Ich war aufgrund diverser Beschwerden bei einem Professor in der Privatambulanz in der Uniklinik.
Unter anderem kamen wir auch auf das Thema Hungerstoffwechsel zu sprechen, und er reagierte da leicht "allergisch".
Er meinte, man dürfe nicht jeden heruntergefahrenen Stoffwechsel als Hungerstoffwechsel bezeichnen, den echten Hungerstoffwechsel gäbe es selbst bei Anorektikerinnen nicht so oft, man müsse weitaus unter 5% Körperfettanteil haben.
Das, was in der Wissenschaft als Hungerstoffwechsel bezeichnet wird, kommt in Europa selten vor.
Die Gewichtsstagnation und das Herunterfahren des "Verbrauchs" hat er ganz logisch erklärt, für mich als Biologin war das zumindest einleuchtend, allerdings habe ich ein Problem mit seinem Ansatz, man müsse alle 3 Tage über der erniedrigten Kalorienzahl essen, dann wiederzwei Tage herunterfahren, etc...
So vermeidet man wohl starke Gewichtszunahme , wenn man diese kopfmäßig nicht auf die Reihe bekommt. An den Tagen mit mehr Kalorien, sollen diese aus KH oder Eiweiß bestehen, sind es mehr KH, empfiehlt er an diesen Tagen Ausdauer/Cardiotraining, isst man mehr proteinlastig, eher Krafttraining. An den anderen Tagen keinen Sport. Dann irgendwann nicht mehr jeden dritten Tag erhöhen, sondern ein Tag wenig, ein Tag mehr, und das sehr lange Zeit beibehalten.
Er hätte damit gute Erfahrungen, bei Patientinnen, die keine Gewichtszunahme ins mittlere NG zulassen konnten / wollten und lieber im 17er / 18er Bereich bleiben wollten. (Viele Traumapatientinnen mit PTBS).
Ich grüble, ob das eine Lösung wäre ?
Nach all den Jahren und Therapien.
Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob das "körperlich gesund" ist, dauerhaft im oberen UG zu bleiben. Aber ist andererseits nicht die seelische "Gesundheit" genauso wichtig ?