Hallo ins Forum,
ich hab eine Eigenschaft, die mich mächtig an mir ärgert. Ich kann manchmal ziemlich ausfällig werden, wenn mir etwas nicht in den Kram passt. Meist sind das Kleinigkeiten - eine bestimmte Kochzutat ist nicht im Haus, oder ein Gerät funktioniert nicht. Manchmal lässt mich das kalt, aber manchmal ticke ich auch aus, dann schimpfe und fluche ich und beschließe, dass jetzt gar nix mehr geht. Das ist zwar dann sehr schnell wieder vorbei - ist wohl so eine Art Ventil - aber für meinen Partner ist das schon nervig. Ich bin dann zickig und genervt, und mich macht das selber wahrscheinlich mehr fertig als ihn. Ich würde so gern da ein bisschen ausgeglichener sein.
Nochwas ärgert mich an mir selbst: Ich bin eine total schlechte Verliererin. Mit mir kann man nicht mal ne Runde Schach spielen, ich werde dann sauer, wenn ich merke, dass ich am Verlieren bin.
Mein Partner sagt, er hätte folgendes an mir beobachtet: Das Spiel (Schach oder auch ein anderes) ist eigentlich immer noch recht ausgeglichen, und dann beschließe ich plötzlich, dass ich ja sowieso verliere, dann gehts bergab, und natürlich fange ich dann erst recht an zu ningeln. Das ist so eine gräßliche Eigenschaft, die ich an mir hasse, aber ich kann einfach nicht gegen diese Frustgefühle an. Dabei bin ich ansonsten wirklich ausgeglichen, optimistisch und fröhlich. Mir gehts gut, ich bin glücklich, und ich kann auch viel größere "Katastrophen" gelassen hinnehmen und Lösungen finden. Aber bei solchen Kleinigkeiten werde ich knatschig.
Kennt ihr das auch? Ich will ja meine Persönlichkeit nicht umkrempeln (und mal kurz aus der Haut zu fahren kann ja auch gut sein), aber diese Zickerei und Nörgelei bei wirklich NICHTIGEN Sachen würde ich doch gerne in den Griff kriegen. Gerade bei einem Spiel - Himmel nochmal, dabei will man sich doch eigentlich amüsieren! Wieso nehme ich das Verlieren so schwer?
Mein Partner hat schon ganz gut gelernt, mich in solchen Situationen erst mal "toben" zu lassen. Danach bin ich auch sehr schnell wieder guter Laune, und ich hab längst vergessen, dass ich noch vor 10 Minuten echt nervig drauf war. Er nimmt das allerdings nicht so leicht wie ich. Ist ein anderer Typ als ich - braucht erst Zeit, um zu verarbeitetn, und redet dann mit mir darüber. Es kann passieren, dass er einen Tag später sagt: Das gestern war... Und ich: Gestern? Was war denn gestern?
Ich verstehe das auch - ich möchte am liebsten auch nicht mit mir in einem Raum sein, wenn ich so nervig bin. Ich möchte gerne mal mit ihm Schach spielen, ohne mich so maßlos über mein Versagen zu ärgern. Er spielt besser als ich, aber das ist nicht der Punkt. Mir ist wichtig, dass er gerne mit mir spielt. An sich macht es mir ja auch Spaß. Wenn ich mich nicht selber immer so runterziehen würde.
Kennt das jemand? Und was tut ihr dagegen? wär über Meinungen echt dankbar.