bin zum ersten mal hier und wäre um ratschläge froh. also ich war 12 jahre mit meinem lebensgefährten zusammen, wobei wir auch schwere situationen miteinader durchgestanden haben (unerfüllter Kinderwunsch durch meine Endometriose, 2 misslungene künstliche Befruchtungen). schon mehrere jahre lang hatte ich leichte zweifel ob unsere beziehung für immer halten wird, schob das ganze aber auf meine ohnehin eher pessimistische lebensansicht. aber ich interessierte mich auch immer wieder mal für andere männer, wobei aber nie irgendetwas lief. vor 7 monaten fing ich eine neue arbeit an, mit meinem kollegen verstand ich mich von anfang an überaus gut. die gespräche wurden intensiver und es schmeichelte mir, dass sich jemand so angeregt mit mir unterhielt und mich so interessant findet. paralell dazu kriselte es in meiner beziehung immer mehr, ich fühlte mich nicht mehr geliebt, es gab sogut wie garkeinen sex mehr, es gab keine unterhaltungen mehr, wir trafen uns zwar gemeinsam mit Freunden aber trotzdem fühlte ich mich alleine, alles (zb urlaub, geburtstagsfeiern usw.) musste ich alleine organisieren und managen, ihn hat nix interessiert außer autoputzen, rasenmähen und männergespräche mit dem nachbarn. 2 oder 3 mal hab ich versucht mit meinem Freund zu sprechen, ich sagte ihm, dass es da jemanden gibt der mich interessiert - aber keinerlei reaktion seinerseits, er hat nichteinmal den fernseher leiser gestellt. ich wurde in meiner vermutung bestätigt dass ich ihm wurscht bin. und so lies ich mich langsam aber doch auf meinen kollegen ein, freute mich das ganze WE auf MO morgens wenn ich ihn wieder sah, dachte immer an ihn und war zuhause nur mehr körperlich anwesend. irgendwann ging ich mit dem kollegen ins kino und anschließend kam es zu ersten annäherungen. ich wollte meinem Lebensgefährten nicht länger was vormachen und gestand ihm nächsten tag, dass ich mit jemandem im kino war. daraufhin packte er seine koffer. es war aus. es folgte für uns beide eine schlimme zeit, für mich weil mein vater ihn sehr mochte und meine entscheidung nicht akzeptieren konnte - funkstille - obwohl wir im geleichen haus wohnen. die nachbarn stellten sich gegen mich, ich war bei allen die fremdgeherin die den freund aus der gemeinsamen wohnung schmeißt. ich hatte noch einige gespräche mit dem ex, aber wir drehten uns immerwieder im kreis, er warf mir ständig vor sein leben zerstört zu haben, ihm seine heimat genommen zu haben (wir haben gemeinsam eine Wohnung in meinem elternhaus ausgebaut), er hätte mir die wohnung gebaut und jetzt wo sie fertig ist schmeiß ich ihn raus, ich habe/hatte solche schuldgefühle. Er war völlig perspektivlos, er zog zu seinen eltern in ein kleines zimmer, eine wohnung will er sich nicht nehmen, das hält er nicht aus, er braucht einen garten, ist halt ein echter landmensch im gegensatz zu mir. Immer wieder sagt er er muss sich jetzt mit seinen 35 Jahren wieder was aufbauen, er braucht ein eigenes Haus,... Ich mag ihn auch noch sehr und denke mir immer wieder, dass ich vielleicht zu früh aufgegeben habe, denke immer wieder an die schönen zeiten, dass es mir eigentlich gut ging und dass ich auch am schluss der beziehung nicht gelitten habe, immer wieder überlege ich zurück zu ihm zu gehen. Dann ist da wieder mein kollege mit dem ich wirklich auf einer wellenlänge bin, mehr als ich es mit meinem ex je war. natürlich bin ich aber nicht so naiv zu glauben, dass wir ewig frisch verliebt sein werden. ich treffe mich alle paar tage mal mit ihm, kann mich aber noch nicht voll auf ihn einlasssen, weil ich immer denke, dass es mir nicht gut gehen darf, wenn mein ex so leidet. ich denke immer daran wie es ihm gehen muss wenn er wüßte dass ich jetzt bei dem "neuen" bin. mein "neuer" kriegt meine gefühlsschwankungen auch mit und obwohl er sehr verständnissvoll ist, wird er das nicht mehr lange mitmachen, dass ich nie bei ihm übernachte, dass ich ständig vom ex vorjammere, meine schuldgefühle, meine unentschlossenheit. und immer wenn ich mit dem ex telefoniere denk ich mir ich muss wieder zurück zu ihm, dann wird alles wieder gut. dieses gefühlschaos macht mich kaputt. obwohl ich weiß dass ich nix zu jammern hab, weil ich mich schließlich selbst in die situation gebracht habe, werd ich einfach nicht fertig damit. vielleicht gibt es doch jemanden der verständnis mit mir hat und mir einen tip geben kann.