an0N_1293903599zHallo Michi und Maxy!
Michi, du hast unrecht (zugegebenermassen nur hier, ich danke Dir für Deine Offenheit!): ich habe keine Angst vor dem Single-Sein! Nachdem ich meinen Verlobten aus Gründen nicht mehr zu ertragender seelischer Grausamkeit 3 Monate nach der Geburt unseres Kindes vor die Tür gesetzt habe, bin ich 2 1/2 Jahre überzeugter, glücklicher Single gewesen. Alleinerziehend, ohne Unterstützung seitens meiner family oder anderswo, auf mich alleine gestellt, serhr anstrengend, stressig, zermürbend.
Ich hatte mich von meinem Freund abhängig gemacht, hatte meine Identität für ihn aufgegeben, weil er es so haben wollte, bis ich so war wie er es sich eigentlich gewünscht hatte und er dann feststellte, dass es ihm zu langweilig wurde. Ich habe 1/2 Jahr gebraucht, um mich nach dem Rausschmiss seelisch von ihm unabhängig machen zu können! Alles was von ihm abhängig. Er hatte mich in die Warteschleife versetzt und meine Gedanken kreisten nur noch um mein Unglück und das Glück, das ich mit ihm mal hatte und wieder haben könnte (wie Du oben beschrieben hast).
Daraus gekommen bin ich nur, weil ich es nciht mehr ausgehalten haben, schlimmer hätten seine Demütigungen zum Schluß nicht mehr sein können. Ich existierte eigentlich nicht mehr. Doch, ich existierte schon, ich hatte ja den übermäßigen Drang des Verantwortungsgefühls, eine perfekte Erziehung zu "absolvieren". Ich war 24 Stunden am Stück mit dem Kind allein. Ohne Auto, im Dorf, etc.
Ich wusste nicht mehr, WER ich war, WAS ich wollte, WELCHE Dinge mich interessiern. Meine Identität war total aufgefresen.
WIRKLICH getrennt von ihm habe ich mich, als ich mir sagte, ich könne nicht elendlang hoffen, bangen, warten, am Boden kriechen, mein Leben und mein Seelenglück von seinem Verhalten und seinen Entscheidungen ahbängig machen. Ich musste lernen, für mich selber klarzukommen, ALLEINE GLÜCKLICH ZU WERDEN!
Das habe ich zu meinem Leitgdanken, meiner wichtigsten Regel gemacht: so für mein Leben zu sorgen, dass ICH ALLEINE mich zufrieden machen kann und es von NIEMANDEM abhängt!
Ich habe angefangen, mich esoterisch zu belesen. Ich bin jetzt überzeugt davon, dass jedes Geschehen im Leben eines Menschen seinen guten Grund hat. Mittlerweile kann ich meinem Ex im übertragenen Sinne danken für seine Qualen, weil sie mich gezwungen haben, selbständig zu werden, mich selber als meinen wahren Retter zu erkennen!
Mit eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe ist, dass ich der Einzige Mensch auf der Welt bin, auf den ich mich immer verlassen kann. Ich kann mir nur selber helfen!
Und noch etwas: ich habe jeden Tag die Wahl!
Die Wahl, zu entscheiden, ob ich dies oder das weiter mit mir machen lasse.
Die Wahl, ob ich mir Qualen zufügen lasse.
Ich kann nur dann zerstört werden, wenn ich es zulasse!
Jeden Tag hat man die Wahl, denn es kann einem nur so schlecht gehen, wie man es zulässt!
so, nun zu meinem akuten Problem!
In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich bereits nach und nach mich mehr und mehr - für ihn leider zu unauffällig- von ihm gelöst. Ich habe kein Bedürfnis mehr danach, die Nächt mit ihm zu verbringen, WEIL SIE MICH NUR FRUSTRIEREN, EMOTIONAL RUNTERZIEHEN UND MEINE LETZTEN RESTE AN SELBSTWERTGEFÜHL VERNICHTEN !
Ich denke, dass ich es nicht nötig habe, mich unattraktiv, nicht begehrens-wert, fehlerhaft und lästig zu fühlen! Lästig, weil ich immer jedem Ding auf den Grund gehe, die Ursache herausfinde und am Ball bleibe. Das ist es, womit ich auch bei anderen oft anecke: sie finden es ätzend, dass ich offen sage, was los ist, die Dinge nicht totschweigen kann und somit schrecklich UNBEQUEM bin. Die Menschheit neigt nunmal zur Unbequemheit.
