Eiskalte
Das Problem kenne ich bis zu einem gewissen Punkt. Auch ich hatte eine sehr schwierige Kindheit. Mein Bruder kam mit 6 Jahren aufgrund von Zwangsneurose in ein Heim, da war ich selbst gerade mal 9. Als ich 13 war trennten sich dann meine Eltern.
Ich kann mich noch zu genau erinnern wie ich an dem Abend als mein Vater wegfuhr auf dem Bett gelegen habe, den Tränen nahe, aber mir da geschworen hatte, ich will die Starke spielen, so dass mir niemand was anmerkt. Das habe ich dann auch durchgezogen. Ich habe mir nie anmerken lassen und habe auch jetzt noch Schwierigkeiten damit, wenn es mir schlecht ging.
Meine Mutter ist psychisch auch sehr labil und hat auch schon mehrmals mit Selbstmord gedroht. Das alles ist ziemlich viel und ich merke wie ich mir das was ich zu Hause nie gekriegt habe (Aufmerksamkeit, Unterstützung etc.) bei anderen erwachsenen Personen suche.
Ich schätze mal daher kam es dann auch, dass ich 2x einen beinahe doppelt so alten Freund wie ich selbst war hatte. Im Nachhinein sehe ich, das war nichts mehr als Vaterersatz.
Ich kann nie zu 100% unbeschwert sein, da immer dieses Gefühl im Hintergrund ist, dass mir zu fühlen gibt, dass da noch eine Menge unverarbeiteter Sachen sind. Meist ist dieses Gefül aber sehr im Hintergrund, sodass es mir gut geht. Nur gibt es dann auch die Zeiten wo das Gefühl sich sehr stark bemerkbar macht und dann ist es nicht mehr so einfach.
Ich kann dir nur raten, weiss aber, dass es nicht so einfach ist, da ich selbst in einer ähnlichen Situation stecke. Bleibe mit niemanden zusammen, bloss weil du der Person nicht weh tun willst. Das kann auf DAUER nicht gut gehen und du tust weder ihm noch dir einen Gefallen. Ich denke man kann erst eine funktionierende Beziehung führen, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Dazu solltest Du Dir mal Zeit für dich nehmen. Eventuell einen Psychologen aufsuchen, mit Freunden Reden oder Schreiben, was Dir am ringsten geht und am ehesten hilft.
Wie alt bist du denn wenn ich fragen darf?
LG