Hallo,
auch ich muss mich an dieser Stelle mal zu Wort melden, in der Hoffnung, dass ich einige Rückmeldungen bzw. Ratschläge erhalte. Mein Freund, mit dem ich 9 Jahre lang zusammen gewesen bin, hat mich vor drei Wochen total plötzlich verlassen. Er war meine und ich seine Jugendliebe. Ich war mit ihm im Freibad, als er mir mitteilte, dass er keine Lust mehr auf unsere Beziehung habe. Konkrete Gründe konnte er dafür nicht benennen. Er sagte nur, dass er sich total leer fühle und gar nicht mehr wisse, wie das alles noch werden soll. Es sei besser für uns beide. Ich habe in dem Gespräch mehrfach versucht zu hinterfragen, wie er denn jetzt ausgerechnet zu diesem Entschluss kommt. Er wisse es nicht und könne es auch nicht begründen. An der Stelle ist vielleicht noch wichtig zu sagen, dass wir erst vor zwei Monaten in eine große Wohnung gezogen sind, da wir uns zum Thema Familienplanung, Heirat etc. entschlossen hatten. Vorher haben wir 3 Jahre in einer kleinen Wohnung gelebt und davor fünf Jahre bei meinen Eltern im Kinderzimmer. Es waren also durchaus schon Erfahrungen da, wie sich das alltägliche Zusammenleben zwischen uns gestaltet. Bis ich mich dazu durchringen konnte, mit ihm gemeinsam in die große Wohnung zu ziehen, da es vor allem eine finanzielle Mehrbelastung für uns beide war, habe ich ihn mehrfach gefragt, ob er sich sicher ist, dass er seine Zukunft mit mir aufbauen möchte. Er sagte immer, dass ich mir um solche unnützen Dingen keinen Kopf machen müsse. Er liebe mich über alles und könne sich nichts schöneres vorstellen als eine Familie mit mir zu gründen. Diese Beteuerungen haben mich natürlich in meinem Handeln bestärkt. Von daher hat mich das Gespräch im Freibad total aus der Bahn geworfen. Ich konnte gar nicht zuordnen, wie er noch vor zwei Tagen zu mir sagen kann, wie sehr er mich liebt und sich dann plötzlich trennen will!? Da wir im Freibad nicht so offen reden konnten, haben wir uns am Abend zuhause nochmals versucht zu unterhalten. Auch da habe ich nicht wirklich erfahren, warum er sich so verhält. Es gehe ihm zur Zeit alles auf den Nerv, er habe viel zu arbeiten und da könne er einfach kein "Generve" von einer Freundin gebrauchen, die auch noch Zeit mit ihm verbringen will. Zeit, die er nicht hat. Er verstehe, dass dies dann immer sehr unbefriedigend für mich sei, wenn er nicht da ist und von daher sei es für beide Seiten besser. Gearbeitet hat er allerdings bereits seit 9 Jahren und dies sehr oft und intensiv, so dass auch dieser Aspekt nichts Neues war, sondern wir uns im Laufe der Jahre darauf eingespielt haben. Ich habe ihn dann auch gefragt, ob er eventuell eine Neue habe. Und das der Grund für seine Entscheidung ist. Er verneinte, er habe noch keine Neue und ob er sich eine suchen wolle wisse er auch noch nicht. Diese ungewisse Situation, was denn nun wirklich mit ihm ist, hat sich noch eine Woche hingezogen. Dann hat er mir, auf nochmaliges Rückfragen meinerseits, mitgeteilt, dass er tatsächlich eine Neue kennen gelernt habe und er mich aber nicht betrügen wollte und deshalb mit mir Schluss gemacht hat. Er wolle erst das Eine beenden, bevor er etwas Neues beginne. Ob es sich zu etwas Ernsthaftem entwickle, wisse er noch nicht. Es sei ihm auch egal. (??????) Im weiteren Gespräch hat sich schließlich herausgestellt, dass es sich um die Ex-Freundin von seinem Kumpel handelt. Dieser hatte sich vor knapp 3 Monaten nach 2 Jahren von ihr getrennt. Ich war echt total enttäuscht, da wir oft gemeinsam weg gewesen sind und uns kannten. Auf meine Frage, wie denn das zu Stande kommt, antwortete er nur, dass es sich vor 2 Wochen so ergeben hätte und sie beide jetzt sehen wollen, was