Soooo
erstmal bin ich überrascht, wieviel staub so ein thread aufwirbelt. vielen dank für die antworten, wobei ich etwas enttäuscht bin, dass die moralische kiste diskutiert wird (und zudem etwas darüber, wie man die antworten in vernünftiger reihenfolge liest).
das es keine idealsituation ist, weiß ich selbst und mir wird echt schlecht, wenn ich lese, "sie sei doch selbst schuld". wisst ihr eigentlich, wie scheiße es sich anfühlt, wenn man immer gerade gefahren ist, aber damit auf die schnauze gefallen ist? nicht, dass ich betrogen wurde- sooft hätte ich "die andere" sein können und sollen,habe mich aber nicht darauf eingelassen- aber wenn jahrelang niemand dabei ist, der einen interessiert und der eine nunmal verheiratet ist, dann ist das eben schicksal.
offenbar scheine ich ja ein großes moralisches manko zu haben, da ich nicht den retter der gerechten markiere: warum soll ich meinen gefühlen keinen freien lauf lassen, wenn er mich zudem auf händen trägt? um abends in meinem bett allein zu liegen und mir zu sagen: mich kuschelt zwar keiner, vor allem nicht der, den ich haben will und der mich will aber dafür kann ich mir sagen, ich bin moralisch korrekt- das wärmt mich, das gibt mir all die schönen momente, die man mit einem anderen menschen erlebt, die einen verbinden?
ich glaube es hakt. zudem möchte ich auch gar nicht, dass er seine familie verlässt. gerade weil ich ihn liebe! ich möchte ihn nicht vor so eine entscheidung stellen (evt. weil ich selbst ohne vater aufgewachsen bin).
vielleicht seht ihr die welt ja einfach nur ein bisschen zu schwarz weiß. es ist durchaus möglich, dass man zwei menschen gleich gern hat. zudem sind wir uns bewust, dass es vermutlich nur eine station im leben ist. ich bin viele jahre jünger, er hatte schon viele geliebte. ich werde noch familie gründen, er hat eine. trotzdem möchte er mit mir auch in der zeit nach unserer beziehung eng befreundet bleiben. gibt es den ausdruck mätzen noch? ich glaube das beschreibt unsere situation eher. er empfindet eine art sonderliebe (trotz der zahlreichen vorher) und die spüre ich. so gesehen war mein erster diskussionsbeitrag wohl etwas zu eindimensioniert formuliert, da ich in dem augenblick das begehren steigern wollte. übrigens so auch geschehen. ich habe mich nicht gemeldet und er war so unsicher, dass ich wohlmöglich kein interesse mehr habe, dass er bei mir anruft, mir sagt, wie lieb er mich hat, mich unbedingt sehen will, wir ausghen und wegfaren.
schlussendlich geht es mir also nicht darum, "seine familie zu zerstören", obwohl ich mir im moment nichts sehnlicher wünche, als ihn nicht nur einen "augenblick" bei mir zu haben (und nun bitte ich die moralapostel auch zu etwas mehr ehrlichkeit- nichts ist schlimmer, als zu wissen, den menschen nicht immer bei sich zu haben, den man liebt. und nichts ist schlimmer als der teufelskreis des unerfüllbaren begehrens in den man in so einer situation hineingezigen wird und wie man sich selbst und seinem selbstbild damit schadet).
gerade in einer welt wie heute, in der moralische grundsätze wieder groß geschrieben werden, da oder weil man sonst nicht mehr viel hat, an dem man sich festhalten kann, ist nichts falscher, als nicht den augenblick zu genießen und das glück mitzunehmen- die "was wäre, wenn" frage stellt man sich so oder so (gerade als geliebte). ob ich besser klarkäme, wenn ich mich "moralisch korrekt verhalte" sei dahingestellt, schließlich würde dann die "was wäre, wenn ich die dinge einfach unkompliziert hätte laufen lassen" kommen, nicht wahr???
also, das so eine beziehung unmoralisch ist, ist ansichtssache und meiner meinung nach auch nicht das thema, sonst hätte ich den threat "geliebte" genannt. ich möchte von euch wissen, ob und inwiefern sich muslime von europäischen männern unterscheiden (gerade, weil es kulturelle unterschiede in bezug auf moralvorstellungen gibt), wenn sie eine affäre eingehen.
zudem möchte ich wissen, ob, egal wie westlich sich der mann gibt, nicht doch bestimme ansichten bezüglich des geschlechterverhältnisses vorherrschen (egal wie naiv das klingt).
und zu allerletzt möcht ich das thema lostreten: wenn starke frauen sich verlieben. ich war immer unnahbar, kühl und sehr gut allein klarkommend- anziehend aufgrund dessen. aber sobald ich einen mann zulasse, bin ich wie umgepolt auf erzkonservative geschlechterverhältnisse und wie ein mäuschen....kommt euch das bekannt vor?
@ curlie: vielen dank für den support;0) du scheinst die einzige zu sein, die nachvollziehen kann, dass hinter der anderen auch nur ein mensch steckt! hellhörig hat mich die bemerkung gemacht: von älteren männern an der nase herumgeführt zu werden- das speil haeißt verführung und wer sich verliebt hat verloren? das ist alles? auch ältere sind doch nur menschen.....