Liebe Mädels,
bisher war ich immer nur stille Mitleserin... aber langsam halte ich es nicht mehr so recht aus einen Großteil meiner Sorgen und Ängste mit mir selber auszumachen. Natürlich unterstützen mein Partner, Freund und Familie mich, aber ich glaube es kann keiner so gut nachvollziehen wie die Betroffenen selber, wenn es mit dem langersehnten Kinderwunsch nicht klappt. Und ich habe das Gefühl nur noch an dieses Thema zu denken und allen damit auf den Geist zu gehen.
Ich hoffe es findet sich die Ein oder Andere und nimmt sich die Zeit meine längeren Erklärungen unten zu lesen um sich mit mir auszutauschen und mir vielleicht auch wieder etwas Mut machen zu können!!!
Wir versuchen nun seit über 2 Jahren mit dem Nachwuchs. Im letzten Jahr hatte ich 6 Clomifen Zyklen. Viermal hatte ich je zwei wunderbare Eibsläschen. Einmal zwei und ein etwas zu kleines. Und einmal ein passendes. Leider hat es damit nicht geklappt, auch nicht bei den 4 Versuchen mit ES auslösender Spritze. Hormonwerte, Schilddrüse etc soweit alles in Ordnung. AMH leider schon etwas runtergegangen, was aber laut meiner FA im Alter von 36 auch normal ist. Bauchspiegelung und Eileiterspülung waren beide okay (bis auf ein wenig plumpe Fimbientrichter - die für das Auffangen der Eier auf dem WEg in den Eileiter zuständig sind). Das haben wir aber auch erst in unserem ersten Gespräch im KiWu Zentrum erfahren, dass es daran liegen könnte, dass es bisher nicht geklappt hat. Also wurden uns zunächst erst einmal nur die Möglichkeiten IUI oder IVF vorgeschlagen. Wir haben uns dann entschieden direkt die IVF zu versuchen, denn sollte es tatsächlich mit den plumpen Trichtern zu tun haben, dass es bisher bei uns nicht klappt würde auch die Insemination nichts bringen, wenn das Ei nicht in den Eileiter gelangen kann.
Nun hatten wir unseren ersten IVF Versuch im Kinderwunschzentrum. Bei mir wurde das lange Protokoll angewendet. Zunächst musste ich mit dem Nasenspray Metrelef zum Downregulieren im Vorzyklus beginnen. Am 8. ZT des Stimu Zyklus habe ich dann mit Bravelle bzw. Fostimon angefangen zu stimulieren (3 Ampullen á 75 I.E. also 225 Einheiten). Nach der ersten Blutabnahme am 4 ZT wurde dann auf 5 Ampullen (375 Einheiten) erhöht.
Beim ersten US am 8 Tag kam dann der erste Schock. Lediglich ein großer Follikel rechts und zwei eigentlich noch viel zu kleine auf der Linken Seite. Leider konnte mein Partner an diesem Tag aus terminlichen Gründen nicht anwesend sein und daher stand ich dann erst einmal allein mit dem Arzt da, der auch etwas ungeschickt direkt damit vorpreschte, dass wir nun überlegen müssten ob wir abbrechen oder weitermachen möchten. Zumal es wie er meinte auch gut sein kann, dass beim nächsten Mal wieder nur 1 oder 2 Follikel entstehen werden weil meine Reserven (ich bin 36) wohl nicht mehr so gut aussehen.
Ich muß dazu sagen, dass wir aktuell noch Selbstzahler sind, da wir noch nicht verheiratet sind. Ich war erst einmal total geschockt und bin weinend nachhause gefahren. Ich hatte so sehr damit gerechnet, dass mit der Spritzenstimulation deutlich mehr Follikel oder Eibläschen heranwachsen. Nach einem Telefonat am Abend mit dem Arzt, bei dem auch meinem Partner noch einmal alles erklärt wurde haben wir uns dann entschieden auch diese Chance wahrzunehmen und nicht abzubrechen. Wir hatten bis dahin ja schon eine Menge an Geld für Behandlung und Medikamente ausgegeben (auch wenn es uns um das Geld in erster Linie nicht geht, ist das ja schon nicht unerheblich). Und wenn es auch bei einem weiteren Versuch so wenig Ergebnis geben sollte, stünden wir wieder am selben Punkt.
