Hallo ihr Lieben,
Heute habe ich mal wieder einen schlechten Tag, und da ich ganz alleine zu Hause bin, schreibe ich mir hier etwas von der Seele.
Am 25.6. habe ich meine Mutter verloren, sie wurde nur 54 Jahre alt. Ich hätte noch soviel von ihr lernen wollen, mit ihr erleben wollen... Es ist echt schwer. Obwohl ich ja schon 26ig bin, ist es einfach noch viel zu früh um ohne Mutter zu sein. Ich habe mich so auf die kommende Zeit gefreut. Im habe im März meine Weiterbildung nach 5 Semestern abgeschlossen, bin im April zusammen mit meinem Partner ins Haus meiner Eltern gezogen (2-Familienhaus) und hab mich sehr gefreut mit meiner Mutter Tür an Tür zu leben, Wir wohnten zwar vorher schon sehr nahe, und haben uns fast täglich gesehen, aber so waren wir uns nochmal etwas näher. Und auch meine Mutter hatte sich sehr gefreut.
Meine Mutter hatte Krebs, sie wurde letztes Jahr im Oktober operiert, danach hatte sie jede Woche Chemo. Die Chemo hatte ihr fast keine Probleme gemacht, und sie schien sehr gesund. Anfang Mai hatte sie dann das erste Mal die Chemo nicht durchziehen können, weil sie allergisch reagierte. Der Arzt schlug vor eine kleine Pause einzulegen, damit sich der Körper erholen könne. Darauf hat sich meine Mutter eigentlich sehr gefreut, doch geniessen konnte sie die Chemo-freie Zeit nicht, kaum war die Chemo abgebrochen, hatte sie häufig Schmerzen. Ich hatte im Juni Ferien gebucht, und wollte eigentlich lieber zu Hause bleiben, weil ich merkte, dass es ihr nicht gut ging, Doch meine Mum wollte unbedingt, dass wir fahren. Als ich dann zurückkam, hat mir mein Vater erklärt, dass die Chemo nicht angeschlagen hätte, und sich viele Metastasen gebildet haben (während der Chemo) das käme ganz selten vor... Prognose für meine Mum wären noch etwa 4-6 Monate...
5 Tage später war sie tot. Es ging plötzlich so schnell, niemand hatte damit gerechnet. Ich war zusammen mit meinem Vater bei ihr im Krankenhaus als sie starb, und es war für sie eine Erlösung, sie hatte wirklich Schmerzen und Atemprobleme.
Naja es ist so eine scheiss Situation, ich weiss, dass es für meine Mutter sehr gut war, dass sie relativ schnell gehen konnte, aber für mich ist es der blanke Horror,
Ich bin gerade dabei mein Leben völlig umzukrempeln, was wohl einfach meine Art ist damit umzugehen, aber ich weiss nicht ob es richtig ist in dieser Situation so wichtige Entscheidungen zu treffen z.B. Jobwechsel etc.
Ich kann es mir jedoch wirklich nicht vorstellen, weiterhin dort zu arbeiten, nur schon weil ich oft während der Arbeit kurz bei meiner Mum angerufen habe, es erinnert mich viel in diesem Büro daran.
Ich weiss es gibt keinen allgemein gültigen Weg mit Trauer umzugehen, aber wenn jemand über seinen Weg erzählen möchte, oder sich etwas austauschen mag, würde ich mich freuen.