Diese Eigenschaften hat mein Freund unheimlich an mir bewundert, weil nicht viele Menschen keine Ja-sager und Klein-Beigeber sondern Nachdenker und ICH-wills-richtig-machen-(perfekt)-für-mich sind.
Ich bin sehr ehrgeizig, seitdem ich Mutter bin. Früher auch schon, aber da musste ich immer kuschen. Vor meinem erz-katholischen-sizilianischen Vater, denen, die sich nicht einmischen wollten, weil sie sich keinen Stress aufhalten wollten, meiner konservativ-gesellschafts-fanatischen Umgebung,... Tu dies, tu das, wie sieht denn das aus, das gehört sich so....................
Ich musste mich erstmal selber entdecken.
Heute bin ich wie gesagt froh, so gelitten zu haben, denn sonst wäre ich nicht der Mensch,der ich heute bín. Ich konnte mich nie leiden, musste immer vergeblich für meine Ideale kämpfen.
Heute ist das alles mein Bier.
Wie gesagt, viele mögen meine direkte, "unbequeme" Art, finden mich zu strebsam, ernst und idealistisch, weil ich mich nicht mehr mit wernig abgeben möchte. Damit múss ich leben, denn ich bin jetzt so, wie ich sein muss. Nur ein bißchen zu beschrieben (gebrandmarkt heißt das wohl).
Mensch, jetzt bin ich auch abgekommen!
Also , Michi und Maxy, mir ist klar, dass ich mit anderen besseren, schöneren, vor allem unkomplizierteren Sex haben könnte!
Ich finde auch, dass eine Beziehung nur mit gutem Sex als festem Bestandteil erhalten kann, dass das auf jeden Fall dazu gehört.
Aber: Sex allein ist nicht alles.
Ich habe in der Vergangenheit einen hohen Maßstab an Wertvorstellungen entwickelt. Mir kommt nicht mehr irgendjemand in die Tüte. Ich habe mich manchmal gefragt, ob der Mann überhaupt schon geboren ist, der meinen mittlerweile hochgesteckten Anforderungen an einen Partner genügen kann! Durch meine ganzen Flops bin ich echt verdammt wählerisch geworden. Eigentlich schwierig...
Außerdem: den perfekten Partner gibt es nicht! Niemand paßt so ganz genau. Man muss sich immer ein wenig zurechtschleifen, Schwierigkeiten gibt es überall. Andere Leute haben mit anderen dingen Stress.
Nur, wenn man sich mit dem anderen abstimmen und Krisen meisten kann, hat man eine GUTE Beziehung. In Krisen muss sie sich bewähren, zeigen, ob sie es aushält.
Also, so wie es ist, soll es natürlich nicht bleiben, deshalb schreibe ich ja hier.
In praktisch sämtlichen anderen Dingen stimmen wir überein.
Ein anderer Mann wäre im Bett toll, aber er würde meine Gdanken nicht teilen. Ich habe jetzt 13 Jahre Beziehungserfahrung hinter mir´und denke ich kann behaupten, dass der Richtige nicht multipel ist. Sonst hätte ich schon mehrere kennengelernt, die mich mental WIRKLICH beeindruckt haben...oder?
Ausserdem gibt es mir Zuversicht, wenn ich weiss, dass dieses Problem in seinen früheren Beziehungen den Ursprung hat (und durch meine Orgasmusschwierigkeiten noch schwieriger wird).
Liebster Michi, ich muss Dir jetzt schon danken. Ich habe ihn nämlich in einem Anflug des Mutes mit unseren Beiträgen alleingelassen.!
Obwohl er das meiste schon aus meinem Munde jkannte, war er "schwer beeindruckt von der bis in den Kern zutreffenden Analyse"! Da Du mir helfen möchtest und das auf diese Art geschafft ahst, denke ich , dass es Dir nichts ausmacht, oder?
Es ist zwar schade, dass meine Worte gleichen Inhalts ihn nicht aufgesachreckt haben, aber er ist doch massiv getroffen. Und er will sich mit seinem Freund beraten. Und er sieht, dass ich keinen Schritt mehr weiter gehe bei gleichen Umständen.
Ich muss jetzt los, habe jetzt doch so viel geschrieben wie Du , bin schon zu spät dran. Aber das ist jetzt einfach wichtig.
Melde Dich nochmal, Michi. Ich habe auch andere Beiträge von Dir aus dem Forum gelesen. Bin doch echt erstaunt über Dich
Liebe Grüsse