freya_12892129Da geb ich Dir in Teilen recht ...
man darf aber nicht vergessen, dass es ein urmenschliches Bedürfnis ist, in die Zukunft sehen zu wollen. Das hat es schon zu allen Zeiten unter Zuhilfenahme aller möglicher Instrumente gegeben.
Hier wurde auch schon öfters mal der Suchtcharakter von Q. und Co. angesprochen. Ich glaube, die Gefahr ist nicht zu unterschätzen. Die Lines machen es den Menschen ja auch außerordentlich bequem. Ich hatte zuvor auch noch nie Kontakt mit Kartenlegern, Hellsehern etc. . Das war mir die Sache nie wert, 300 km oder mehr durch die Gegend zu fahren und für die Beratung noch 200 EUR oder mehr dafür zu bezahlen. Für einmal ausprobieren, ob da wohl was dran sein könnte? Nö!
Genau das setzt das Verführerische an den Lines ein: Man kann ganz bequem zu Hause sitzen bleiben, braucht nur den Hörer in die Hand zu nehmen und die Nummer zu wählen. Der Preis bleibt übersichtlich - denkt man. Dann darf man halt nicht so lange sprechen (was wohl eher selten gelingt). Und billiger als eine Vor-Ort-Beratung ist es alle mal. Einmal ausprobiert, hat man "Blut geleckt" (außer, das erste Gespräch war gleich zum Abgewöhnen). Ist ja eine herrliche Sache, zu wissen, was kommt. Oder was der Partner gerade denkt oder fühlt? Welche Frau würde nicht endlich mal gerne in die Tiefen der Gehirnwindungen des Mannes gucken können?
Noch zwei, drei weitere Anrufe, dann ist man "auf Droge" und das Beraterhopping geht spätestens dann los, wenn Zweifel an der Richtigkeit der Prognosen auftauchen. Oder sich die Berater beim zweiten Gespräch widersprechen. Wenn man dann immer noch aufs Butterbrot geschmiert bekommt, bei dem und dem Berater wären die Voraussagen eingetroffen, Muß man den doch ausprobieren. Oder die Sache mit der "Chemie": dann hats halt nicht gepasst, also muß der nächste ran. Irgendwann wird man schon an den "chemisch-passenden" Berater kommen.
Ich stehe mit mehreren Kunden bei Q. in Maikontakt und muß manchmal die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn ich manche Geschichten dort höre. Dabei muß ich mir leider selbst an die eigene Nase fassen. Das ist es aber auch, glaub ich: wenn man in der Situation drin steckt, ist man so blind, dass man den Weg auch dann nicht finden würde, wenn man direkt davor steht. Ich weiß im Moment aber nicht wirklich, ob einen Kartenleger & Co. weiterhelfen können. Sollten Freunde nicht vorhanden sein oder das Thema nicht zum x-ten Mal durchkauen wollen: im Internet gibt es mittlerweile Foren, in denen man sich über "Herzschmerz- angelegenheit" austauschen kann. Manchmal hilft es ja auch schon, sich das alles mal von der Leber zu reden/schreiben.
Genauso wie man auch dieses Forum hier dafür nützen könnte, dass sich Menschen gegenseitig dabei unterstützen, wenn sie mit den Anrufen bei den Lines aufhören möchten. Ich mein - mal ehrlich: wer sagt denn schon zu Freunden etc., dass er öfters bis ständig bei Kartenlegern/Hellsehern anruft und dafür noch Geld ausgibt? Ich kann jetzt nur von mir reden, aber ich hätt mich in Grund und Boden dafür geschämt, das zuzugeben. Ich glaub, das hätt mir auch nicht wirklich jemand geglaubt :-)
Ok, hier wird schon viel geschimpft und über diesen und jeden hergezogen. Aber je mehr ich hier lese und mich in den einzelnen Beiträgen mal mehr, mal weniger wiederfinden kann, desto geringer ist bei mir die Lust und das Bedürfnis geworden, noch überhaupt irgendwelche Berater anzurufen. Und seit dem ich weiß, was bei IHM wirklich los ist und was mir von "Top"-Beratern dazu gesagt wurde, sowieso nicht mehr.
Ich habe für mich immer noch nicht abschließend klären können, ob man in die Zukunft sehen kann oder ob es an den Beratern lag oder oder oder. Aber eigentlich muß ich das doch auch nicht herausfinden, immerhin geht das auf mein Geld, oder?