Ich befinde momentan in einer sehr schwierigen Situation. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll und hoffe, dass ein paar von euch ein paar Antworten oder Tipps für mich haben:
Meine lange Geschichte versuche ich mal kurz und grob zu fassen:
Ich vermute, dass ich schon seit vielen Jahren Depressionen habe, weil ich mich erinnere, schon mit 13 den Gedanken an Suizid gehabt zu haben. Ich habe mich dann immer versucht zusammen zu reissen und mich an den schönen Ereignissen, die es gab, zu halten.
Als ich klein und bzw. in der Pubertät war, war ich recht übergewichtig. Permanent wurde ich von meinen Klassenkameraden und von meinem Stiefvater gemobbtt. Dazu kam, dass ich mich mit meinem Stiefvater von Anfang an nicht verstanden habe. Meine Mutter lernte ihn kennen, als ich ungefähr 5 war. Ich mochte ihn nicht und wollte auch nicht, dass meine Mutter mit ihm zusammen ist. Nach 3 Monaten wurde auch schon gehreitet und ich wurde sofort gezwungen ihn Vater zu nennen und allen die Tatsache zu verheimlichen, dass er nicht mein richtiger Vater ist. Von da an bis heute werde ich von ihm wüst beleidigt ... Schlampe, Mistück, das zur Hölle fahren soll etc. etc.), wenn meine Mutter nicht da ist und wurde sofar oft geschlagen (Mit Stühel, dem Gürtel, Besen und was weiß ich was noch).
Mittlerweile habe ich zwei Schwestern im Alter von 14 und 12. Die zwei haben von meinem Stiefvater gelernt mich zu verachten und zu verspotten, weil er ihnen ständig einredet: ich sei der "Freak", die furchtbare Person, die eigentlich gar nicht hier sein sollte. Ich versuche schon seit etwas längerem auszuziehen, aber Ich werde trotzdem zum hier bleiben gezwungen, weil meine Mutter sehr krank geworden ist (13 Ops in weniger als 7 Jahren). Mir wird dann sofort vorgeworfen, dass ich meine Mutter in Stich lassen will und nur an mich selbst denke. Meine Schwestern und er helfen ihr gar nicht, ich bin hier so eine Art billige Arbeitskraft. Generell dürfen meine Schwestern hier absolut alles, ihnen wird richtig Zucker in den Hintern geblasen. Ich bin regelrecht mit ihnen überfordert: sie sind frech, hören auf niemandem ausser meinem Stiefvater. Sie weigern sich all ihre Pflichten zu tun, wenn meine Mutter und ich sie zurechtweisen wollen, kommt dann ständig ein "Halts Maul!", "Mach's doch selbst!". Egal wo sie sind, sie hinterlassen Chaos und ich werde von meinem Stiefvater dazu gezwungen, ihr alles hinterher zu räumen.
Mittlerweile habe ich normales Gewicht, werde aber von meinem Stiefvater immer noch als fette Kuh bezeichnet. Das hat übr all die Jahre dazu geführt, dass ich ein sehr schlechtes Bild von mir selbst habe. Ich kann mich kaum noch im Spiegel ansehen, weil ich mich furchtbar unansehnlich finde und vermeide Kontakte und das Raus gehen, weil ich einfach nicht gesehen werden möchte...
Ich werde hier strengstens kontrolliert. Ich muss immer fragen, ob ich irgendwo hingehen darf, wie lange ich wegbleiben darf. Grundsätzlich muss ich immer um 22 Uhr hier zuhause sein, sonst gibt es Ärger mit meinem Stiefvater und das, obwohl ich 21 Jahre alt bin. Der Grund dafür ist: ich könnte ja schwanger werden und dann würde mich mein Stiefvater rausschmeissen. Da ich denke, dass ich mittlerweile alt genug bin, nehme ich mir gewisse Freiheiten raus. Und dafür werde ich dann schlimm beleidigt, wenn sich die Gelegenheit bietet - und das ist dann, wenn meine Mutter nicht im Haus ist.
Meine Eltern haben mir beim Umzug vor einem Jahr das Durchgangszimmer zugewiesen. Das ist das Zimmer zwischen dem Zimmer meiner Eltern und den Zimmern meiner Schwester. D.h:. ich habe hier nie Ruhe beim Arbeiten und Lernen, hier kommt jeder vorbei, wann er will, wie er will. Und das abstoßende überhaupt: manchmal komme ich in das "Vergnügen" Dinge aus dem Zimmer meiner Eltern zu hören, die ich nicht hören sollte und möchte und immer höre ich nur meinen Stiefvater dabei. Ich habe das schon oft mit meiner Mutter besprochen, sie schweigte meistens nur, vermutlich weil es ihr unangenehm war. Ich muss sagen, dass ich mir das Zimmer auch nicht aussuchen durfte. Warum ich das Zimmer bekommen habe: meine Eltern vermuteten, dass ich bald ausziehen würde. Und hier ist auch das Pradoxon, was ich nicht verstehe.
Wenn ich das Thema "Ausziehen" anspreche, schreit mein Stiefvater mich immer an und sagt: "Ich soll keinen Scheiss erzählen und es wäre besser, wenn ich im Elternhaus bleiben würde, bis ich verheiratet bin und noch ganz viel konservativer Kram, der vielleicht im 18. Jahrhundert noch aktuell war.
Ich habe seit 2007 versucht zu studieren. Damals wusste ich gar nicht, was das für Probleme mit sich bringen würde: Fahrtzeit von insgesamt mehr als 4 Stunden, da die Hochschule weiter weg war. Keine finanzielle Unterstützung (nur von meiner Mutter bekomme ich hin und wieder Geld, wenn sie für mich welches entbehren kann), sehr hohe Anforderungen, viel Leistungsdruck, viel zu viel Workload und viel zu wenig Zeit. Ich war morgens ab 6 Uhr weg und kam gegen 20 Uhr wieder. Bin immer erschöpft und hatte dann noch 1000 Sachen zu tun. Ich war dann meistens bis 3 Uhr morgens mit Dingen beschäftigt, wo meine Kommilitonen schon längst mit der selben Arbeit fertig und im Bett waren und dann musste ich auch schon wieder um 6 Uhr morgens raus. Kaum war ich abends zuhause angekommen, schon kommt mein Stiefvater mit den Vorwürfen, ich würde meiner Mutter nicht helfen, ich wäre eine faule ... und mir wäre es völlig egal, wie es meiner Mutter geht, hauptsache ICH ICH ICH und nochmals ich. Dabei tue ich schon alles was ich kann und dazu musste ich mir ständig den Kopf über das Geld zerbrechen, wie ich meine Semesterarbeiten überhaupt schaffen sollte, ich hatte nicht maöl 1 Cent und hatte viele Schulden noch dazu. Die Gedanken an Selmstmord wurden immer häufiger und ernsthafter.
Das führte dazu, dass ich in einer Nacht kurz vor der Abgabe und einer Klausur irgendwas mit mir passiert ist. Mir wurde scheinbar der Stress zu viel. Ich fing an zu zittern, musste "erzwungen" weinen und gleichzeitig lachen und vor Wut schreien. Ich konnte meinen Körper nicht mehr kontrolieren. Ich zitterte, mein Bein sprang auf und ab und wenn ich redete, stotterte ich nur und bekam keine Luft mehr. Mein Stiefvater, meine Mutter und mein Freund fuhren mich ins Krankenhaus. Dort bekamm ich Beruhigungsmittel und den Rat, ich sollte eine Therapie machen, wo ich lernen soll, besser mit Stress umzugehen. In dem Befund stand: psychovegetativer Erregungszustand.
Das ist schon ein Monat her und seitdem stimmt irgendwas nicht mit mir. Ich habe nach der Bitte meines Freundes und Gesprächen mit meiner Mutter mein Studium abgebrochen und hatte vor mich an anderen Hochschulen zu bewerben, die näher liegen und die besser organisiert ist bzw. nicht soviel Workload abverlangen (habe in einer Hochschule studiert, die durch die Bachelorakreditierung versucht hat, ein Studium von 10 Semester auf 6 zu kürzen.
Jedenfalls ist es so, dass sobald ich versuche an einer Bewerbungsmappe zu arbeiten und ich ein Stift in die Hand nehme (das ist ein kreativer Studiengang, wo man eine Begabtenprüfung ablegen muss und dazu noch eine Arbeitsmappe angeben muss) meine Hand sofort anfängt zu zittern. Ich habe das Gefühl, mein Talent zu zeichnen und gestalten ist weg. Ich kriege einfach nichts mehr hin. Ich verliere schnell die Geduld, weine und schreihe sofort, vernichte alles, was ich gemacht habe. Ich bin mit allem sofort überfordert und muss krampfartig anfangen zu weinen. Ich fühle mich permanent erschöpft, unter Strom, nicht fähig mich zu konzentrieren, nichts was ich anfange, gelingt mir. Sachen, für die ich 2 Stunden Arbeitszeit brauche, gelingen mir - wenn überhaupt - erst nach 4 Tagen. Ich habe ständig Kopfschmerzen, schlafe kaum. Ich habe wieder angefangen viel zu essen, habe auch schnell und viel zugenommen. Sobald mich irgendjemand anspricht, fühle ich mich gernervt und überfordert, brülle die Person an und möchte nur noch in Ruhe gelassen werden. Ich vernachlässige meinen Partner, weil ich ständig eingeschlossen sein und arbeiten ill, obwohl ich weiß, dass ich dazu nicht fähig bin.
Meine neuen Bewerbungsmappe kriege ich so nicht mehr hin und ich fühle mich schrecklich und wie eine totale Versagerin. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich mit mir anfangen soll und verzweifle langsam.
Ein Freund und mein Partner haben die Vermutung, ich hätte das Burn Out Syndrom und mich darum gebeten, einen Psychiater oder Psychologen zu kontaktieren. Was ich auch gemacht habe, weil ich wirklich Hilfe brauche. den frühsten Termin den ich bei einem Psychiater bekommen habe ist am 21. 5
am 1. Juni sind die Mappenabgaben und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll :/
Wie ist das eigentlich, wenn man zu einem Psychologen geht? Bekommt man da generell schneller einen Termin und wie ist das mit der Bezahlung? Übernimmt das die Krankenkasse?
Oder wäre einfach eine lange Kreativpause sinnvoller?
Ich danke euch schon mal für's Lesen und freue mich auf ein paar Antworten!