Finden Sie es in der Vorweihnachtszeit angenehm, wenn es in der Wohnung so richtig weihnachtlich riecht? Gegen ein Schälchen mit Wasser auf der Heizung oder auf dem Kachelofen mit z. B. ein paar Tropfen Orangenöl ist nichts einzuwenden, jedoch sollten Sie auf Räucherstäbchen besser verzichten.
Eine neue Studie belegt nämlich, dass Räucherstäbchen ebenso gefährlich wie Zigaretten sind. Besonders für Allergiker kann der Feinstaub, den die brennenden Duftquellen fein säuberlich im Raum verteilen, unangenehme Folgen haben. Der Rauch eines solchen Stäbchens ist gar mit dem von Tabak vergleichbar: So berichten Wissenschaftler im Fachblatt Athmospheric Environment, dass ein Räucherstäbchen die Luft genauso stark belastet wie eine Zigarette.
Bereits 2003 zeigten Wissenschaftler, dass beim Verbrennen von Räucherwerk die Konzentration von Feinstaub in der Zimmerluft stark ansteigen kann. Feinstaub kleinste Teilchen in der Luft, nicht größer als 10 Mikrometer gilt als gefährlich. Er dringt tief in die Lunge ein und kann Asthma und Allergien auslösen. Möglicherweise schädigt er auch das Herz-Kreislauf-System.
Der europaweite Grenzwert für die Feinstaubbelastung der Außenluft liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. In der Studie von 2003 verbrannten die Forscher Räucherstäbchen in einem Laborraum. Das Ergebnis der anschließenden Messung: Der EU-Grenzwert wurde um das Dreifache überschritten.
Räucherstäbchen enthalten zahlreiche Komponenten organischen Ursprungs, meist mit unklaren Mischungsverhältnissen: Sägemehl als Brennstoff, Harz als Klebstoff und Aromastoffe für den Geruch. Wenn die Stäbchen langsam abglühen, verbrennen diese Stoffe nur unvollständig. Dabei entstehen auch Schadstoffe, die sich an feine Staubpartikel binden können. So zeigte sich in einer Studie des dänischen Umweltministeriums, dass bei vielen Räucher-Produkten die Konzentration von Benzol und Formaldehyd im Rauch besonders hoch war.
Benzol kann Schwindel und Benommenheit auslösen und gilt als krebserregend, Formaldehyd reizt Augen und Atemwege. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass mögliche Folgen für die Gesundheit der Verbraucher nicht ausgeschlossen werden können. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)