Hallo lieben Foren Nutzer,
das Thema Essstörungen beschäftigt mich wie so oft gerade mal wieder. Ich bin wie besessen von diesem Thema und selbst weiß ich nicht, ob ich Hilfe brauche oder nicht.
Angefangen hat alles vor 10 Jahren. Damals habe ich mich von pummelig auf sehr schmal reduziert. Bemerkt habe ich es selbst im Spiegel nicht, aber die Kommentare von Mitschülern, auch wenn sie nicht durchweg positiv waren wie "ein Schnitzel solltest du aber ab und an schon noch essen" oder "wenn du so weiter machst, dann löst du dich noch auf" habe ich genossen.
Ich war endlich jemand, es war besonders und ich war endlich schlank, schlanker als so manche Freundin.
Kontrolle im Bezug auf Essen und Sport treiben zieht sich seither durch. Ich habe zwar wieder Normalgewicht, aber die Gedanken kreisen den ganzen Tag nur um ein Thema: stimmt deine Energiebilanz, war es zu viel, hast du genug Sport getrieben? Und du hast den ganzen Tag nur auf deinem dicken Hintern gesessen! Du darfst gar nichts essen.
Kontrollerhalt und -verlust wechseln sich ab, ich finde mich nicht schön, sondern nur unförmig und auch, wenn ich mich mit meinem Gewicht von 58 kg bei 1,65 m gerade einigermaßen arrangiere überlege ich doch, wie ich wieder schlanker bis hin zu dünn werden kann.
Ich wünsche mir, dass die Leute bemerken, dass ich Gewicht verliere, wünsche mir regelrecht, dass sie sich sorgen, bin neidisch auf Personen, die Gewicht verlieren, wenn ich gerade stehe. Und auf der anderen Seite möchte ich einfach endlich genießen können, es hinter mir lassen und ohne das alles vollkommen sein.
Es ist so verzwickt, so schizophren...
Es tut mir leid, wenn ich hier schreibe, mit meinem eigentlichen Normalgewicht (und mir aktuell dennoch zu viel, weil ich mich plump fühle und mich schäme die Maße zu posthier posten). Körperlich gehts sicherlich vielen hier wirklich schlecht, während bei mir "nur" der Kopf durchdreht, aber ich fühle mich manchmal so leer und kann die Lage nicht mehr einschätzen....
Ich weiß nicht was das ist. Essstörung oder nicht? Ganz normales Problem und völlig übertrieben über eine Therapie nachzudenken und auf einen ambulanten Platz zu warten?
Kann jemand Erfahrungen teilen und wie würdet ihr das einschätzen?
Ich bitte um Antworten.
Sabrina