Hallo,
Ich wollte Euch berichten, denn es hat sich bei Lisa (und auch bei mir) viel getan:
Nach unzähligen Schreistunden von Lisa, unzähligen Tränen auf beiden Seiten, am Rande eines Nervenzusammenbruches stehend, nicht mehr zu wissen, wie man den nächsten Tag übersteht, nicht mehr Frau, Ehefrau, Hausfrau, Freundin oder einfach nur Mensch zu sein (und mit jedem Tag wurde es schlimmer, mit jedem Tag mehr hatte ich das Gefühl, meine Tochter zu verlieren) hab ich das unglaubliche Glück gehabt eine gaaaaaanz liebe Frau kennen gelernt haben zu dürfen (was für ein Satz :roll: ), die sich auf Schreibabys, Bindungsstörungen zu Mutter oder zum Kind, schwere Geburten, Schwangerschaften ect. spezialisiert hat.
Das war vor 8 Tagen, sie hat mir geholfen, Lisa besser zu verstehen, wir haben eine Art "Therapie" gemacht (und machen es noch immer, im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Lisa gaaaanz große Verlassensängste hat, die schon seit Mitte der 20. SSWn eingetreten sind, als die Gefahr bestand, schon vorzeitig durch die Wehen von der Mama getrennt zu werden, seitdem habe ich Lisa keine Sekunde mehr alleine schreien gelassen, bin in bestimmten Situationen mit ihr anders umgegangen bin, möchte aber nicht weiter darauf eingehen, da es einfach zu komplex ist und den Rahmen von gofem wahrscheinlich sprengen würde)... naja nach ein paar Tagen konnte ich schon eine deutliche Veränderung in Lisa wahr nehmen, sie ist viel ruhiger und ausgeglichener, schläft dafür nachts nicht mehr durch, auch tagsüber ist das Schlafengehen weiterhin sehr schwierig, sie schläft nur eine halbe Stunde über den Tag, dafür aber tief und fest und es scheint ihr zu reichen, aber darauf war ich vorbereitet, denn da sie jetzt wieder Baby "sein darf", gamz klein, neugeboren und hilflos, meine Nähe, wann immer sie es möchte zu jeder tages und nacht Zeit bekommt, soll sie das Vertrauen zu mir zurück gewinnen und es ist tatsächlich alles durcheinadner, ihr ganzer Rhythmus, es ist, wie kurz nach der Geburt, aber das wusste ich, dass es so werden kann und es ist auch ok, sie wacht nachts 3-4x auf, schläft bei mir im Bett und ich halte sie, wann immer sie es braucht.
Ich habe gelernt, ihr permanentes Schreien anders zu deuten, habe sie nicht rumgeschleppt, versucht sie abzulenken, rumgeschuckelt, getragen, mit Spielzeug vor ihr hergeklimpert, oder sie einfach schreien gelassen, sondern habe sie fest im Arm gehalten, sie darf schreien, soviel wie sie möchte und ich bin für sie da, halte sie ganz fest und mit jedem Mal, dass sie schrie, sie sich aufbäumte (was enorme Kraft meinerseits kostete :FOU: ), zornte, wütend war, schwitzte, wir zusammen weinten, beruhigte sie sich schneller, schlief auf MEINEM ARM ein (anfangs dauerte es mehrere Stunden, jetzt sind es nur noch ein paar Minute) und ich hatte jedes Mal danach das Gefühl, ein anderes Baby schlafend in meinem Arm liegen zu haben.
Sie kuschelt mit mir, lehnt sich an mich an, ja, sie ist wirklich ein anderer Mensch geworden.
Ein ganz großes Erlebnis, das Größte seit dem Lisa da ist, war das erste Mal, dass ich sie so gehalten habe, als sie so schrie, ich war in einer ganz tollen Umgebung, an meiner Seite ein ganz lieber Mensch, der mich stütze, auch für mich einmal da war, ich durfte mich ganz fallen lassen, mit meiner Lisa brüllend im Arm, es war so innig, so intim, so überwältigend diese Nähe zu meinem Kind, zu meinem alles geliebten Tochter, dass ich es gar nicht beschreiben kann, es war wie eine 2. Geburt von Lisa... seitdem hat sich alles verändert, ich habe sie soooooooo unendlich doll geliebt in diesem Moment, dass ich dafür keine Worte finde, ich erinnere mich so gerne daran zurück und es tröstet mich über diese sch**** KS-Geschichte sehr hinweg, die ich nun auch endlich verarbeiten konnte.....
Für mich gibt es jetzt nur Lisa, die gerade neben mir spielt (vor 2 Wochen noch undenkbar) und ich hier schreiben darf....
Es kostet mich alles immer noch viiiel Kraft, ich habe jedes Mal Angst, wenn ich sie schlafen lege, dass sie wieder so brüllt und ich sie nicht beruhigt bekomme, aber bis jetzt hat Lisa mich nicht enttäuscht, ich darf ein mich anlächelndes Baby aus dem Bett holen und nicht ein schon brüllend aufwachendes, ich habe ein wenig Raum am Tag für mich, Lisa hat einen enormen Entwicklungsschub gemacht, den sie vorher nicht machen konnte, weil sie immer Angst hatte, dass ich nicht wieder komme und deshalb keinen "Kopf" für motorische Fortschritte hatte....
Ich habe so viel Unterstützung von meiner Familie, bei der ich auch gerade bin, so viel Halt und Trost, dass ich wirklich fest davon überzeugt bin, dass jetzt, nach 7 Monaten eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeeeeeendlich alles gut wird :AMOUR: :AMOUR: :AMOUR: :AMOUR:
LG
Miri mit SPIELENDER Lisa :AMOUR: :AMOUR: :AMOUR: :AMOUR: