ADS-Betroffene
Hallo Sommer,
ich bin erwachsen und selbst betroffen.
Seit einigen Monaten nehme ich Concerta und es hilft mir sehr.
Ich bin auch nicht abhängig und fühle mich damit auch nicht als anderer Mensch.
Nur der Alltag funktioniert einfach besser, Termine, Zeiteinteilung, Ordnung, Konzentration.
Auch meine Fehlerquote im Job (Verwaltung, Buchhaltung) ist zurückgegangen.
Leider gibt es gegen Concerta, Ritalin&Co. sehr viele Vorurteile.Da muß man sich oft anhören, daß man sich mit Drogen zudröhnt oder ähnliches.
Ebenso verbreitet ist die Ansicht, ADS gibt es gar nicht.
Ich möchte mich an dieser Stelle aber nicht auf eine entsprechende Diskussion einlassen, davon gibt es in anderen Foren schon genug und es kommt wenig sinnvolles dabei raus.
Meine persönliche Erkenntnis ist, daß das Erklärungsmodell ADHS meine Probleme erklärt und die dementsprechende Behandlung mir hilft.
Sicher ist nicht jedes zappelige Kind ADSler und es wäre unverantwortlich, bei jedem unruhigen Kind gleich Medikamente zu verordnen.
Meiner Meinung nach spielt die Diagnose eine ganz wichtige Rolle.
Erstens sollte ausgeschlossen werden, daß es noch andere Ursachen für die Probleme gibt,
z.B. Organische Ursachen wie Schilddrüsenfehlfunktionen, Eisenmangel und andere
zum anderen ist (das ist meine persönliche Erfahrung) die Diagnose allein schon eine große Hilfe, zu wissen warum man "so tickt" und kann sich darauf einstellen.
Außerdem muß es wirklich das richtige Medikament und vor
allem die richtige Dosis sein.
Da hilft manchmal nur probieren, unter ärztlicher Anleitung und Kontrolle natürlich.
Ich habe erlebt, daß bei zu geringer Dosis die Symptome sogar schlimmer waren als ganz ohne Medis, das kann einen am Anfang evt. abschrecken.
Bei mir hat die "Dosierungsfindung" ca. 4 Wochen gedauert.
Dir und deinem Sohnemann alles Gute!
LG Bluechoco