daraus werden kann. Nachdem er mir die Sache mit der Anderen mitgeteilt hat, haben wir uns darüber verständigt, dass ich die gemeinsame Wohnung behalten werde und er auszieht. Diese Entscheidung habe ich aber ausschließlich aus dem Grund getroffen, weil ich nicht wollte, dass er mit seiner neuen in unser gemütliches "Nest" einzieht. Wie's finanziell wird, das weiß ich noch nicht.Eine Woche später hat er dann seine gesamten Klamotten abgeholt, wobei er mich im Vorab darum gebeten hat, dass ich alles zusammen packe. Ich weiß nicht, ob er es vielleicht emotional nicht gepackt hätte dies selbst zu tun. Seither wohnt er mit ihr in der Gartenlaube von seinen Eltern. Seinen Eltern und Freunden hat er sie auch schon vorgestellt. Man fühlt sich wie auf's Abstellgleis gestellt. Eine neue Wohnung habe er sich auch schon gesucht, in welche er mit ihr in den nächsten 4 Wochen ziehen möchte. Sie selbst wohnt seit der Trennung von ihrem Ex im Kinderzimmer von ihrer Oma! Erschwerend kommt hinzu, dass ich in der Woche, als er mir gesagt hat, dass er sich eine Beziehung mit mir nicht mehr vorstellen kann, erfahren habe, dass ich in der 6. Woche (so wie wir es eigentlich gemeinsam wollten!) schwanger bin. Als ich es ihm gesagt habe, war er der Meinung, dass es besser wäre, wenn ich das Kind abtreibe, da er die Vaterrolle nun doch nicht ausfüllen könne und er der Meinung ist, dass ein Kind seinen Vater braucht. Sicherlich richtig, aber hätte man sich das nicht vorher überlegen können? Trotz der ganzen Vorfälle haben wir noch Kontakt. Wir telefonieren circa 2 Mal die Woche. Gestern haben wir uns auch nochmal getroffen und sind ne Stunde spazieren gegangen. In dem Gespräch hat er mir gesagt, dass er mich immer lieb haben wird und auch die Erinnerungen an unsere schöne Zeit niemals vergessen wird. Aus seiner Sicht seien wir aber zwei Sturköpfe, die nicht zueinander passen. Dies sei ihm im letzten Monat bewusst geworden. Vor der Entscheidung umzuziehen habe er es noch nicht so gesehen. (???) Er wünsche mir alles Gute und das ich Jemanden kennen lerne, der besser zu mir passt und mich besser behandelt. Die Gefühle für mich reichen aus seiner Sicht momentan nicht aus. Als ich ihn angesprochen habe, warum er nicht mit mir darüber gesprochen hat, dass er Zweifel an unserer Beziehung hat, konnte er mir keine Antwort geben. Es sei ihm einfach erst vor Kurzem bewusst geworden. Zudem habe ich gefragt, was er darunter versteht "erstmal" reicht es nicht zu mehr. Da meinte er, dass man im Leben nie wisse was kommt und er ja vielleicht irgend wann mal merkt, dass er einen Fehler gemacht hat. Momentan sei es aber für ihn die richtige Entscheidung. Den Kontakt wolle er auch nicht abreißen lassen, da er mich nicht ganz verlieren möchte. Er wolle auch nicht, dass es mir schlecht geht, sondern, dass ich wieder lachen kann. Er sei sich aber im Klaren, dass er daran nichts ändern kann, sondern ich mich selbst kümmern muss, dass es für mich emotional wieder bergauf geht. Zudem hat er noch gesagt, dass ich ein echt toller und lieber Mensch bin, aber mehr nach so vielen Jahren von seiner Seite aus nicht mehr drin ist. Es fällt mir echt schwer ihn einfach so los zu lassen, obwohl er mir so weh getan und mich einfach sitzen gelassen hat. Ich habe immer noch Hoffnung, dass er vielleicht wieder zur Vernunft kommt, obwohl so viele unschöne Dinge innerhalb kürzester Zeit passiert sind. Ich kann kaum noch einen anderen Gedanken fassen und nicht verstehen, dass er ohne Vorwarnung sinnbildlich aus einem fahrenden Zug gesprungen ist und mich hat an die Wand fahren lassen. Vielleicht kann ja der ein oder Andere was dazu schreiben.
Viele Grüße,
Alexa