sima_12835769Ich denke, dass
Das Thema ist in der Tat sehr heikel, ganz besonders wenn der Therapeut anderen Geschlechts ist als der Patient. Ich denke bei Berührungen die über sagen wir mal die Hand zum Trost halten hinausgehen ist es schon mal wichtig, dass Therapeut und Patient gleichen Geschlechts sind.
Was eine mögliche Abhängigkeit vom Therapeuten anbelangt war ich lange hin und hergerissen. Wenn jemand in seinem Leben nie Vertrauen und Geborgenheit erfahren hat, so kann das unerlässlich für den Patienten sein um zu seinem Thearpeuten ein Vertrauensverhältnis aufbauen zu können. Ich denke in der ersten Zeit wird dadurch sicher eine sehr starke Bindung zwischen Therpeut und Patient entstehen die vielleicht über einen gewissen Zeitraum auch eine gewisse Abhängigkeit seitens des Patienten bewirken kann. Allerdings bin ich genauso der Meinung, dass diese Abhängigkeit bei einer erfolgreichen Therapie mit dem Therapieende auch beendet sein wird. Falls dies nicht der Fall ist, wurde meiner Meinung nach ganz einfach die Therapie zu früh beendet.
Die Aussage *Eine Berührung kann mehr bewirken als 1000 Worte" kommt auch nicht so von ungefähr. Und aus medizinischer Sicht ist bewiesen, dass durch Berührung ein anderer Teil vom Gehirn aktiviert wird, der mit blossen Worten oft nicht zu erreichen ist.
Wenn ein Kind nie oder selten gehalten wurde, so können solche Berührungen durch einen Therapeuten als "Nachnährung" betrachtet werden.
Ein Idealverlauf einer solchen Therapie die Berührung mit einschliesst wäre meiner Meinung nach, dass diese Berührungen mit der Zeit sicher weniger intensiv und häufig werden. Ab welchem Zeitpunkt eine Reduktion geschieht sollte immer im Konsens zwischen Patient und Therapeut sein.
Zusammengefasst finde ich also, dass eine Therapie die gänzlich ohne Berührung abläuft, auch wenn sich das der Patient wünschen würde, nur teilweise heilsam sein kann. Der Mensch braucht Berührung, das ist erwiesen. Babys können sogar sterben wenn sie zu wenig Berührung erfahren und im erwachsenen oder jugendlichen Alter können durch zu wenig Berührung meiner Meinung nach erhebliche Beziehungsstörungen auf allen Ebenen herbeigeführt werden. Und in gewissen Situationen, eben wenn man sich vielleicht einfach mal fallen lassen möchte, weinen möchte, fällt einem das Vertrauen leichter wenn einem vielleicht nur jemand die Hand hält. In dieser kleinen Geste stecken soviele Bedeutungen "Du bist nicht alleine", "Ich verstehe Dich", "Lass Deine Gefühle ruhig zu" usw.
Ich denke hier ist uns vorallem die östliche Welt einen Schritt voraus. Berührung ist da in vielen Ländern zum Standard im Therapieprogramm geworden. Sie sehen den Körper und die Seele/Psyche nicht getrennt, sondern als Einheit an, was meiner Meinung nach nicht ganz so falsch ist.
Wichtig ist einfach, dass Patient und Therapeut offen darüber reden können. Was aber schade ist, wenn sich das der Patient wirklich wünscht und auch braucht und der Therapeut verweigert es ihm. So kann unter Umständen sehr viel Vertrauen kaputt gehen.
Noch eine kleine Anmerkung zum richtigen Zeitpunkt des Therapieendes. Ich denke wenn der Patient sich nach Therapieende noch nach dem Therapeuten sehnt, so war das Ende verfrüht, dann sollte die Therapie meiner Meinung nach noch fortgesetzt werden. Denn wäre der Patient tatsächlich geheilt- sprich bräuchte tatsächlich keine Therapie mehr, so würde er nicht mehr in solch einer Abhängigkeit zum Therapeuten stehen.
Eure Meinung und Feedbacks interessieren mich weiterhin sehr zu diesem Thema.
Liebe Grüsse