Frage zu "Vorratsembryonen" bei künstl. Befruchtung..

monat_12243645

Hm, weiss nicht ob das hier reinpasst, irgendwie schon...

Gestern war ein sehr interessanter Bericht aufm Fernsehen, über Paare, die verzweifelt versuchen, durch künstliche Befruchtung ein Kind zu bekommen (kann ich ja nachvollziehen, es muss sehr schwer sein wenn man Kinder will und keine kriegen kann).

Um bissl einen Zusammenhang zu diesem Forum herzustellen: ich habe oft den Eindruck, das es eben oft solche Menschen sind, die (logischer- und verständlicherweise) gegen Abtreibung sind (wenn auch leider manchmal etwas sehr "vehement")

Nun wurde in diesem Bericht gezeigt, was mit den Eizellen passiert, die der Frau entnommen werden (durch Hormonspritzen reifen da bis zu 15 Stück oder mehr auf einmal heran): sie werden künstlich im Labor befruchtet, dann wartet man ab wie sie sich entwickelt.
Nach spätestens fünf Tagen sind ein paar übrig, und wenn die "gut" genug sind, werden 2-3 davon bei der Frau eingepflanzt. (Ware Eier, sag ich mal)

So, und der Rest wird entweder eingefroren ODER (in der BRD nicht erlaubt, woanders schon) zur "Spende" für andre Paare freigegeben ODER vernichtet.

Und darauf wollte ich hinaus: wie siehts denn da aus? Wie kann ich einerseits gegen Abtreibung sein (die Dauerabtreiber mal ausgenommen), mir zweitens so dringend ein Kind wünschen und dann meine befruchteten "Überschuss-Embryonen" vernichten oder weitergeben lassen?
Ich kann das nicht so ganz nachvollziehen. Bei der Vernichtung "töte" ich ja auch Embryonen von mir (bzw. wie die in dem Vorstadium heissen). Oder ich geb sie einfach weg, weiss nicht wo sie landen, und muss dann evtl. mit dem Gedanken leben, daß Kinder von mir woanders aufwachsen und es ihnen evtl. nicht gut geht..

Irgendwie konnte ich das nicht so unter einen Hut bringen. Einerseits der geheiligte Embryo (bzw. schon die geteilte Zelle ab der Befruchtung), andererseits ist es die Massenware, die ich mir entnehmen, einsetzen, einfrieren lasse und - wenns geklappt hat - wegwerfe...

Das meine ich jetzt nicht bösartig, nur ich kanns nicht verstehen.. Leute, die sich über Abtreibung (im frühesten Stadium) aufregen und vielleicht selbst über die künstl. Befruchtung Kinder kriegen und dabei ihre eigenen Embryonen verheizen... (Das war jetzt etwas schnodderig gesagt, sorry)

Eure Meinung würde mich sehr interessieren!
LG
Mulle

silke_11848169

Also...
... du hast den Unterschied doch selbst schon genau beschrieben. Der Prozess findet nicht im Körper statt, sondern außerhalb. Da hat man gar nicht die Bindung zu. Und wenn ich das richtig verstanden habe (Habs auch gesehen, auf Vox) dann geben die Leute ihre Embryonen weiter, wenns bei ihnen geklappt hat und sie keine Verwendung mehr dafür haben. Die meisten sind doch froh, wenn sie wenigstens ein Kind haben. Und wollen dann vielleicht nicht noch eins? Oder wollen sich die psychische Belastung ersparen. Warum dann nicht an andere Weitergeben, die z.b. durch zu frühe Wechseljahre, Unfruchtbarkeit etc. kein eigenes Ei/und Sperma nehmen können? Ich glaub wir können das nicht beurteilen, weil wir nie in dieser Lage waren und hoffentlich auch nicht sein werden.