Also haben wir weitergemacht. Beim nächsten US sah das eine schöne Eibläschen auch wunderbar aus und die Ärztin sagte die Chancen dass es klappt seien in jedem Fall da, auch wenn natürlich deutlich geringer als bei den Frauen wo mehr Follikel heranreifen konnten. Also sollten wir in der Nacht die Predalon Spritze zum Auslösen des ES setzen.
Samstag Mittag sollte dann Punktion sein. Ich war so aufgeregt, hatte Angst dass sie eventuell nicht mal ein Ei finden und dann doch wieder voller Hoffnung, weil ein schönes Ei ja völlig ausreichen würde!!
Aber dann kan der nächste Schuss vor den Bug. Der Arzt rief mich vorab noch mal zum US rein. Nach einem kurzen gucken links-rechts sagte er, nein da wäre nichts mehr da es würde keine Punktion stattfinden. Und das mit einer solchen Emotionslosigkeit und ohne jeglich Empathie dass ich erst mal sprachlos war. Nach ca. 10 Minuten holten sie mich und meinen Partner dann noch einmal zum Arzt rein und wir konnten einiges besprechen. Mein Freund bestand auch noch einmal drauf, dass ihm der Arzt das ganze via US noch mal zeigt. Es war schon eine seltsame Art... es fielen Sätze wie "wissen Sie, wieso heiraten sie nicht erst einmal und kommen dann wieder, Ihre KK zahlt so gut wie 100% warum machen sie das nicht? Dann hätte man doch viel mehr Möglichkeiten zum Ausprobieren etc." Also fuhren wir dieses Mal zu zweit ziemlich vor den Kopf geschlagen und durcheinander wieder nachhause.
Nun ja, ob wir nun noch einen Versuch starten oder doch erst heiraten wissen wir noch nicht. Aber geplant wäre beim zweiten Versuch dann wahrscheinlich die Stimulationmit einer Tablette Clomifen und 2 Ampullen Bravelle/Fostimon zu beginnen und das Nasenspray zur Downregulierung ganz weg zu lassen.Ich fürchte, dass Spray war schon der erste Fehler, wenn meine Eierstöcke eh schon recht verhalten reagieren, ist mit dem Sprach natürlich noch viel mehr Hemmung der natürlichen Abläufe da... Aber das konnte natürlich vorher keiner wissen und das lange Protokoll ist ja glaube ich auch das womit die meisten erst einmal anfangen.
Auf die Nachfrage warum ich denn auf die Clomi Tabletten so viel besser angesprochen hätte als auf die Spritzen konnte er mir natürlich auch keine rechte Antwort geben. Er meinte bei IVF sei Clomifen eher das letzte Mittel der Wahl. Komisch fand ich dann aber schon, dass er als es dann darum ging schon einmal grob zu sagen wie es bei einem zweiten Versuch weitergehen könnte sagte dass man dann eben ohne Spray, mit einer Tablette Comifen und 2 Ampullen Bravelle/Fostimon anfangen würde. Ich meine klar, vielleicht hat er unsere Einwände, dass ich auf Clomifen ja nun doch gut oder deutlich besser angesprochen habe ernst genommen oder überdach, aber etwas seltsam fand ich das schon erst vom Mittel der letzten Wahl zu sprechen und uns dann zu sagen, dass er genau das Medikament beim zweiten Versuch in Betracht ziehen würde.
Gibt es unter Euch Mädels jemanden mit ähnlichen Erfahrungen???? Und wenn ja, wie ging es bei Euch weiter?
Würde mich sehr über ein paar Worte freuen!!!
Danke und ganz liebe Grüße,
Hoffnungsschimmer78