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Essstörungen sind nicht angeboren. Daher kann man sicherlich nicht sagen, dass man es ist oder nicht. Es hat sehr wohl etwas mit Entscheidungen zu tun. Man entscheidet jeden Tag selbst, ob man heute kotzen geht, nichts isst oder sich ein normales Essverhalten anlernen möchte. Es ist jeden Tag eine neue Entscheidung! Vorausgesetzt, es ist einem bewusst, dass das Essverhalten nicht normal ist und man sich damit auseinandersetzt. Oder denkst Du, wer einmal essgestört ist, der ist es sein ganzes Leben lang? Nein, sicherlich nicht. Da kenn ich zu viele, die es irgendwie geschafft haben. Es ist schwer zu sagen, wie die Leute es schaffen, aber eins ist, so denke ich, sicherlich klar: Es beginnt im Kopf. Eine Essstörung ist eine Sucht, wie auch Rauchen. Wenn man mit dem Rauchen aufhören möchte, muss es hier auch erst mal im Kopf Klick machen, um mit dem Verstand der Sucht widerstehen. Dafür muss der Verstand aber dem Gefühl überlegen sein, was bei mir momentan nicht der Fall ist. Ich habe es schon oft geschafft, mit dem Verstand meine Essstörung in ein normales Essverhalten umzukehren, aber ich verfalle immer wieder dieser Sucht, weil mein Gefühl immer wieder meint, dass es das braucht. Der Verstand hat da nicht viel zu melden. Er muss sich wieder mal durchkämpfen, aber dies ist nicht sehr leicht. Oft muss man Vergangenes aufarbeiten, damit das Gefühl auch kapiert, um was es geht und für immer von der Krankheit loskommt. Nur weiß ich echt nicht mehr, wie ich das machen soll. Meine eigentliche Frage ist, wie ich meinem Gefühl beibringe, dass Vergangenes vergangen ist.
Verstehst Du meinen Gedankengang?
LG Nicole