Ich hoffe, hier bin ich richtig. Es tut mir sehr leid, ich werde hier meine gesamte Lebensgeschichte zu meiner Mutter aufschreiben, was extrem lang ist. Deswegen mache ich auch Abtrennungen, wenn ihr bestimmte Sachen nicht lesen wollt. Ich möchte mir nur alles von der Seele schreiben, es ist einfach viel zu viel geworden. Es macht auch nichts wenn ihr mir sagt, dass es zu lang ist. Ich möchte wirklich keinen zwingen, sich das hier alles durchzulesen. Aber ich habe schon damals festgestellt, wie gut es tut, es alles loszuwerden und darüber zu sprechen. Und momentan fühle ich mich ansatzweise wie früher und brauche es einfach mal wieder. Also verzeiht mir, wenn es so ellenlang ist.
Aufteilung:
1. Kindheit bis 13. Lebensjahr
2. 13. Lebensjahr bis jetzt
(wenn ihr das erste nicht lesen wollt, haltet unten einfach nach der #-Reihe Ausschau)
Ich bin heute 22 Jahre alt, Studentin und eigentlich mit meinem Leben zufrieden. Doch.. ich liege mit meiner Mutter in einem Rechtsstreit und hab laut einer damaligen Psychologin eine psychische Störung.
Wies dazu kam, werdet ihr fragen. Nun, meine Geschichte ist leider nicht nur lang, sondern auch verdammt unangenehm....
1.
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Als Kind lebte ich noch oben auf Rügen. Ich war ein aufgewecktes Kind, sehr redselig, sehr aktiv und sehr verspielt und offen. Ich fand schnell Freunde und genoss es, draußen zu spielen. Doch mein Leben änderte sich, als ich eines Tages nach Hause kam - ich war wohl 6 Jahre alt, glaube ich - und meine Mutter im Flur stand und mir sagte, ich solle meine liebsten Sachen aus meinem Kinderzimmer in das Wohnzimmer räumen. Ich erinnere mich daran, dass dort ein ganzer Stapel lag, ich liebte meine Spielsachen. Und meine Mutter redete permanent auf mich ein, was mein Vater für ein Schwein sei und dass er sie betrüge. Sie waren da schon längst geschieden, lebten angeblich nur noch wegen mir zusammen. Doch das waren Dinge, die ich damals noch gar nicht verstand und die mich auch nicht interessierten. Meine Mutter hat mich später beschimpft, weil sie nicht wahrhaben wollte, dass meine durchgängigen Erinnerungen an diesem Tag begannen. Dabei erinnere ich mich daran, als sei es gestern gewesen. Papa kam nach Hause. Er strahlte wieder wie immer. Dieses zufriedene Lächeln, das er immer gehabt hatte. Ich hab es geliebt. Und ich wollte zu ihm laufen, doch meine Mutter hielt mich davon ab, ging selbst zu ihm und ohrfeigte ihn. Ich weiß noch, wie geschockt er geschaut hat. Er wollte nach dem Grund fragen, doch sie schrie ihn an und klammerte sich an mich. Sie zitterte, weinte und schrie. Ich verstand das nicht und begann selbst zu weinen, weil es mir Angst machte und ich zu meinem Papa wollte. Sie hatte bevor er gekommen war wie immer gewirkt.
Sie verbannte ihn in mein Kinderzimmer und begann ihren Psychoterror. Hassbriefe, Affenposter an den Türen, die Couch, die den Flur versperrte, Gebühren für die Badbenutzung u.s.w. Ich habe alles davon mitbekommen. Dann war er irgendwann weg und ich wusste nicht wohin. Meine Mutter sagte mir nichts dazu.
