Hallo liebe Userinnen,
ich habe nun viel in diesem Forum gelesen und mich dazu entschlossen, euch meine Geschichte zu schreiben. Zum einen um vielleicht einige hilfreiche Tipps zu erhalten, zum anderen vielleicht auch, um es mir einfach mal von der Seele zu schreiben.
Vor gut 3 Monaten habe ich einen Mann kennengelernt. Er ist Anfang 30, ich Ende 20. Wir haben uns auf Anhieb extrem gut verstanden. Nach unzähligen stundenlangen und sehr offenen Telefonaten haben wir uns das erste Mal getroffen. Ich war aufgeregt wie ein Teenie und ihm ging es ebenso.
Wir haben uns gut unterhalten und wieder und wieder getroffen. Für mich kam anfangs eine Beziehung nicht in Frage, da ich mich erst am Jahresanfang nach knapp 9 Jahren von meinem Exfreund getrennt hatte und niemals gedacht hätte, dass ich so schnell jemand anderes, so wunderbares, treffen könnte. Er ist genauso, wie ich mir meinen nächsten Partner vorgestellt hätte. Intelligent, gebildet, sensibel, einfühlsam, humorvoll, etc. Die Arbeit ist ihm wichtig, er hat Ziele im Leben, das finde ich unheimlich attraktiv und anziehend.
Unsere Gespräche waren von Anfang an sehr offen und ehrlich. Wir erzählten uns von unseren Erfahrungen und Leben und haben somit in sehr kurzer Zeit eine sehr enge Vertrauensbasis aufgebaut. Auch körperlich sind wir uns näher gekommen und im Laufe der Wochen hat sich so eingebürgert, dass wir täglich telefoniert haben, uns Nachrichten geschrieben haben und uns mehrfach die Woche gesehen haben. Das ist von beiden Seiten ausgegangen. Er war von Anfang an sehr "anhänglich", was mir natürlich immer gut gefallen hat und für mich auch ein Zeichen großer Zuneigung war. Er hat seinen Eltern und seiner Schwester von mir erzählt, ebenso wie ich meiner Familie von ihm.
Nach und nach sind bei mir Gefühle entstanden, nicht urplötzlich, und auch hne rosarote Brille, ohne Schmetterlinge im Bauch. Und dennoch merke ich, dass er mir viel bedeutet, dass ich ihn vermisse, wenn er nicht bei mir ist, dass ich schöne Momente, die ich erlebe am liebsten in jeder Sekunde mit ihm teilen möchte, dass ich mich nach ihm sehne.
Und genau deswegen bin ich nun an einem Punkt angekommen, an dem ich diese Unverbindlichkeit nicht mehr aushalten kann. Ich habe am Samstagmorgen meine Gefühle nicht im Griff gehabt und bin vor ihm in Tränen ausgebrochen. Ich will ihn an meiner Seite wissen, ganz offiziell. Doch er ist sich seiner Gefühle nicht sicher. Es hat ihn sehr getroffen mich so leiden zu sehen und ihn auch sehr nachdenklich gestimmt.
Er sagt er wisse nicht genau, was ich ihm bedeute, ich sei eine liebe, ehrliche Frau, bei der er sein Herz gut aufgehoben wüsste, dass ich ihm das geben könnte, was er die ganze Zeit gesucht hätte. Er fühlt sich bei mir wohl und geborgen und hat dennoch Angst vor einer Beziehung.
Nun haben wir seit Samstagabend eine Art "Kontaktsperre" vereinbart. Er hat um ein paar Tage Ruhe und Bedenkzeit gebeten, die er nutzen will, um sich seiner Gefühle klar zu werden. Keine Telefonate, keine Nachrichten. Mir fällt es unheimlich schwer. Ich würde so gern seine Stimme hören, sein Lachen, das Leuchten in seinen Augen sehen. Mir juckt es in den Fingern ihm eine SMS zu schreiben und ich war schon einige Mal kurz davor diesem inneren Druck nachzugeben, doch das wäre nicht fair. Er soll die Ruhe nutzen und sich Klarheit verschaffen. Ich muss anmerken, dass er zwei sehr lange Beziehungen hatte und von beiden Exfreundinnen betrogen und verlassen wurde. Er sagt von sich selbst, dass er über die Jahre hinweg gefühlskälter geworden ist und lange braucht, bis sich emotionen entwickeln.
Wir wollen uns am Mittwoch sprechen und sehen und ich habe so unheimliche Angst vor einem Korb. Er hat mir mehrfach gesagt, dass er mich sehr gern hat, dass er mich lieb hat, etc. Aber manchmal reicht das vielleicht einfach nicht?! Ich bin so unendlich traurig und hoffe einfach, dass die Stunden schnell vergehen, damit ich endlich weiß woran ich bin.