Also
ich habei "eigentlich" eine liebe Schwiegermutter, aber würde sie sich manchmal nicht so in unser Leben einmischen, wäre es gaaanz toll. Obwohl ich auch zugeben muss, dass es bereits viel besser geworden ist. Wir sind seit 6 Jahren verheiratet. Sie fängt es langsam endlich mal zu akzeptieren, dass wir eine eigenständige Familie und erwachsen sind und durchaus in der Lage sind die Entscheidungen, was Kindererziehung, Kinderernährung etc. angeht, zu treffen.
Bin nun zum 2. Mal schwanger, ich muss sagen, sie nervt mich bei weitem nicht so wie in der ersten Schwangerschaft.
Als ich damals mit unserer Tocher schwanger war, bekam ich ständig Anweisungen, wie ich mich ernähren soll (sie meinte, ich solle permanent was kauen), wie ich mich als "Schwangere" verhalten soll, ich soll um Gottes Willen nicht die Haare schneiden lassen, keine Augenbrauen zupfen, mich nicht schminken, mich nicht rasieren (stellt euch mal vor, wie ich aussehen würde, nach 9 Monaten, schei..) usw. Sie hat mehrmals am Tag angerufen und wenn ich dann nicht da war, musste ich mich rechtfertigen wo ich denn war in der Zeit wo mein Mann arbeiten geht. Und so ging es dann bis zur Entbindung. An dem besagten Tag, wo es endlich so weit war und wir ins Krankenhaus gefahren sind, haben wir niemanden was gesagt. Wir hielten es für besser und wollten nur dann uns melden, wenn die Kleine auf der Welt ist und haben das Handy einfach abgeschaltet. An dem Tag hat uns die Schwiegermutter 28 mal angerufen.
Als die Kleine dann da war und wir zu Hause waren, wurde es nur noch schlimmer, bis zum Zeitpunkt wo mein Mann mit ihr ein ernstes Wörtchen geredet hat. Uns wurden ständig Predige (schreibt man das so ?)gehalten: wir sollen um Gottes Willen niergendwohin mit der Kleinen gehen, so schnell wie möglich taufen lassen (am besten gleich im Kreissaal, und möglichst ganze Verwandschaft dabei haben), die Kleine niemanden zeigen, ich soll sehr viel essen, damit ich genug Milch für die Kleine habe.
Am Tag tausend mal angerufen, bin aber nicht dran, da ich am Display gesehen habe, dass sie das ist.
So ging es bis zum gewissen Zeitpunkt, wo die Situation eskaliert ist. Bis dahin habe ich mich eigentlich zurückgehalten, mir ihre Weisheiten angehört, meines dabei gedacht und so gemacht wie ICH das für richtig halte. Aber dann bin ich explodiert, ich konnte einfach nicht mehr. Es war so: wir waren beim Bruder meines Mannes, ich habe die Kleine im Nebenraum gestillt, auf einmal hat die Kleine angefangen zu weinen und wie aus heiterem Himmel stand die Schwiegermutter da und hat mir die Kleine wörtlich aus den Händen gerissen, ich hinterher, die Kleine wieder zu mir und sie angeschrieen, was das solle. Mein Mann war auch schokiert und hat sie wirklich wieder auf "ihren Platz" gestellt. Seitdem ist es viel besser geworden. Ab und zu kommen noch die Kommentare öfters mal beim Essen, ich soll der Kleinen Fleisch zum essen geben (die Schwiegermutter und ein "Fleischfresser"). Ich lege aber viel wert auf eine ausgewogene Ernährung, viel Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch etc.
Ich bin sehr sehr gespannt, wie es wird, wenn das zweite Kind da ist, ob sie sich zusammenreißen kann.
Es tut mir sehr leid, dass es so lang geworden ist, jetzt geht es mir aber viel besser, ich bin es los.
Wünsche Allen alles Gute.
Swetlana