Macht Leid das Leben sinnlos?
Zuerst mal möchte ich ganz klar mit Nein antworten.Die Christen, die Ihrer Nachwelt am meisten hinterlassen haben, haben unvorstellbar gelitten.Ich nenne nur einige Liederdichter(Kirchenlieder) ,die durch sehr großes Leid gegangen sind : "Dietrich Bornhöffer,Paul Gerhard, Jochen Klepper,Gerhard Teersteegen und viele mehr."Sie alle haben trotz schwerem Leid an ihrem Glauben fest gehalten. Im Gegenteil, sie hätten niemals solche tiefgehenden Lieder ohne das Leid schreiben können.Ich würde es einmal so ausdrücken, das Leid macht ein Leben nicht sinnlos,es läßt den Menschen das erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben.Es schleift den Charakter.Außerdem suchen gerade Menschen die in großer Not sind, dann erst nach Gott. Jemand der durch schwere Zeiten gegangen ist, oder noch geht, wird sich nicht mehr mit Äußerlichkeiten beschäftigen.Es ist wie bei einer Muschel. Wenn in eine Muschel, die am Meeresgrund liegt, ein grobes Körnchen Sand eindringt,versucht sich die Muschel erst verzweifelt gegen diese Verletzung und den ihr zugefügten Schmerz zu wehren.Das jedoch nützt ihr nichts.Sie liegt einfach auf dem Meeresgrund und leidet still. Aber es geschieht etwas in ihr, was niemand sehen kann. Sie ummantelt dieses Körnchen mit einem Sekret. Viele Jahre immer und immer wieder.Wenn sie dann nach vielen Jahren geöffnet wird, findet man in ihr eine kostbare Perle.
Aus den Leiden die ein Mensch zu tragen hat, kann etwas kostbares entstehen.
Ein Mensch, der natürlich wegen seines Leidens wütend und rebellisch ist, in dem wird nicht diese kostbare Perle entstehen.
Ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen.
Liebe Grüße
manon