Mir erscheint es wichtig, hier auch einmal auf die Merkmale von Sekten hinzuweisen. Es ist sehr viel zu lesen, ich weiß, aber es lohnt sich. Etwaige Ähnlichkeiten der Ausführungen mit dem Auftreten einzelner Poster dieses Forums sind sicher rein zufällig.
Folgendes fand ich unter http://www.fachwissen-katalog.de/2007/05/03/merkma-le-und-strukturen-von-sekten/ :
"Die im Folgenden aufgezeigten Merkmale und Strukturen von Sekten sind, jede für sich genommen, in modernen Gesellschaften überall anzutreffen, da es sich hauptsächliche um Aspekte zwischenmenschlicher Sozialbeziehungen handelt. Sind einige dieser Merkmale bei einer Gruppe im Extrem ausgeprägt, weist dies auf eine potentielle Konfliktträchtigkeit.
LEHRE:
* Die Lehre erhebt absoluten Wahrheitsanspruch und spricht allen anderen Lehren Wahrheitsgehalt ab.
* Die Welt treibt auf eine Katastrophe zu, und nur die Gruppe weiß, wie die Welt zu retten ist.
* Ausschließlich die eigene Gruppe wird als gut, richtig, ganz, heilsam u. ä. deklariert, das negative Pendant gilt für andere Angebote und Menschen außerhalb der eigenen Gruppe.
* Das Weltbild der Gruppe ist verblüffend einfach und erklärt jedes Problem.
* Meinungsvielfalt wird nicht angestrebt.
ORGANISATIONSSTRUKTUR:
* Die Anhänger/-innen sehen sich in eine sichtbar strenge, formale oder subtil verborgene Hierarchie eingebunden. Von den Anhängern/-innen wird zur Erreichung des hohen Ziels Opferbereitschaft und Disziplin erwartet.
* Über Lehre und Regeln wacht eine Führerpersönlichkeit (Meister/-in, Guru) bzw. eine Führungsgruppe, die sich allein im Besitz der Wahrheit glauben.
* Verläßliches Miteinander ist lediglich an inhaltliche Konformität der Anhängerin / des Anhängers gebunden, wird aber oft deklariert als wirkliche Mitmenschlichkeit.
* Die Gruppe grenzt sich von der übrigen Welt durch Binnenzeichen und detaillierte Verhaltensregeln ab.
REGLEMENTIERUNG DES ALLTAGS:
* Die Zugehörigkeit zu jeder Religion oder Weltanschauung hat Auswirkungen auf den Alltag der Anhängerin / des Anhängers, da es gilt, das angestrebte Wertsystem in Handlung umzusetzen.
* Eine Fülle von Regeln für Kleidung, Frisur, Speise, Lektüre, Sexualverhalten, Partnerwahl und Kindererziehung, Zeitgestaltung und Wertebewußtsein nehmen den Anhänger/-innen die Mühen, aber auch die Freiheit eines selbstbestimmten Lebens ab.
* Die Kontrolle des Privatlebens der Anhänger/-innen wird als Unterstützung bezeichnet. Wer zweifelt, ist eben noch nicht so weit.
* Die Gruppe verlangt strikte Gefolgschaft und Unterordnung bis zur Selbstaufgabe als den einzigen Weg der Entwicklung oder Rettung des Individuums.
* Die Gruppe bewirkt den Abbruch bisheriger Sozialbeziehungen.
* Die Gruppe reduziert die Informationsaufnahme der Gruppenmitglieder auf die eigene Ideologie (keine Medien, Presse, Lektürebeschränkung auf gruppeneigene Informationsquellen)
ZEITLICHE EINBINDUNG:
* Mit vorgeschriebener Lektüre und Gruppenaktivitäten bis zur Erschöpfung wird oft die Freizeit der Anhänger /-innen verplant. Dies dient nicht zuletzt dem Ziel, die Gruppe zur exklusiven sozialen Umwelt zu machen, es unterbleibt somit auch die Notwendigkeit, sich mit Ideen und Inhalten außerhalb des Systems auseinandersetzen zu müssen und zu können. Damit wird auch unterbunden, daß sich eine Distanz zur eigenen Situation aufbaut bzw. aufrechterhält.
SPRACHE:
* Viele Gruppen entwickeln eine eigene Sprache, einerseits um das Zusammengehörigkeitsgefühl nach innen zu stärken und nach außen zu demonstrieren, andererseits um die Distanz zur Außenwelt zu betonen. Die Wirkung dieser Sprachkreationen sollte nicht unterschätzt werden. Ob Kunstwörter kreiert, deren Bedeutung zunächst nur der Gruppe bekannt ist, oder ob gebräuchliche Begriffe ihrer eigentlichen Bedeutung in unserer normalen sprachlichen Übereinkunft beraubt und von der Gruppierung neu definiert werden, die gewohnten Kontrollinstanzen des Sprachbewußtseins werden damit auf jeden Fall außer Kraft gesetzt.
* Der Dialog mit Außenstehenden wird nahezu unmöglich, da Außenstehende die Sprache der Anhänger/-innen als stereotyp empfinden. Die Anhänger/-innen fühlen sich somit nur noch von anderen Gruppenmitgliedern verstanden.
ELITEMENTALITÄT:
* Mit dem Absolutheitsanspruch der Gruppen verbunden ist das Bewußtsein ihrer Anhänger/-innen, die Elite der Auserwählten und Geretteten zu sein.
* Die Gruppe ist eine Elite, alle außerhalb sind auf dem falschen Weg.
* Das System der Gruppe stimmt immer. Stellt sich bei einem Gruppenmitglied der Erfolg nicht ein, so ist es dessen persönliches Versagen, es hat noch nicht genug gelesen, geglaubt, meditiert und noch nicht genug Seminare besucht.
KRITIKUNFÄHIGKEIT:
* Nicht zuletzt wegen der o.g. Verständigungsschwierigkeiten fällt es den Anhänger/-innen schwer, mit Kritik umzugehen. Kritik wird sowohl als Angriff auf die Gruppe als auch auf die eigene Person verstanden. Andersdenkende werden unbewußt als Anfechtung der eigenen Entscheidung erfahren.
* Kritiker/-innen werden denunziert, Zweifelnde auf ihrem Weg zurück in die Gemeinschaft unterstützt.
* Konflikt- und Dialogunfähigkeit erfährt innerhalb der Gruppe eine Umdeutung. Was der Außenwelt als Mangel erscheinen mag, wird im inneren der Gruppe oft als besondere Sensibilität und damit Qualität deklariert.
FEINDBILDER:
* Kritiker werden mitunter von der Gruppe mit der eigenen Lehre widersprechenden Mitteln als Feinde bekämpft.
* Manche Gruppen gehen soweit, daß sie für ihre Anhänger/-innen ein Kontaktverbot mit Kritiker/-innen bis hin zum Trennungsbefehl, ggf. auch innerhalb der eigenen Familie, aussprechen. Dies gilt oftmals auch für Aussteiger/-innen aus der Gruppe."
von SYLVIA TORNAU,
und nochmal, zu finden ist das Ganze unter http://www.fachwissen-katalog.de/2007/05/03/merkma-le-und-strukturen-von-sekten/
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
Das Erwachkoma