Hallo.
Ich bin immerwieder stille Mitleserin dieses Forums gewesen und habe mich nun durchgerungen, mich endlich anzumelden.
Natürlich nicht ohne Grund, denn mich beschäftigt seit einigen Wochen ein bzw. mehrere Probleme...
Ich gebe euch zuerst ein paar Hintergrund Informationen:
Mit 14 Jahren wurde ich Vollweise, bin zu meiner Schwester gezogen und wurde 4 Monate später von Ihrem Mann missbraucht.
Einzug in eine MädchenWG mit Teilzeit Betreuung. Ich bin sehr schnell selbstständig geworden und somit mit 16 Jahren in meine erste eigene Wohnung gezogen.
Natürlich lag die Wohnung im gleichen Haus, wie die Wohnung meines (inzwischen) Ex-Freundes, denn ich mit 15 kennengelernt habe.
mit 18 jahren bin ich mit Ihm zusammen etwa 500km weit weg nach Hessen gezogen, weil er hier beruflich Zukunft hatte.
Er fing an mich einzusperren, meine Kontokarte einzubehalten, wurde agressiv- weil ich es nicht geschafft hatte, rechtzeitig die Bremse zu ziehen.
Letztes Jahr starben meine Tante und mein Onkel innerhalb von 10 Tagen- nun hatte ich außer meine beiden Schwestern keinerlei Familie mehr.
Zuhause wurde es immer schlimmer, und da ich durch einen Welpen (den ich gefunden hatte) einen anderen Mann kennen und lieben gelernt hatte, habe ich endlich die Kraft gehabt, mich von meinem Ex zutrennen...
Die Trennung verlief alles andere als sauber.
Ich bin Morgens abgehauen, da ich sehr große Angst hatte, dass er wieder agressiv werden könnte und sofort zu meinem neuen (jetztigen) Freund und seiner 3Jahre älteren (älter als ich) Tochter gezogen.
Der erste Monat lief gut, danach gabs nurnoch Probleme mit ihr- so dass sie ausziehen musste.
Da ich in einer Nacht und Nebel aktion von meinem Ex geflüchtet bin, habe ich- bis auf ein paar andenken an meine Mutter und ein paar wenigen persönlichen Dingen, nichts mitnehmen können.
Das ganze ist nun über ein Jahr her.
Wie in jeder Beziehung haben wir höhen und tiefen gehabt.
Inzwischen befinden wir uns an einem Punkt, an dem es tiefer nicht mehr gehen könnte- ich fühle mich garnicht mehr wohl und ich glaube fast- dass es ihm genauso geht.
Nun komme ich aber mal zu den Dingen, die mich beschäftigen.
Ich habe angst vor der Trennung.
Ich habe Angst davor, dass ich es bereuhe, mich getrennt zu haben und ich habe ebenso angst davor, dass ich in einem Jahr feststelle, dass es besser gewesen wäre, mich vor einem Jahr zu trennen... Er ist ein wirklich lieber Mensch, 30 Jahre älter als ich- er kümmert sich liebevoll um mich und dass ich ihn kennengelernt habe, war wohl zu diesem Zeitpunkt, dass beste, was hätte passieren können.
Aber man entwickelt sich weiter- und ich glaube, wir haben uns einfach zu sehr entfernt.
Durch unsere vielen Streiterein ist auch viel Kaputt gegangen, Gefühle wurden durch worte verletzt, vertrauen hat gelitten- und das obwohl wir uns immer treu waren- die ganzen Probleme entstehen aus dem Alltag heraus.
Vielleicht ist es auch der altersunterschied.
Ich nerve ihn z.B. oft, weil er nicht mehr mit mir schläft und ich dass sehr vermisse und sehr drunter leide.
Auch seine Tochter haut uns immer wieder in die Beziehung.
Nun hab ich angefangen nachzudenken, ob es nicht vielleicht besser wäre, wenn wir beide eigene Wege gehen.
Mit einer sauberen Trennung wo nicht unnötig noch mehr Gefühle verletzt werden.
Seit dem ich diesen Gedanken im Kopf habe, machen sich bei mir nun aber pure existensängste breit.
Ich habe ja GARNICHTS.
Ich habe weder ein Kopfkissen, noch Geschirr, nichtmal Stuhl, Tisch, Matratze- ich habe garnichts außer mir selbst, ein paar Klamotten und eine Kiste voll Erinnerungen.
Da ich nichtmal mehr Eltern habe, die mir in der Anfangsphase unter die Arme greifen können- und damit meine ich nicht Finanziell, weiß ich wirklich nicht, wie ich eine Trennung bewerkstelligen soll- oder wo ich hilfe bekomme.
Ich habe einen Job- verdiene aber nicht sehr viel- gut 800-900 Euro netto, je nachdem wieviel ich arbeite.
Damit könnte ich mir nichtmal eine Kaution für eine neue Wohnung leisten. Abzüglich der Monatskarte von 120 Euro bleibt im Falle einer Trennung so gut wie nichts mehr über.
Ich weiß nicht, wie ich das alleine schaffen soll und verzweifel langsam.
Es wäre ihm gegenüber unfair- nur deswegen zu bleiben.
Zumal der Zustand daheim, mich auch langsam aber sicher kaputt macht.
Das war erstmal mein größtes Problem,
Vielleicht kennt sich jemand von euch aus und kann mir tipps geben, ob und wenn ja, wo ich mir hilfe suchen kann.
Danke fürs Lesen
Liebe Grüße