lyssa_12263980Aaalso...
Sorry, dass ich heute erst antworte, bin aber nur selten hier im Forum:
Ich war vor 1,5 Jahren für....lass mich nicht lügen aber ich glaube so 6-8 Wochen in der Ananke-Klinik, bin auch auf eigenen Wunsch wieder nach Hause gefahren. Ich war dort wegen Magersucht. Mir persönlich wurde leider nicht geholfen, aber ich muss dazu sagen, dass ich selbst ab einem gewissen Punkt aufgehört habe mitzuarbeiten, weil ich mich nicht wirklich ernst genommen gefühlt habe. Ich hatte aber schon öfter das Problem, dass mir die Therapeuten und Ärzte nicht geglaubt haben, dass ich nicht erbreche (z.T. auch , weil meine Blutwerte angeblich was anderes gesagt haben...) Auf jeden Fall habe ich aufgehört zu kooperieren und hatte eher selbst das Gefühl, dass man gegen mich, anstatt mit mir arbeitet. Aber ich werde dir jetzt ein bisschen was zum Konzept dort erzählen bzw dazu, wie sie dort arbeiten mit dir:
Es gibt insgesamt 4 Phasen. Je nachdem, wie du dort ankommst (also ich z.b. habe vorher komplett nichts gegessen, sondern mich von flüssigen Sachen am Leben gehalten) war eine ganze Zeit in Phase 0. Phase 0 bedeutete, dass man ich glaube je nachdem was abgesprochen war, aufzuessen hatte. Wenn man das konstant geschafft hat, kam man in Phase 1. In dieser Phase hattest du eigentlich auch aufzuessen, aber mindestens 3/4 der Portion aufzuessen. Das Essen konntest du dir nicht aussuchen (eben nur ob vegetarisch oder nicht). Vor dem Essen gab es immer eine Runde, was man sich vornimmt, nach dem Essen gab es eine kleine Reflektionsrunde. Nach dem Essen hatte man eine Stunde "allein sein-Verbot" , was hieß, dass mindestens drei Leute zusammen bleiben mussten. Man durfte da auch nicht auf Toilette oder in ein Zimmer, man musste sich in den "öffentlichen"Räumen der Klinik aufhalten.
Dann gab es eine Phase 2, da saß man an einem anderen Tisch, wo nur zum Mittagessen eine Betreuung dabei saß.Jedoch kann ich dir aus Erfahrung sagen, die anderen Mitpatientinnen sehen ALLES!! Da bleibt nichts unbeobachtet und auch nichts womit man dich nicht unverzüglich konfrontieren würde.
Nach Phase zwei kam man für die letzten paar Tage in Phase drei, wo du an keinem Tisch mit den Essgestörten sitzen musstest, sondern dort wo auch die nicht essgestörten sitzen.
Jeden Tag also montag bis Freitag gab es eine Morgenrunde und eine Abendrunde, in der es um die Befindlichkeiten der einzelnen Patientinnen ging.
In den ersten zwei bis drei Wochen hast du eigentlich kaum Therapien, da du überall auf Wartelisten stehst und es nun mal dort dauert, bis ein Platz frei wird. Für n paar Sachen wie z.b. für die Reittherapie, brauchst du auch ein gewisses Gewicht.
Am ersten Tag hast du direkt ein Gespräch mit deinem Bezugstherapeuten wo du auch alle möglichen Fragen stellen kannst und dein Essplan und so aufgestellt werden.
Und du hast auch während deiner Zeit dort jederzeit die Möglichkeit mit den Schwestern und Pflegern dort zu sprechen.
Aso und es kann auch sein, je nach dem wie es für dich leichter ist, dass du anfangs noch diese Flüssignahrung bekommst.
An zwei festen Tagen in der Woche gehts zum Wiegen.
Du hast auch die Möglichkeit in den Sprechstunden die Ärztin dort aufzusuchen, aber da muss ich echt sagen, so kompetent das Ananke-Team dort ist, so unkompetent war die Ärztin. Aber ist jetzt meine Meinung. die Frau war echt total merkwürdig. Sie versucht jegliche Medikamente die jemand nimmt radikal abzusetzen, da kennt sie keine Gnade.
Naja .
Es gibt auch drei Zwischenmahlzeiten für deren EInkauf du selbst verantwortlich bist. Muss natürlich beim Pflegepersonal abgegeben werden und dann zu den entsprechenden Uhrzeiten abgeholt werden.
Ich hatte in meinen ersten Wochen dort zwei Mitpatientinnen die mir wirklich geholfen haben. In der Zeit hab ich das auch alles ganz gut auf die Reihe bekommen, aber als sie weg waren, hat mir für mich persönlich der Halt gefehlt und dadurch, dass ich ja selbst aufgehört habe mitzuarbeiten, hab ich auch eine Rolle bekommen, die ich eigentlich gar nicht wollte, nämlich die der Rebellin. Aber habe schon öfter festgestellt, dass die Mitpatienten meist die besten Therapeuten sind :)
Ich kann dir nur einen Ratschlag geben, fahr hin, probiere es aus, wenn du merkst, es passt für dich nicht, kannst du ja auch jederzeit gehen, aber vielleicht merkst du ja gerade, dass es super funktioniert.
Und noch ein Tipp, wenn du dort bist: Geh immer wenn du es brauchst zu den Pflegern und Schwestern, unterschätze die nicht. Es gab einen Mitarbeiter von dem ich dachte: man man man, was für ne Flasche. Dann gings mir einmal richtig schlecht und nur er war da und er hat mir soo gut geholfen. Also die Klinik hat schon echt Ahnung. Das wichtige ist nur, dass du dich drauf einlässt, ansonsten kannst du es wirklich vergessen.
Viel Glück wünsche ich dir und alles Gute.