sol_11959195...
Hi & vielen dank erstmal für eure Antworten!! :)
tja, wo soll ich anfangen...
ja, von dieser narzistischen persönlichkeitsstörung hab ich auch schon mal was gehört und mich auch schon im internet darüber kundig gemacht. es gibt schon einige aspekte, die da mit meinem verhalten übereinstimmen. was aber gar nicht übereinstimmt, sind solche sachen wie, dass die betroffenen alle aufmerksamkeit auf sich richten wollen, egoistisch sind, sich selbst in den vordergrund stellen und sich nicht um andere kümmern.
Ich mache mir eher immer übermäßige sorgen um mir nahestehende menschen, also um deren gesundheit, arbeitsleben etc. ... ich bin eigentlich immer sehr fürsorglich meinen mitmenschen gegenüber, habe immer ein ohr für leute, versuche ihnen mit problemen zu helfen und sie aufzubauen, wenn es ihnen schlecht geht. ich bin auch ein sehr einfühlsamer mensch und kann mich gut in andre reinversetzen. also das würd ich mal von mir selber sagen ;)
Dass ich Kritik nicht vertrage stimmt. Wenn mich jemand negativ kritisiert, rege ich mich so sehr auf, dass ich fast eine Panikattacke bekomme :(
ich bin aber absolut nicht der typ mensch, der immer im mittelpunkt stehen muss. im gegenteil. ich bin total bescheiden was fähigkeiten von mir angeht, die ich eigentlich gut kann, unterschätze mich oft selbst und es ist mir ganz ehrlich total unangenehm, wenn ich im mittelpunkt stehe und alle augen auf mich gerichtet sind. das ist absolut nicht meine welt. viele meiner mitmenschen meinen auch, dass ich zu wenig selbstbewusstsein hätte und mich vieles nicht traue.
Ja, ich weiß auch nicht. es gibt tage, da fühle ich mich attraktiv und tage, da könnte ich grad mit ner papiertüte überm kopf durch die gegend laufen. Und so richtig eingebildet bin ich nicht, auch wenns auf andre so wirkt. Ich denke auch immer, warum halten die mich für eingebildet, ich mein, man sieht doch, dass ich dazu keinen Grund hab....
Ja, vielleicht ist mein Verhalten unreif für ne 20jährige, aber wenn ich es halt so empfinde, kann ich ja auch nichts dafür. Eine gute Freundin von mir hat den gleichen "ich-bin-hässlich-&-fett-Komplex" und ist auch 20. Ich denke, auch "ältere" Frauen kommen immer mal wieder in so eine Selbstbewusstseins-Krise.
Nun zu den Fragen: Ich hatte genau die gleichen Komplexe schon in meiner Teenagerzeit. Es hat schon mit 12,13 angefangen. Ich glaube, dass ich eine Art falsche Wahrnehmung von meinem Körper bekommen habe. Ich war ja lange Zeit übergewichtig und das Problem war: ich konnte es mir nicht eingestehen. Ich habs gar nicht realisiert. Ich hab mir vor dem Spiegel immer eingeredet, ich sei noch im Bereich des Normalen. Dabei war ich wirklich FETT. Ich hab mir eingebildet schlank zu sein, obwohls ich nicht war. Insgeheim wusste ich irgendwo, dass dem nicht so ist, trotzdem konnt ichs nicht ganz einsehen.
Bis zu einem Tag, wo ich ins Schwimmbad wollte und festgestellt hab, dass ich in meinem Badeanzug ausseh wie ein Grönlandwal in Neoprenanzug :D (ok ein bisschen übertrieben). Jedenfalls hab ich dann radikal abgenommen. 30kg innerhalb 9 Monaten (hab ich glaub ich schon erwähnt).
Und jetzt, wo ich relativ schlank bin, bilde ich mir ein, fett zu sein. Es ist genau ins andre Extrem umgeschlagen.
Zu der nächsten Frage: Ja, ich hab schon oft nicht nette Sachen an den Kopf geworfen gekriegt. Eben, weil ich dick war. Noch dazu hatte ich früher sehr stark Neurodermitis, was mir in der Schulzeit fiese Spitznamen, wie z.B. "Schuppen-*****" (+ein vulgärer Ausdrück für das weibliche Geschlechtsorgan ;) ) Ich war generell ein Mobbing Opfer in der Schulzeit und hatte nur 2,3 gute Freunde in der Klasse.
Kindheitstrauma... naja, ich bin ohne meinen leiblichen Vater aufgewachsen.
Meine Mutter war mit mir allein erziehend. Ich war 9 Jahre lang Einzelkind, dann lernte meine Mutter einen neuen Mann kennen, heiratete ihn und ich bekam im Zeitraum von 1996-2001 3 Geschwister. Als meine Schwester zur Welt kam, war es eine sehr starke Umstellung für mich, weil ich plötzlich merkte, dass ich nicht mehr die Nr. 1 bin. (Wurde vor allem von meiner Oma, bei der ich 4 Jahre wohnte, sehr verhätschelt).
Meine Schwester stand jetzt im Mittelpunkt und ich fühlte mich oft wie das 5. Rad am Wagen. Im selben Jahr wurde ich auch aus meiner vertrauten Umgebung (bei meiner Oma) rausgerissen und zog mit meinem Stiefvater, meiner Mutter und meiner Schwester um, es war ein komplett neues Leben für mich. Die Situation wurde für mich noch "schlimmer" als meine beiden Brüder auf die Welt kamen. Ich verstehe mich mit meinen Geschwistern, die inzwischen 11, 8 und 6 sind super, in meiner Teeniezeit war es jedoch furchtbar. Ich musste oft Babysitter spielen, konnte mit den Kleinen nicht umgehen, war der Sündenbock, wenn sie etwas anstellten und ich grade nicht hingeguckt hab und war ja sowieso an allem schuld. (eigentlich das typische Geschwister-Szenario ;) )
Die ganze Situation hat sich inzwischen normalisiert. Ich wohne immer noch zuhause, weil ich noch kein eigenes Einkommen habe, das Familienleben sieht aber weitaus entspannter aus als damals.
Ich habe diesen Sommer meine Ausbildung abgeschlossen (staatliche Englisch-Übersetzerin) und bin derzeit als arbeitsuchend gemeldet. Ich muss dazu sagen, dass ich unter einer Angststörung leide (regelmäßige Panikattacken, permanente Angstzustände, Krankheitsängste...) und deswegen ende Januar in eine psychosomatische Fachklinik gehe. Wegen der Angst habe ich mir auch noch keinen Job suchen können, ich will das erst in den Griff bekommen.
So, das war jetzt ein kleiner Überblick über mein Leben ;)
Liebe Grüße!!