Mein Vater blieb für mich 4 Jahre verschollen. Nicht nur er, auch der Rest meiner Verwandtschaft. Meine Oma, meine Cousinen. Ich fragte oft nach ihnen, ich vermisste sie. Ich hab in dem Alter nicht verstanden, warum sie nicht mehr da waren und meine Mutter hat die 4 Jahre immer wieder auf mich eingeredet, dass die alle böse sind, hat meinen Vater schlecht gemacht wo sie nur konnte. Sie hat mir erklärt, sie hätte Briefe von ihm gefunden. Viele Briefe, in denen sein Fremdgehen stand. Er hat mir Jahre später gesagt, dass er immer rein freundschaftlichen Kontakt zu seinen früheren Partnerinnen gehalten hatte. Jedenfalls kam die 4 Jahre auch nur 2 oder 3x ein Paket oder mal ein Brief von ihm. Mal zum Geburtstag, mal zu Weihnachten. Meine Mutter schimpfte immer weiter, machte mir immer wieder klar, dass das beweist, dass ich ihm egal bin. Doch dann kam eines Tages eine Postkarte. Ich glaube es war Ostern. Von Oma. Der Text las sich aufmunternd, doch wirkte gleichzeitig wie der einer weinenden Person. Er hatte genug Einfluss, dass meine Mutter sie anrief. Nach 4 jahren der erste Kontakt zu meiner vermissten Verwandtschaft. Opa war tot, ich hatte kaum Zeit mit ihm gehabt. Es war der Auslöser, der wieder den Kontakt brachte. Doch meine Mutter kam da schon nicht mehr mit ihrem Leben klar und schon gar nicht damit, dass ich umso mehr an den Anderen hing. Ich habe meinen Vater abgöttisch geliebt und nach den 4 Jahren umso mehr, als ich ihn endlich wieder für mich hatte. Ich habe erst dort erfahren, welche Massen an Briefen und Paketen abgeschickt worden waren. Zu jedem noch so kleinen Ereignis, doch bei mir war fast nichts angekommen. Mein Vater hatte die Zeit gelitten, er war schließlich 4 Jahre vom eigenen Kind abgeschottet gewesen. Ich bekam Zettel zu lesen - die Handschrift meiner Mutter. Es waren eben jene Schreiben, die ich in der Kindheit flüchtig gesehen hatte, als mein Vater in meinem Zimmer gewohnt hatte. Meine Mutter hatte ihm dort bereits den Kontakt zu mir verbieten wollen. Aus den zeilen las sich pure Bosheit. Es ist heftig, soetwas zu sehen zu bekommen. Ich weiß, dass bei meinem Vater damals als sie diesen Terror betrieben hat Morbus Bechterev ausgebrochen ist. Eine extrem schmerzhafte unheilbare Krankheit, bei der sich im Normalfall die Wirbelsäule von unten nach oben versteift. Ich habe ihr damals die Schuld dafür gegeben, doch ich habe es lange nicht ausgesprochen. Von meinem Vater - ich habe es nie verstanden - ging ein Brief an meine Mutter. Ich habe bei diesem Brief bitter geweint. Es war ein Dankesschreiben. Dafür, dass sie mich zu einem lieben Kind erzogen hat. Er hatte durch sie so gelitten. Sie hat ihm sein Kind 4 jahre vorenthalten. Und das war das einzige, was von ihm kam. Ein Dankeschön. Ein Dankeschön für die Tochter. Mein Vater hat mich ebenso geliebt wie ich ihn.
Doch ich blieb bei meiner Mutter wohnen. Mein Vater überwies regelmäßig den Unterhalt, doch das Geld wurde fast nicht für mich genutzt. Sie ging dafür für sich einkaufen. Und als wir dann umzogen, raus aus der Wohnung in der ich aufgewachsen war, begann die eigentlich schlimme Zeit. Ich war irgendwie damit klargekommen, was zuvor geschehen war. Der Kontakt war wieder da und ich war glücklich. Ich war ein Kind, was hätte ich auch sonst machen sollen? Doch während des Umzuges wurde sie immer aggressiver. Ich habe ein Tagebuch, da stehen Begriffe drin, die ein Kind von 10,11 Jahren sehr verletzen können. Vor allem wenn sie von der eigenen Mutter kommen. Ich hab gelitten, nicht verstanden, warum sie mich jeden Tag anschrie, warum ich plötzlich angeblich alles falsch machte. In der neuen Wohnung änderte sich nicht viel, es wurde nur noch schlimmer. Manche Tage stand ich morgens auf und die Wohnungstür knallte gerade zu. Meine Noten verschlechterten sich, nach der Schule wenn sie auch nach Hause kam gab es kaum noch ruhige Stunden. Alles war falsch, ständig schrie sie herum.
