vered_12860964Wochenkrippe zu DDR-Zeiten
Ich war als letztes von 4 Kindern ("Nachzügler") von 1969 bis 1972 auch in einer Wochenkrippe. Meine Erinnerungen sind schon sehr verblasst, aber ich weiß, das ich mich dort sehr wohl gefühlt habe. Ich mochte meine Erzieherinnen (wir nannten sie Tante...), sie gingen sehr liebevoll mit uns um, ich hatte meine Freunde ständig um mich und ich weiß aus Erzählungen und aus einem Tagebuch, welches ständig zwischen Wochenkrippe und Elternhaus wechselte, wie ich mich entwickelte. Meine Mutter konnte jeder Zeit Info's über mich einholen, wie es mir gerade geht. Ich erinnere mich an einzelne Tagesabläufe, aber ich habe keinerlei negative Erinnerungen an diese Zeit. In wie weit eine Kontrolle über das Gedankengut und die Lenkung dessen ausgeübt wurde, kann ich nichts äußern, darüber weiß ich nichts mehr. Ich weiß aber, das es mich nicht negativ beeinflußt hat. Aus heutiger Sicht bin ich froh, das meine Mutter diese Möglichkeit damals hatte, sonst hätte sie uns 4 Kinder nicht ernähren können. Aber ich persönlich bin froh jeden Tag mein Kind heranwachsen zu sehen und nicht auf diese Hilfe angewiesen zu sein.
Meine Mutter sagte mir mal, das es ihr nie leicht gefallen sei mich jeden Montagmorgen abzugeben und erst Freitagmittag wieder abholen zu können. Sie wußte jedoch, das ich in guten Händen war und das gab ihr Sicherheit. Gelegentlich denke ich an diese Zeit zurück, ich möchte sie nicht missen.
Grüße ...