judyta_12166184Gesprächtherapie
Hallo Nana
Solange es bei den Gedanken bleibt und diese Dein Leben noch nicht allzusehr beinflussen, ist die Situation noch nicht ganz so akkut denke ich. Aber es ist bestimmt ein Warnsignal, dass Du was dagegen unternehmen solltest, denn ansonsten kann es gut möglich sein, dass sich Deine Zwänge immer mehr steigern. Solche Gedanken werden häufiger, intensiver, Du kannst Deine Gedanken noch schlechter kontrollieren etc. Darum würde ich es schon wichtig finden, dass Du baldmöglichst einen Psychologen aufsuchst. Wann bist Du denn mit der Schule fertig?
Medikamente denke ich sind in Deinem Fall noch nicht nötig, die sind meist nur für die Fälle wo die Neurose soweit fortgeschritten ist, dass die betroffene Person gar nicht mehr einsieht, dass sie ein Problem hat und wirkliche Zwangshandlungen vollzieht.
Mein Bruder beispielsweise hatte Phasen wo er bis zu 5 Stunden geduscht hat (Waschzwang). Dann hatte er eine Phase da durfte ihn keiner mehr berühren und wenn er dachte man hätte ihn berührt, gab es stundelange Diskussionen (Fragezwang). Oder er hat Angst man hätte ihn vergiftet, hat sich während 3 Wochen geweigert auf dem Bett zu schlafen, weil er Angst hatte, es wäre vergiftet. Also wirklich die ganz üblen Sachen.
In solchen Fälle ist es absolut notwendig Medikamente einzunehmen um den Patienten erstmal in einen Zustand zu bringen wo er fähig ist halbwegs klar denken zu können.
Aber in Deinem Fall glaube ich, dass eine reine Gesprächstherapie, wo ihr Deine Gedanken und deren Ursprung analysieren könnt, schon sehr hilfreich wäre. Oft gründet deren Ursprung sehr tief und mit Hilfe einer geschulten Person könntest Du Deine Gedanken vielleicht eher Verstehen und ihnen etwas an ihrer "Bedrohung" nehmen.
Probier das mal aus mit Aufschreiben. Wenn mich was beschäftigt, sehe ich oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Wenn ich es aufschreibe kann ich so meine Gedanken sehr gut ordnen und oft ist es dann gar nicht mehr so schlimm wie zu anfang angenommen.
Wie gesagt, ich würde so schnell als möglich einen Psychologen aufsuchen. Dass Du mit Verwandten nicht gerne darüber reden möchtest kann ich gut verstehen und auch Kollegen in einem gewissen Alter können das wahrscheinlich nur bedingt nachvollziehen. Darum ist eine neutrale Person sicher keine schlechte Lösung.
Darf ich noch fragen wie alt Du bist?
Lass mich doch wissen wie es Dir weiter ergeht und wenn ich Dir irgendwie helfen kann, so tue ich das natürlich gerne.
Liebe Grüsse