Zu einem Urlaub durfte ich nach unten zu meinem Vater, habe bei meiner Oma übernachtet. Es wr glaube ich Sommer, ich war von meiner jüngsten Cousine untrennbar. Doch der Urlaub endete und ich weinte, dass ich nicht zurück will. Mein Vater und meine Oma redeten aber auch mich ein, dass man ihnen unterstellen würde, mich beeinflusst zu haben und ich unbedingt zurückmüsse. Meine Mutter hätte sicher nur eine schwere Zeit und es würde bestimmt besser werden. Ich sollte mir keine Sorgen machen, sie würden bei mir sein, wenn etwas sein sollte. Aber bereits auf der Autofahrt nach Hause rastete meine Mutter wieder so gegen mich aus, dass sie mich beinahe im Auto auf der Autobahn verkloppt hätte. Ich musste auf den Rücksitz und verlangte zu Hause, dass sie mich aus der Wohnung lässt, damit ich ins Jugendzentrum könnte. Ich hatte davon gehört, dass es solche Center gab, in dem sie Jugendliche aufnahmen und ihnen halfen. Sie verweigerte, es war Wochenende. Ich griff zur Zeitung, wusste, dass dort auch solche Nummern drinstanden. Meine Mutter gab mir das Telefon und ich wählte, als sie sich mit Block und Stift direkt neben mich setzte. "Ich werde alles korrigieren, was du lügst." Das waren ihre Worte. Ich habe damals aufgelegt und später bereut, dass ich es nicht durchgezogen habe. Die Leute dort hätten sicher erkannt, was bei uns los war. Doch in dem Moment war ich einfach nur hilflos.
Es endete irgendwann darin, dass ich morgens aufstand und wir uns bereits direkt anschrien. Ich hatte an irgendeinem Punkt die Vorsicht aufgegeben und war in Angriff übergegangen. Meine Verteidigung, wie ich mir einredete. Ich ging zur Schule, ohne dass es etwas brachte. Die Noten verschlechterten sich auf 4 und 5, meine Mutter schrie mich sobald sie zu Hause war an, ich sei genauso dreckig und faul wie mein Vater. Es erreichte einen Punkt, an dem ich zusammenzuckte, sobald ich den Schlüssel im Schloss hörte. Das Vertrauen war weg, ich stellte mich immer auf den nächsten Ausbruch ein. Ich konnte auch nicht fliehen, meine Mutter hatte in der Zeit erneut mit der Abschirmung begonnen. Wieder kein Kontakt zur Familie. Briefe kamen nicht an, meine Mutter nahm Fernbedienung und Kabel des Fernsehrs mit, damit ich mich nicht ablenken konnte. Sie programmierte sogar das Telefon um, damit kein Klingelton erfolgt. Ich war mir zu 100% sicher, dass mein Vater und meine Oma versuchten, mich zu erreichen. Ich hatte meine Mutter einmal gehört, wie sie am Telefon schimpfte, dass sie gefälligst nicht mit IHREM Kind zu sprechen hätten. Ich saß stundenlang, tagelang am Telefon und hab daran herumgedrückt, hab immer wieder den Hörer abgenommen und gelauscht. Ich weiß, dass ich ein einziges Mal mit meinem Vater gesprochen habe, aber ich weiß nicht mehr wie. Und dass ich dadurch seine Nummern hatte, doch das war fast ganz am Ende. Die ganze Zeit davor fühlte ich mich komplett verlassen. Hilflos. Der einzige Bezugsmensch war meine Mutter, mein Vater und meine Oma waren für mich schon wieder nicht greifbar. Ich fühlte mich hilflos, jeden Tag gab es Streit, jeden Tag schrie sie mich an. Es eskalierte auch schon mal. Ich erinnere mich an einen Tag, als ihre Freundin unbedingt wollte, dass ich ihr beim Haare färben half. Ich erinnere mich, dass ich ihr sagte, meine Mutter würde wütend sein, wenn sie nach hause kommt und nicht da ist. Es war eine Zeit, zu der ich bereits Angst vor ihrem Nachhausekommen hatte. Doch ihre Freundin beruhigte mich, sie würde ihr schon Bescheid sagen und es ihr erklären. ich vertraute ihr, kam später heim. Doch als die Tür sich öffnete zog mich meine Mutter in die Wohnung, schloss die Tür hinter mir und schlug schimpfend auf mich ein, ohne mir zuzuhören. Es war wohl der Punkt, an dem alles kippte. Ich saß nach der Schule bewegungslos da und wartete unsicher darauf, den Schlüssel zu hören. Sogar wenn meine Mutter zu Hause war - mein Zimmer und das Wohnzimmer waren durch eine Tür verbunden - erschrak ich, wenn sie im Wohnzimmer lief. Wenn sie die Türklinke betätigte, dann verharrte ich in meinem Tun, egal was ich gerade machte. Ich habe sie gefürchtet. Ich habe nur noch auf den nächsten Ausbruch gewartet und dann haben wir uns zum Schluss stundenlang gegenseitig angeschrien, ehe sie es beendete und ich weinend in meinem Zimmer ausharrte, bis der nächste Streit oder die Nacht kam.
