hedy_12063661Angst...
Nadja, hattest Du gefragt / bzw. mich gemeint, was genau ich mit Panik meine?
Ich lag jetzt im Bett, wollte eigentlich nicht nochmal an PC, aber irgendwie - mit dem Mann kann man nicht drüber reden, da kommen nur blöde KOmmentare..
Vorweg: ich hab mir nichts mehr als ein zweites Baby gewünscht. Aber jetzt überkommt mich schlichtweg die Angst - zum einen davor, dass es losgeht und wie die Geburt wird. Diese Sterilität im Krankenhaus. Dass die Ärzte dir nicht sagen, wie es um dich steht, dass du eigentlich während der wehen nichts machen kannst außer abwarten. dass dir das keiner abnehmen kann, weder die hebamme noch der mann.
angst davor, dass ich fünf tage im krankenhaus bleibe, und nicht weiß, was zu hause vonstatten geht - ich bin ein kontrollfreak und brauch über alles die kontrolle. angst, meine tochter zu sehr zu vermissen, wenn ich in dem kh liege.
und die größte angst ist die, dass sich alles ändert. also, zum einen, dass ich wieder bei Null anfange - früh aufstehen, füttern, wickeln etc. dass das mind. ein halbes jahr routine ist und man zwangsläufig irgendwann einen koller bekommt. angst, dass ich bei null beginne, weil ich eigentlich froh war, so eine große maus schon zu haben, die so verdammt selbständig ist, mit der man überall hingehen kann, die pflegeleicht ist. und jetzt kommt ein baby, und alles geht von vorn los. ich hab angst, dass ich mir selbst nicht gerecht werde. weniger, dass ich vielleicht überfordert bin, aber ich stell mir jetzt vermehrt die frage, ob ich mir das auch alles gut überlegt habe? dass eben wieder diese routine in den tagesablauf kommt. dass da ein mensch ist, der voll auf dich angewiesen ist, der noch nicht in die kita geht. angst, dass lea eifersüchtig wird, weil sie in die kita geht und ich mich um das kleine kümmere. all diese sachen. irgendwie auch angst vor der leere, die dann kommt - körperlich. auch wenn ich froh bin, dass das kleine dann raus ist, und ich wieder ich sein kann - irgendwie fehlt einem dann sicher was.
vielleicht schieb ich auch einfach nur ne november-depri, ich weiß es nicht. aber ich stell momentan alles in frage. und wenn ich versuche, mit meinem mann ansatzweise mal drüber zu reden, versteht er es eh nicht. er ist ein einzelgänger schon immer gewesen - liegt an seiner erziehung, keiner kümmerte sich um ihn. und so sehr ich das verstehe, warum er so ist, um so wünsche ich mir ab und an, er würde auch mehr uns in sein leben einbeziehen. ihm selbst fällt das nicht auf, er musste jahrelang nie rücksicht nehmen oder so. aber irgendwann hab ich einfach keine kraft mehr, immer allen einen schubs zu geben.
nicht falsch verstehen, ich freu mich auf mein baby - aber der, der sagt, es ändert sich nichts, liegt damit falsch. mit lea war ich die ganze woche alleine, weil ihr vater bis zu seinem tod ja beim bund war und nur selten zu hause war. so konnten wir uns unser leben einteilen und nach eignen regeln leben. jetzt ist ein mann da, von anfang an, und täglich. und ich erwarte einfach, dass er auch mit anpackt und nicht alles an mir kleben bleibt, obwohl ich mir schlecht vorkomme dabei. denn ich bin zu hause, und wenn ich nicht das schaffe wie ich es mir vorgenommen habe, fühle ich mich selbst ganz schlecht dabei - wie heute, als ich einfach eingeschlafen bin.. eben die falsche erwartungshaltung an einen selbst.