Hallo,
ich heiße Christina und bin 22 Jahre alt. Seit meinem 14. Lebensjahr leide ich unter einem kleinen, für mich vielleicht auch etwas größerem Problem. Auf Geräusche wie Kuliklicken, Kau- oder Trinkgeräusche, Vögel, das Klicken von Computermäusen, Pfeifen usw., sowie auf Tätigkeiten wie Nägelkauen, oder mit den Fingern spielen reagiere ich unwahrscheinlich gereizt. In der Anfangszeit habe ich angefangen laut rumzubrüllen und meinem Ärger Luft zu machen, wenn irgendjemand das in meiner Umgebung getan hat. Natürlich habe ich recht schnell begriffen, dass das nicht angebracht ist. Ich habe versucht diese "Störfaktoren" zu ignorieren, ohne jeden Erfolg (!). Mit 15 habe ich sogar versucht mit meine Trommelfelle mit einem spitzen Bleistift durchzustechen, weil ich es nicht mehr ausgehalten hab (tat zum Glück dermaßen weh, dass man von keinem nennenswerten Schaden reden kann). Ich höre jeden Mist, selbst wenn jemand an den Fingernägeln knuppert und ich es nicht sehe..., ich höre dass er es tut und es macht mir regelrecht wahnsinnig. Es dauert keine 5 Minuten bis ich wegen solcher Kleinigkeiten in Tränen ausbreche und den Ort des Geschehens, nicht selten fluchtartig verlasse. Ich gehe nicht mehr ins Kino und ess nur ungern außer Haus. So Sachen wie Internetcafés gehen auch gar nicht. Letztens bin ich sogar aus einem normalen Laden geflohen, weil dort jemand "normal" am Computer handtierte.
Nun zu meinem eigentlichen Problem:
Ich beginne in einer Woche eine neue Ausbildung und hab jetzt schon Albträume, weil ich weiß, dass Schüler nichts lieber tun, als nervöse Sachen, wie Kulis klicken oder an ihren Fingern nagen. Das soll nicht absurd klingen, für mich ist das ein ernsthaftes Problem, für das ich seit mittlerweile 8 Jahren keine Lösung gefunden habe. Ich habe vorher studiert und es keine zwei Vorlesungen am Tag ausgehalten. Während meiner regulären Schulzeit habe ich mir beinahe kontinuierlich die Ohren zugehalten.
Wo die Ursache dafür liegt weiß ich nicht. In meiner Jugend wollte mir ein Psychiater ADHS diagnostizieren, was meine Eltern aber für Unsinn hielten (ich auch, denn hyperaktiv war ich eigentlich nicht). Vor zwei Jahren bekam ich die Diagnose Borderline, weiß aber nicht, inwiefern da nun ein Zusammenhang bestehen sollte.
Vielleicht hat jemand einen Rat für mich? Ich wäre für eine Antwort wirklich unheimlich dankbar!
Lieben Gruß, katze