Ich war 13 Jahre, als ich endlich die vorher erwähnten Nummern meines Vaters hatte. Meine beste Freundin stand mir nicht bei, sie hatte auch Angst vor meiner Mutter, weil ich einmal gestürzt war und blutig nach Hause kam. Ich habe geweint, doch sie hat mich wegen der kaputten Hose angeschrien und geschlagen - vor ihren Augen. Es war der Punkt gewesen, an dem sich meine Freundin die Schuld gegeben hat und nicht mehr zu mir nach Hause kam. Deswegen hatte ich lange Zeit nur noch allein zu hause verbracht, war auch nicht mehr rausgegangen, es sei denn zur Schule. Jedenfalls hatte meine Freundin Angst, dass meine Mutter erfahren könnte, dass sie mich begleitet hatte. Deswegen ging ich den Weg zur Telefonzelle allein. Ich war zu aufgeregt, hatte nicht die geringste Ahnung, was davon Festnetz und was Handy war. Ich hatte da nichtmal auch nur ein Handy gesehn, wusste nur, dass man es auch fern der Wohnung benutzen konnte. Ich wählte eine der Nummern, hörte die Stimme meines Vaters und war total aufgeregt sprach zitternd wie sehr ich ihn vermisste, ehe ich begriff, dass es ein Anrufbeantworter war. Das typische Piepen ertönte und ich sprach weinend, dass ich es nciht mehr aushalte. Es war der Tag, an dem ich komplett zitternd und weinend das allererste Mal und völlig allein das Jugendamt fand.
(Selbst nach 9 Jahren und genug Therapie zitter ich hierbei, dass es eigentlich beinahe lächerlich ist..)
Im Jugendamt wurde ich unfreundlich empfangen. Das erste was ich hörte war "Ach du bist das, deine Mutter hat schon angerufen." Es ist irritierend, wie gut sich solche Kommentare im Gedächtnis festsetzen. Ich erinnere mich noch gut, wie sie sich mit mir an einen Tisch setzte, Papier und Stift, und verlangte, dass ich erkläre, was los sei. Und ich erinnere mich viel zu gut daran, dass ich sie anschrie, weil sie nur einen einzigen Satz schrieb: 'Mutter hat Probleme mit der Tochter'. Meine Mutter wurde angerufen und kam ewig lange nicht. Als sie dann kam sollte es ein Gespräch geben, doch ich kam nie zu Wort. Stattdessen erzählte meine Mutter sonstwas über das garstige bösartige Kind und zwei Leute vom Jugendamt redeten auf mich ein, was ich für ein dreistes Kind sei. Ich war verzweifelt und sagte ihnen, ich hätte meinen Vater angerufen. Ich wollte, dass sie ihn anrufen. Jemand hatte mir einmal gesagt, dass sie dazu verpflichtet seien, wenn solch ein Fall vorliegt. Aber ich entschuldigte mich, dass meine Nachricht an ihn wohl recht schlimm geklungen haben dürfte. Und wieder wurde ich von den Leuten ausgeschimpft, wie dreist ich in meinem Alter sei, Lügen zu erzählen. Dabei habe ich gar nichts vom Inhalt gesagt. Als sie meinen Vater dranhatten war der völlig ruhig und höflich, ich hatte ihn auch nie anders gekannt. Er redete in aller Ruhe, fragte nach und versuchte auch mit meiner Mutter zu sprechen. Ich war aber schon wieder in Tränen. Es war der Moment in dem ich ausstieß, dass ich zu ihm will. Dass ich es bei meiner Mutter nicht mehr aushalte. Und es war der Tag an dem entschieden wurde, dass ich tatsächlich demnächst zu ihm ziehen soll.
Aber es verging viel zu viel Zeit dazwischen. Meine Mutter kannte den Termin, ich aber hatte ihn mir nicht gemerkt. Ich war zu aufgeregt gewesen und meine Mutter machte mir die letzten Tage zur Hölle. Ich ging eigentlich kaum noch zur Schule, sie war früh zu Hause. Sie passte mich frühs ab, ich ging abends nach direktem Kontakt zu ihr ins Bett. Den ganzen Tag, manchmal über Stunden, schrie sie herum, schrie sie mich an, warf mir sonstwas an den Kopf und ich schrie zurück. Um dann wenn es vorbei und der Tag vorbei war zitternd und weinend in mein Bett zu gehen. Ich habe bis heite keine Ahnung, wieso ich das eigenltich so lange durchgestanden habe. Und noch weniger begreife ich, wieso unsere Nachbarn nie etwas getan haben. Ich weiß, ich habe diese ganze Zeit die das alles passiert war tatsächlich einige Male laut um Hilfe geschrien. Es war nie jemand gekommen. Unverständnis, das ich bis heute nicht verloren habe. Wenn ich im Fernsehn Leute sehe 'Sie hat zwar ihr Kind misshandelt und angeschrien, aber wir haben nie etwas bemerkt', dann kommt mir die Galle hoch. Sie waren ignorant, sonst nichts. Niemand kann mir erzählen, dass ich nie höre, wenn ein Kind in der Nachbarwohnung permanent mit der Mutter schreit und auch um Hilfe schreit. Nicht, wenn die das wie wir zum Schluss fast den ganzen Tag gemacht haben.
