Habe Angst - aber werde nicht zulassen, dass dieses 'Biest' mir mein Leben nimmt!
Hallo ihr, denen es gleich geht wie mir.
Eigentlich getraue ich mir überhaupt nicht so recht, hier jetzt was zu schreiben. Also im Allgemeinen, weil ich Angst habe nicht die rechten Worte zu finden. Naja.
Ich habe seit ca. 3 Jahren Probleme mit dem Essen. D.h manchmal war ich auf Diättrip, dann habe ich wieder normal gegessen. Ich liebte es zu essen und zu geniessen. Wog damals noch (eigentlich) schöne 59-62 Kilo bei einer Grösse von 1,74m. Niemand hatte da was auszusetzen und wenn ich mich sehr, sehr anstrenge, dann kann ich heute auch erkennen, dass ich damals eigentlich zufrieden hätte sein müssen. War ich aber nicht, weil ich null Selbstwert & Selbstvertrauen hatte. Naja, ihr wisst ja selbst, es sind so viele Dinge, die Auslöser sind.
Ja, auf jedenfall bin ich dann in die Magersucht abgerutscht. Ich denke, dass war eine Art Hilferuf oder ein Symptom dazu, dass ich mir endlich helfen lassen muss. Depression, SVV usw.
Naja. Ich hab mich von 63 Kilos (wegen Pille) auf mittlerweile 48 Kilos runtergehungert.
Das Problem ist, dass ich zwar eingestehe, dass ich zu dünn bin und dass es mir nicht gut geht, aber gleichzeitig ist da ja auch das Körperbild, was total verzerrt ist.
Ich wollte es wie immer zuerst alleine versuchen, d.h in ambulanter Therapie. Ich ging einfach einmal pro Woche in das Kinderspital & wurde gewogen.
Die Bedingung war natürlich, dass ich das Gewicht halte oder sogar zunehme.
Trotz all meiner Bemühungen (und glaubt mir ich habe wirklich gekämpft), habe ich es nicht geschafft. Ich bin psychisch einfach nicht so stark & habe panische Angst davor etwas zu verlieren, was mir Halt gibt (kennt ihr ja alles) und Angst vorm Zunehmen sowieso.
Da nützt auch all das gute Zureden von mir nichts.
Ja, wie gesagt. Ich habe x verschiedene Wege versucht. Manchmal hat es für eine Weile geklappt (psychisch jedenfalls, zunehmen klappte aber nicht), aber dann bin ich wieder gescheitert.
Die Hoffnung gebe ich aber nicht auf.
Ich habe mich jetzt entschieden für einige Wochen ins Spital zu gehen. Dort hoffe ich, dass ich endlich den richtigen Weg für mich finde.
Denn ich bin davon überzeugt, dass ich es irgendwie schaffen werde.
Ich werde mir vom Biest Magersucht nicht das Leben verderben lassen. Und darum werde ich auch kämpfen.
Auf vielen Wegen bin ich gescheitert, aber das heisst nicht, dass ich nicht gewinnen kann. Ich sehe den Spitalaufenthalt als meine Chance - auch wenn ich sehr grosse Angst davor habe.
Aber so wie es jetzt ist kann es nicht weitergehen.
Bitte, Mädels. Gebt nicht auf, ihr wisst doch tief in euch drinnen auch, dass dieses Biest auch sehr viel Trauer, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und gesundheitliche Probleme bringt.
Lasst die Magersucht nicht gewinnen.
Verloren hat man erst, wenn man die Hoffnung aufgegeben hat.