dass frühes Kinderkriegen (statistisch) ein wenig vor Brustkrebs schützt und nicht etwa, dass SSAs Brustkrebs verursachen. Zwischen dem SSA und dem Brustkrebsrisiko besteht also ein indirekter Zusammenhang (weil Frauen mit SSA natürlich stärker in die Gruppe fallen, die früh noch keine Kinder haben als in die, die schon recht jung Mutter werden), es besteht aber keine Kausalität zwischen SSA und Brustkrebsrisiko.*
Da Du ja anscheinend gut englisch verstehst, kannst Du das hier nochmal im detail nachlesen: www.religoustolerance.org/abortion.htm
Die WHO (!) kommt übrigens zu dem selben Ergebnis und nicht irgendein "Institut für christliche Werte und Aufklärung".
Aber nichtsdestotrotz gehört das eigentlich auch gar nicht in diesen Thread, da es mit der TE ja überhaupt nichts zu tun hat: 1. weil sie schon Kinder hat, 2. weil der Krebs ja schon da war, als sie schwanger wurde.
Denn leider ist auch Kinderkriegen keine Garantie gegen Brustkrebs, denn der Schutz ist (statistisch) so minimal, dass die ursprüngliche Studie, die meint, einen Zusammenhang zwischen SSAs und Brustkrebs zu sehen, oftmal schon allein wegen mangelnder Signifikanz vom Tisch gefegt wird.
Süß find' ich allerdings, wie versucht wird, sich aus der Fehlgeburtsgeschichte rauszuwinden..
Lieben Gruß,
R.
* Für die, denen nicht so ganz klar ist, was der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität ist, hier nochmal ein verständliches Beispiel:
Auf dem Land gibt es mehr Störche als in der Stadt Ebenso werden auf dem Land mehr Kinder geboren, als in der Stadt. Zusammenhang: wo mehr Störche - da mehr Kinder. Es gibt eine Korrelation.
Das offensichtlich falsche Fazit wäre, dass es auch eine Kausalität gibt: "Wo es mehr Stöche gibt, gibt's auch mehr Kinder, also bringt der Storch die Kinder." Sondern eben, dass das ländliche Umfeld sowohl Störche, als auch Familien anzieht (Drittvariable: ländliches Umfeld).