Als mein Vater mich endlich holen kam, war das wie eine erleichternde Ohnmacht. Meine Mutter hatte die Freundin (die mit der Haartönung von damals) zum Kaffee zu sich eingeladen, Ferhnsehr an, Kerze auf dem Tisch und schön Kuchen und edles Geschirr. Sie plauderten, während ich mit meinem Vater die restlichen Sachen an ihnen vorbei zum Auto brachten. Es tat unheimlich weh. Diese absichtliche pure Ignoranz. Und als er fragte was das soll meinte sie nur, sie müsse sich doch beistand holen, wenn sowas passiert. Seine Frage, ob sie mich nicht mal verabschieden wollte.. Tze.. Ich werde ihre Worte nie vergessen. Wie sie dasaß, an ihrem fein gedeckten Tisch, hübsch angezogen, die Freundin an der Seite und die Kerze an. Und wie sie mich dann anlächelte und sagte "Tschüss, mein Kind. Du bist doch mein Kind, oder?"
..ich habe diese Worte nie vergessen. Wann immer ich an sie denke, ist dieser Moment wieder lebendig in mir. Nach dem Moment als sie damals meinen Vater geohrfeigt hat, ist es der zweit-intensivste. Nach all den Leuten, die meine Geschichte damals immer und immer wieder haben hören müssen. Nach all den Überlegungen, dass sich mit der Zeit sicherlich einiges an Fehlern in meine Erinnerungen geschlichen hat. Dinge die man unbewusst vergessen hat und Dinge, die man deswegen vielleicht unbewusst etwas umgeändert hat... Diese Worte von ihr habe ich in diesen 9 Jahren nie vergessen. Sie hat sie genau so ausgesprochen und wenn ich daran denke, dann ist es, als könnte ich sogar noch hören, wie sie die in dieser geschwungenen, scheinbar geradezu lieblichen Art ausgesprochen hat.
Für mich war es damals ein Schlag ins Gesicht. Nach all dem Stress, dem Streit, der Angst.. nach all dieser Zeit und diesen Problemen.. saß sie so am Tisch und interessierte sich scheinbar nicht im geringsten für mich.
Es war der Tag, an dem ich endlich abschließen konnte. Mein Vater nahm mich mit runter zum Auto, doch der Schmerz blieb. Ich habe immer wieder hochgesehen, doch sie hatte es nciht mal für nötig gehalten, sich von ihrem Kuchentisch zu entfernen. Ich weiß noch gut, wie ich ins Auto stieg, auf den Beifahrersitz, und mir schlecht war. Ich schluckte das Gefühl, wollte nicht zeigen wie sehr es mich verletzte. Ich hab irgendwas gesagt, dass mir im Twingo wohl immer schlecht wird, es war wohl eine Art Scherz. Der Wagen fuhr an, wird fuhren ein Stück und ich war ruhig. Irgendwann liefen dann die Tränen, als ich begriff, dass es wirklich vorbei war und als ich begriff, dass es niemanden gab, der wegen meiner Tränen schreien würde. Mein Vater würde das nicht tun. Es war eine Fahrt von etwa 4 Stunden und den Anfang habe ich still vor mich hingeweint. Als wir ankamen war ich ruhig, doch die Monate danach habe ich jeden mit dem erlebten zugetextet. Sogar wildfremde Menschen. Immer wieder und wieder, immer wenn mir etwas einfiel. Immer wenn wieder etwas hochkam. und ich habe nachts ständig Weinkrämpfe bekommen. Und das über etliche Monate.
2.
