Kenn ich gut
Ich habe mir erst vor kurzem selbst eingestanden, dass mit meinem Essverhalten etwas nicht stimmt. Bei mir ist es auch eindeutig so, dass Essen Trost und Befriedigung bedeuten, sowie Eckpfeiler, um die ich meinen Tag plane. Und das hat ganz bestimmt seinen Ursprung in der Kindheit. Ich habe vor ca. 5 Jahren mit einer Gesprächstherapie begonnen und inzwischen auch andere Therapieformen ausprobiert und seitdem gelernt mich meinen Problemen und Ängsten zu stellen. Und vieles habe ich schon gelernt, in Bezug auf Ängste und wie ich mit ihnen umgehe. Aber es kommen immer wieder neue Erkenntnisse, die mich erkennen lassen, dass da noch so einiges im unreinen ist. Ängste hatte ich schon immer sehr viele, vor der Schule, vor dem Versagen, davor unbeliebt zu sein, arm zu sein, allein zu sein, das volle Programm. Und als Kind bedeutete Essen für mich wirklich teilweise der einzige Trost am Tag (neben Fernsehen und Orgel spielen), etwas auf das ich mich "freuen" konnte, das meinen Tag absteckte. Und das ist dann im Laufe der Jahre irgendwie "chronisch" geworden. Immer wenn ich unzufrieden bin, mit einer Situation oder Trost suche, denke ich an essen. Zur Zeit habe ich in der Arbeit nicht viel zu tun. Ich verlasse die Firma in drei Wochen und habe fast schon alles geregelt, so dass ich oft nicht weiß, wie ich den Arbeitstag rumkriege. Und das stimmt mich unzufrieden und das Essen muss wieder herhalten. Wie ich jetzt damit umgehe, weiß ich auch noch nicht, ich weiß aber, dass ich es in den Griff bekommen will und deswegen wohl wieder ein bisschen in mich hineinblicken muss. Ich wünsch allen, die das auch wollen viel Glück und Ausdauer.