an0N_1211332799zBei Depressionen
liegen VT und TP in etwa gleichauf, was die Erfolgsquoten angeht. Da käme es v.a. darauf an, was Dir mehr zusagt. Ich habe - wegen Angststörungen - Erfahrungen mit beiden Verfahren und finde, dass jedes seine Vor- und Nachteile hat. Wenn es zunächst darum geht, den Alltag zu meistern und Symptome wenigstens ein bisschen in den Griff zu bekommen, ist m.E. die VT deutlich überlegen. Wenn Du aber stabil bist und "alltagstauglich", ist TP "ergebnisoffener" und lässt Dir mehr Raum zur freien Entfaltung - wobei VT da auch nicht einschränkt, aber doch ein bisschen aufs Funktionieren fokussiert ist. Wenn Dir ein rationaler Zugang mehr liegt als das freie Assoziieren und die scheinbare "Planlosigkeit", wärst Du wiederum mit VT besser bedient. Auch dann, wenn Du ein strukturiertes Vorgehen schätzt und/oder Anleitung durch den Therapeuten suchst. Das Wichtigste ist aber, dass die Chemie zwischen Dir und Deinem Therapeuten stimmt, egal bei welchem Verfahren...
Um beide Verfahren in Kombination zu machen, wirst Du kaum einen Therapeuten finden. Bzw. diejenigen, die das tatsächlich anbieten, haben in einem Verfahren, wenn überhaupt, nur eine Schmalspurausbildung. Die Psychotherapeutenausbildung ist recht langwierig und umfangreich, das gewählte Verfahren meist eine tief verwurzelte Überzeugungssache, da ist es unüblich, ausgerechnet die beiden Konkurrenzverfahren vereint zu erlernen und anzuwenden.
Es spricht aber nichts dagegen, Dir z.B. parallel zur TP einen Selbsthilferatgeber (da gibt es viele von Verhaltenstherapeuten geschrieben) zuzulegen und damit zu arbeiten. VT sieht sich grundsätzlich als Hilfe zur Selbsthilfe, daher wäre das einen Versuch wert.