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Es führte dazu, dass ich zu einer Psychologin musste, doch die brachte nicht viel. Das einzig gute war, dass ich bei ihr 2x die Woche eine ganze Stunde nur dafür Zeit hatte. Erst machte ich dasselbe wie ichs vorher bei allen Anderen gemacht hatte. Ich textete sie zu. Doch ich wusste da bereits, dass sie eigentlich dazu da war, das zu analysieren und mit mir darüber zu reden. Sie tat es nicht und so übernahm ich ihre Rolle und begann meine Vergangenheit selbst akribisch auseinanderzunehmen und zu analysieren. Ich hatte vorher noch nie etwas analysiert. Es führte zu dem Wahn, dass ich begann, die Menschen ganz genau zu beobachten, nachzuforschen, welche Hintergründe zu den Verhaltensweisen gegeben waren. Ich lernte in der Zeit weit mehr über Menschen, als ich je gedacht oder geplant hatte. Ich hatte nur verstehen wollen, was in meinem eigenen Leben passiert war, doch endete darin, meinen neuen Freunden in ihren Problemen zu helfen. Ich lernte, beide Seiten zu verstehen und scheinbar hatte ich auch recht viel Erfolg damit, zumindest ging es dann nach meinen Tipps meist gut aus. Es war für mich irgendwie beruhigend, aber auch traurig. Ich habe mir sehr oft die Frage gestellt, ob Menschen die schlimmes erlebt hatten tatsächlich die besseren Psychologen seien. Dabei hab ich mich nie als solche angesehen. Später habe ich dann beschlossen, Psychologin zu werden. Doch die Schule in meiner neuen Heimat war weit härter und meine Zensuren haben sich nie weit genug erholt. In der Grundschule war mein Zeugnis von 1en gesäumt, ganz selten mal eine 2. Ich gehörte zu den Besten der Schule. Doch mein Abitur bestand ich nur noch mit 2,6 .. höher habe ich es nicht mehr geschafft. Der Weg zum Psychologiestudium war damit versperrt, ich bin nicht zugelassen worden. Doch was viel gravierender war, waren die Rechtsstreits mit meiner Mutter, die diese gegen uns begann, und die Erkenntnis, dass ich das Vertrauen verloren hatte. Meine Freunde waren meist nur Internetfreunde, daran hat sich nicht viel geändert. Ich habe einige getroffen und sie auch sehr lieb, doch real habe ich mich extrem zurückgezogen. Wenn ich etwas von fremden Menschen haben muss (z.B. Behörden), dann werde ich bei der Anfrage extrem unruhig, mir wird heiß, vereinzelt stottere ich sogar. Noch viel schlimmer ist, dass ich mich komplett von einem menschen abschotte, sobald er mit tiefere Gefühle entgegenbringt. Es gab 2,3x einen Menschen in meinem Leben, der mir wirklich viel bedeutet hatte und den ich gern um mich hatte. Doch als sie mir mehr Gefühle entgegenbrachten rannte ich emotional gegen eine Mauer. Ich bekam Herzklopfen und Unruhe ihnen gegenüber und alles in mir schrie nach Flucht und Abstand. Ich habe das nie überwunden und mir wurde einmal mitgeteilt, dass dieses Problem sehr tief sitzt und deswegen nicht durch pure Willenskraft überwindbar ist. Ich gebe heute meiner Mutter die Schuld daran, die mir damals in meiner Kindheit oft genug die Bezugspersonen entzogen hat und mich selbst so als Bezugsperson verletzt hat. Mir wurde erklärt, dass die Vertrauensbrüche damals so oft und extrem gewesen seien, dass sich die Angst vor einem erneuten Vertrauensbruch und erneutem Verletztwerden so tief gesetzt hätte, dass man das auf einfachem Wege nicht mehr lösen könnte. Doch ich habe bis heute keine Ahnung, wo ich darin Hilfe finden kann.
