Hallo liebe Community,
habe mich nun extra hier angemeldet um hoffentlich Hilfe zu bekommen.
Ich wohne nun seit ca. einem halben Jahr mit einer Freundin zusammen in einer WG. Ich wusste von Anfang an, dass sie eine Essstörung (ES) hat, allerdings auf dem Weg der Besserung war. Sie wollte in eine Klinik (der Antrag lief bereits), ich hatte ihr bereits psychologische Hilfe organisiert, die sie einmal wöchentlich (bis heute) besucht und hoffte darauf, dass sie gesund werden würde. Für mich stellte das vorab keine Belastung dar, dass sie eine ES hat.
Am Anfang wog sie bei einer Größe von knapp über 1,70 um die 50kg, oft auch darunter. Sie hat oft darüber gesprochen, das Essen und ihr Gewicht häufig selbst zum Thema gemacht.
Der Antrag für die Klinik lief und schließlich wurde sie eingeladen, hat sich aber entgegen aller Erwartungen, dagegen entschieden und sei der Meinung sie würde selbst gesund werden können und die Klinik würde ihr nicht helfen können.
In der Anfangsphase hat sie oft nichts gegessen und wenn, dann hat sie sich daraufhin übergeben, also kommt noch Bulimie dazu. Ich bin keine Expertin, wenn es darum geht, um welches Krankheitsbild es sich nun hierbei handelt.
Mittlerweile hat sie nach einigen Monaten nun wieder stark zugenommen und hat ein Normal- bis leichtes Übergewicht, meiner Einschätzung nach.
Allerdings isst sie lediglich Wassermelone, Brot mit Nutella und Schokomüsli und das ist nicht normalen Mengen. Sie übergibt sich sehr oft und ich finde die Reste davon in der Toilette vor. Das Nutella scheint sie (wie auch einiges Essensreste in einer Plastiktüte, die ich in ihrem Schrank entdeckt habe) irgendwo in ihrem Zimmer zu verstecken, da wir offiziell keines im Haus haben, da sie es nicht möchte. Allerdings finde ich oft an Geschirr und in der Küche Kleckse von Nutella vor.
Folglich ist ihr Essverhalten meiner Auffassung nach immer noch nicht normal und sie scheint sich auch weiterhin zu übergeben und macht tägliche Sportübungen. Außerdem habe ich immer mal wieder "Motivations-Zettel" im Müll gefunden, auf denen sie sich scheinbar aufgeschrieben hat, was sie zu essen hat und was nicht und dass sie mehr Sport treiben muss und am besten nichts isst. Angeblich seien diese Zettel aber älter gewesen, hat sie mir gesagt, nachdem ich meinen Mut zusammen genommen habe, um sie darauf anzusprechen. Seit dem reden wir nicht mehr darüber und ich mache eine gute Miene zum bösen Spiel.
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.
Wir haben 2014 gemeinsam unser Abitur gemacht und seit dem hängt sie bis auf einen Nebenjob für einige Monate nur bei uns zu Hause rum und ihre Mutter finanziert ihren Lebensunterhalt.
Langsam weiß ich nicht mehr weiter und mit ihr umzugehen. Mich belastet das sehr und ich möchte nicht mehr mit ihr zusammen wohnen, so lange nicht irgendwann Normalität einkehrt. Ich hoffe ich finde hier Hilfe.
Liebe Grüße