Hallo Gina,
ich muss auch mal meinen Senf dazugeben. Ich bin wirklich sehr leiderprobt, was das Thema "Schlafen" angeht.
Ein paar Worte dazu:
Nicht zu viel darüber lesen und schon gar nicht alles für bare Münze nehmen. Zum Beispiel wird oft geschrieben, wie schnell sich Sachen einschleifen und dass das Baby bald gar nicht mehr ohne Schunkeln, Kiwafahren oder ähnliches einschläft. So ist es nun wirklich nicht. Babys gewöhnen sich vielleicht schnell an etwas, genauso schnell können sie sich auch wieder an etwas anderes gewöhnen. Also bitte nicht immer gleich unter Druck setzen lassen, insofern, dass die oder die "Methode" nun alles noch schlimmer gemacht hat - Quatsch. LOCKER WERDEN - das Baby wird älter, es wird leichter werden. Mach nach deinem Gefühl, und scheiß auch mal auf die Konsequenz (Rituale sind wichtig ja ja, aber manchmal will das Baby vielleicht was anderes...)
Ich bin mit meinem Baby stuuuundenlang täglich spazierengegangen. Sie schlief tagsüber NUR im Kiwa (ich bin inzwischen stadtbekannt). Im Kiwa schrie sie auch oft erstmal 10 Minuten lauthals, dass mich die Leute anstarrten, als wäre ich die schlimmste Rabenmutter aller Zeiten. Wenn ich sie rausnahm, war sie leise, wenn ich sie hinlegte, schrie sie. Auf meinem Arm ist sie aber nie eingeschlafen, nur als ganz frisches Baby. Und abends nur mit Schunkeln in der Wippe (böse böse Wippe blabla, wenns nicht anders geht, is dir alles wurscht...) ein. Das Schreien bis zum Einschlafen dauerte oft Stunden (ich war immer dabei, bin nie weggegangen). Eines Tages (so seit ca. 5 Wochen, sie ist jetzt gute 7 Monate alt) ging alles viel besser. Sie war eben erst jetzt bereit, allein und ohne die Schaukelei einzuschlafen.
Wie oft hab ich mir anhören müssen: Blooooß nicht, gewöhn ihr dies und jenes nicht an (Wippe, Kiwa, Schaukeln)... ich kann das nicht mehr hören, echt. Damit setzt man sich nur unter Druck (und macht alle Beteiligten noch verrückter). Was willstn machen, wenn das Baby dir die Bude zum Wackeln brüllt?
Zum Schreienlassen: Hier vertrete ich inzwischen eine offenere Meinung. Allerdings erst, seit die Kleine ein halbes Jahr alt ist und ich langsam versteh, was sie braucht. Ich wollte meine Tochter nie schreien lassen. Bis ich festgestellt hab, dass sie nur noch verrückter schreit, wenn ich ihr helfen will, sie wird da regelrecht hysterisch manchmal. Geh ich dann weg, schreit oder meckert sie, aber beruhigt sich (inzwischen) bald. Sie will mich gar nicht mehr bei sich haben, wenn sie hundemüde ist. Sprich: Es ist also nicht unbedingt immer gleich herzlos, im Gegenteil, manchmal unumgänglich, eine kurze Schreiattacke auzuhalten. Wenns allerdings immer lauter wird und nicht aufhört, ist der Grund vielleicht ein anderer. Sogar nachts (sie wird gerne nachts wach und weint auch mal) darf ich ihr oft nicht zu nahekommen, da sie ihre Ruhe will und durch mich oft nur nervös oder einfach wach wird.
Ach, ich könnte wirklich Stunden über dieses Thema schreiben, auch meine Erfahrungen bzgl. Osteopathie, Homöopathie und Kinderärzte zum Thema Schlafen übersteigen inzwischen jede Vorstellung, die ich mal hatte, als ich mir einfach nur ein Kind gewünscht hab :roll: .
Aber nach all diesem Irrsinn (der noch nicht vorbei ist ;-) ) kommt mir immer nur wieder eines in den Sinn: Jedes Baby ist anders und die Standardtipps (a la Internetseiten wie Babycenter und co) kann man oft getrost vergessen.
Ich wünsche alles Gute und mach Dich nicht verrückt. Wenn die momentan gerne im Kiwa schläft, dann geh doch mit ihr raus - wenn du nicht mehr kannst/willst werdet ihr wieder neue Wege finden.
Liebe Grüße und guten Schlaf wünscht
Lisa mit Hannah (die gerade in meinem Bett schläft)