Ein Jahr nach dem Umzug gab es die Klage. Meine Mutter verlangte mich zurück und ich, es gerade halbwegs überwunden, stürzte erneut in Weinkrämpfe. Ich weiß dass ich mit meinem Vater schimpfte, dass ich wegrennen würde, wenn er das zulässt. Er hat es nicht zugelassen, sondern um mich gekämpft. Es war der einzige Halt, an den ich mich dann wirklich geklammert habe und mein Vater hat mich niemals verletzt. Er ist immer noch der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich liebe ihn für all das, was er für mich durchgestanden hat. Aber er ist im Verlauf der Rechtsstreits mit meiner Mutter in dieser Richtung abgestumpft. Irgendwann hat er mir verweigert, in seiner Gegenwart über sie zu reden, wenn ich etwas loswerden musste. Es gab immer wieder Stress mit ihr. Ich war naiv. Sie hatte mich so verletzt, doch ich hatte all die Jahre immer wieder gehofft, dass sie mich doch lieben würde, dass nichts mehr passieren würde. Doch es passierte immer was. Alles schien in Ordnung, sie kam runter, wir verbrachten den Tag zusammen, sie fuhr wieder. Ich war oft resigniert, weil sie jedes Gespräch über die Vergangenheit verweigerte, doch zwingen kann man einen menschen nicht. Aber alle paar Monate tat sie irgendetwas, das mich richtig verletzte. Und immer wieder kam sie danach an, sie würde ihr Kind doch lieben und ich hätte es alles falsch verstanden. Von Anfeindungen gegen meinen Vater, er würde sie ausnehmen (obwohl sie 1 Jahr nichts zahlen brauchte, weil sie angeblich so in den Schulden war), über Besuche bei ihr, wo ich statt ind er Wohnung schlagartig weit außerhalb im Garten in einem Zelt neben dem Atemkranken Stiefsohn schlafen musste, jedes Mal panisch, wenn er nach Luft japste und ohne Handyempfang während sie mich dort runtermachte ohne dass ich wegkam, bis hin zu meinem Abiball. Ich konnte ihren Kerl nicht ausstehen. Er war ein selbstgerechter Macho, der auf mich herabsah und bei dem jede Lüge meiner Mutter über mich und meine Familie einem Gesetz gleichkam. Ich habe gesagt, meib Abiball gehört mir. Die Karten waren teuer und es durften ohnehin nur 4 Leute hin, einschließlich mir. Also habe ich die Partner meiner Eltern außen vor gelassen und mir gewünscht, dass mein Vater, meine Mutter und meine Oma mitkommen. Es wären 4 gewesen. Stattdessen hatte ich dann stundenlang mit meiner Mutter Streit am Telefon, weil ich wieder so ein Aas sei und sie nicht ohne ihren Freund kommen wollte. Ich hatte mehrere Telefonate, es hat mich unheimlich verletzt und schließlich habe ich es aufgegeben. Ich musste die Karten vor Ablauf der Frist bestellen und Oma weigerte sich auch, dann mitzukommen, weil sie nicht wusste, was sie dabei zu suchen hätte. Ich bin schließlicha llein mit meinem Vater gegangen um meiner Mutter später garstig am Telefon zu erzählen, dass mein Abiball scheiße gewesen sei, weil Papas Freundin dann Theater gemacht hat und meine werte Frau Mutter trotz dess es mir so wichtig war ja ihren Freund mehr liebt als ihr eigenes Kind. Da hieß es dann plötzlich, ich hätte nie gesagt, dass ich sie unbedingt dabei haben wollte. Für mich war das alles eine einzige große Enttäuschung. Es folgten weitere Anrufe und ich vergab ihr wieder. Schon wieder. Später gab es mehrere Streitgespräche unter vier Augen zu der Vergangenheit. Ich weiß nicht, wieso sie dann plötzlich doch reden wollte, doch jedes einzelne Wort war pure Kritik an mich. Ich war das bösartige Kind, ich hätte sie so leiden lassen. Ihre Erklärung zu den letzten Terror-Tagen vor meiner Abreise: Ich hätte ihr verweigert zu sagen, ob und wenn ja wann ich sie verlasse. Dabei hatte sie es die ganze Zeit gewusst und deswegen Terror gemacht. Ich kam nie auf eine Einigung mit ihr.
Und jetzt.. tja.. Jetzt durfte ich in den Rechtsstreit gegen sie, weil sie mir den Unterhalt verweigert, obwohl ich jedes Jahr knapp 600,- allein an Unigebühren zahlen muss und mein Vater mir kein Geld mehr geben kann(weil er jetzt selbst bis zum Hals im Wasser steht). Da meinte sie zuvor noch scheinheilig, sie würde mir keinen unterhalt zahlen, aber mich ja gern ein wenig unterstützen. Ein wenig unterstützen mit 20 im Monat ist ein Unterschied zu den 180, die ich dringendst bräuchte. Ich wollte unbedingt eine Unterhaltsberechnung und habe ihr angeboten, dass wir uns danach darüber unterhalten können. Die Berechnung kam, die Antwort blieb aus. Ich habe gewartet, dachte, vielleicht ist sie wieder mit ihrer Arbeit überlastet. Nein. Die Antwort die ich bekam war dann einen Monat später das Anwaltsschreiben dass sie von mir einen BaföG-Antrag verlangt. Und ein Schreiben an meine Anwältin, in dem sie detailliert die letzten paar Jahre meines Lebens niedergeschrieben hat, und zwar so, als seien diese letzten jahre nur von Fehlern meinerseits gesäumt gewesen. Die bezeichnete mich als aggressiv, gab meiner Familie hier die Schuld daran und behauptete, ich sei psychisch und körperlich so labil, dass es idiotisch wäre, ernsthaft zu glauben, dass ich ein Studium und den späteren Beruf machen könnte. Nun, ich fühlte mich erstaunlich gesund, doch sie hatte in dem Punkt mit der Aggressivität Recht, denn ich setzte meinerseits die Anwältin auf sie an, die für uns den Unterhalt errechnet hatte. Seitdem spielt sie mit miesen Tricks und macht alles wie ich nur noch über Anwalt. Diese Frau ist für mich gestorben, ich habe so genug davon, permanent von ihr hintergangen und benutzt zu werden. Vor allem was ich die Zeit alles von ihr erfahren habe..
Sie ist in "Kur" gegangen, weil sie durch ihr bösartiges Kind und angebliches Mobbing des Stiefsohnes und ihrer Arbeit psychisch labil war. Dabei hat sie mir selbst in aller Ruhe erklärt, dass auf Arbeit eigentlich alles okay sei und sie nur ärgert, dass sie ihren Willen nicht durchsetzen kann. Ihr Stiefsohn tyrannisiert sie angeblich, weil er seine Musik laut anhat. Hat jeder Jugendliche. Jedenfalls ging sie monatelang in Kur, kam wieder und erreichte allen Ernstes, dass ihre Arbeit Stress bekam, weil die ja angeblich Alle Mobbing betreiben. Das was ihr dann den nächsten bezahlten Urlaub brachte war, dass man sie ernsthaft zwingen wollte, in 2 Monaten statt in Stralsund (ihrem Wohnort) in Rostock zu arbeiten. Das ist 2 Stunden Fahrt bzw. ein relativ naher Umzug. Nein, es war der Weltuntergang. Gleichzeitig hat sie mich aber am Telefon angeschrien, weil ich mich geweigert habe, im November nachdem die Uni schon längst begonnen hatte einen Studienplatz zu akzeptieren, der am anderen Ende Deutschlandslag und für den ich innerhalb von 5 Tagen eine Wohnung hätte finden und dort hätte hinziehen müssen. Und in diesen 5 Tagen lag auch noch ein Wochenende. Ich habe mich geweigert und sie hat geschimpft. Sie hat auch diese 9 Jahre immer wieder Zeiten gehabt, in denen sie die Schreitiraden am Telefon fortgeführt hat, als wären wir wieder in der Zeit damals. Tja.. Und nach ihrem bezahlten Urlaub hat sie es tatsächlich geschafft, dass sie hohe Prozente wegen psychischer Labilität bescheinigt bekommen hat und ihre Arbeitsstelle aufpassen muss, damit sie nicht wieder was wegen Mobbing sagt. Dabei hat sies jetzt ernsthaft geschafft, dass sie die nächsten Jahre unkündbar ist.
Das war für mich endgültig der Beweis, dass sie einfach nur berechnend ist. Und jetzt? Tja. Jetzt hat sie ja auch wieder geschafft, was sie wollte. Mein Vater muss die Studiengebühren von dem nicht vorhandenen Geld bezahlen, weil sie es geschafft hat, dass wir seit etlichen Monaten dank der behördlichen Verzögerungen im BaföG-Amt und durch sie noch überhaupt nichts an Geld bekommen haben. Ach ja, nicht zu vergessen, dass sie wie all die Jahre zuvor tatsächlich geschafft hat, dass die Behörden ihr erneut vertrauliche Daten über mich preisgegeben haben, die sie per Anwalt sofort gegen mich verwendet hat.
Also das plus meiner Störung anderen Menschen gegenüber plus dass ich tatsächlich immer noch emotional labil werde, wenn ich zu tief in dieses Thema gehe.. Eine einzige Frau hat so extrem viel verursacht und so vielen Menschen Probleme gemacht, so viel zerstört.. Und man kann nicht einmal was gegen sie machen.
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Ich weiß inzwischen von einigen Anderen, die ähnliche Probleme hatten. Doch ich kann es einfach nicht verstehen. Vielleicht ist es Hass, vielleicht sind die Kinder nur Ventil für angestaute Wut. Aber was bitteschön rechtfertigt, so bewusst und bösartig gegen das eigene Kind vorzugehen? Meine Mutter kannte in diesen 9 Jahren die ich mittlerweile von ihr weg bin nie Skrupel, alles von ihrem Wissen gegen mich zu verwenden, sobald die Dinge nicht so liefen wie sie es wollte. Jetzt hat sie sogar versucht, mich selbst als psychisch gestört und schwerkrank hinzustellen, damit die Frage aufkommt, ob man mich nicht aus dem Studium holen müsste. Also..
Ich bin 22 Jahre. Ich bin erwachsen und gehe meine eigenen Wege. Und trotzdem laufe ich immer noch Gefahr, dass meine Mutter mein Leben zerstört.