Ich bin seit einem Jahr mit meinem Freund zusammen. Anfangs war alles sehr schön. Er behandelte mich sehr gut und ich war äusserst glücklich mit ihm. Ich dachte, ich hätte endlich den Richtigen gefunden.
Doch es kam alles anders. Als wir erst ca. zwei Monate zusammen waren, kam es schon zu einem grossen Streit. Ich bin Raucherin, er Nichtraucher. Er wusste von Anfang an, dass ich rauche und es störte ihn anscheinend nie. Dann wollte er plötzlich, dass ich sofort aufhöre weil er sonst die Beziehung beenden würde. Ich versuchte natürlich mit dem Rauchen aufzuhören (wenn auch unter Druck) und schaffte es dann auch für ca. 3 Monate. Jedoch wurde alles nur nor schlimmer. Er schätzte es irgendwie gar nicht, dass ich aufgehört habe zu rauchen und nörgelte immer nur an mir rum. Er fing an Behauptungen aufzustellen, dass meine Wohnung dreckig sei und ich nie aufräumen würde. (Ich putze regelmässig!) Er hat einen extremen Putzfimmel und Sauberkeitswahn! Wenn er in seiner Wohnung ein Haar von mir auf dem Boden entdeckt, behauptet er gleich, dass seine Wohnung dreckig sei sobald ich bei ihm zu Hause bin. Wenn wir z.B. über ein Thema diskutieren und ich anderer Meinung bin als er, wirkt er sofort total genervt von mir und motzt mich an. Manchmal, wenn ich mit ihm normal über Dinge sprechen will, die mich an ihm stören, tickt er sofort aus und will es gar nicht hören. Er verträgt absolut keine Kritik. So wie er es sagt ist es richtig und nicht anders.
Unter diesen Umständen war ich nicht glücklich und fing deshalb wieder an zu rauchen. Das gab dann natürlich nochmehr Stress. Er tickte total aus, schlug mit der Faust aus Wut in seinen Boxsack und schrie herum. Ich war total eingeschüchtert und fing an zu weinen. Ich war am Boden zerstört. Egal was ich machte, es war immer falsch! Doch ich blieb trotz allem bei ihm. Wir erlebten natürlich auch viele schöne Dinge aber die schlechten blieben immer in meinem Kopf. Auch wenn wir mal eine schöne Zeit hatten, musste ich immer an seine Wutausbrüche und wie er mich teilweise schlecht behandelte, zurückdenken.
Ich dachte immer, es wird schon noch besser. In jeder Beziehung gibt es mal Stress und Streitigkeiten. Doch bei uns war die Tolleranz- und Respektgrenze schon längst überschritten.
Ich nahm ständig auf ihn Rücksicht und versuchte ihm alles recht zu machen. Ich rauchte nie in seiner Gegenwart und wenn dann ganz selten. Ich versuchte meine Wohnung noch mehr auf Hochglanz zu bringen damit es ihm passt. Doch es war nicht so. Es passte ihm nie.
Im Sommer diesen Jahres, wollten mein Freund und ich dann in die Ferien verreisen. Doch schnell wussten wir, dass das nichts wird weil ihm zu wenig Geld zur Verfügung stand. Doch was machte ich dumme Kuh?! Ich trampte mit der rosaroten Brille auf der Nase in ein Reisebüro und buchte Ferien nach Santorini für eine Woche. Ich dachte, wenn wir zusammen in die Ferien gehen würden, würde es vielleicht besser werden zwischen uns. Ich verkündete ihm meine Überraschung. Er freute sich schon aber ein anderer hätte sich meiner Meinung nach viel mehr gefreut. Die Ferien verliefen recht gut. Wir streiteten uns im Gegensatz zu sonst seltener. Trotzdem weinte ich in dieser Woche insgesamt zweimal wegen ihm.
Nun sind wir seit 4 Wochen wieder zu Hause und ich fühle mich gar nicht gut. Ich habe so viel für meinen Freund getan und ich habe das Gefühl, dass er das alles gar nicht schätzt und es für selbstverständlich hält. Ich kann einfach nicht mehr. Er nörgelt auch jetzt noch ständig an mir rum und akzeptiert meine Meinungen nicht. Ich komme mir total verarscht vor. Ich habe schon tausendmal mit ihm über alles gesprochen, doch ich rede gegen eine Mauer. Ich weiss genau, dass nur noch die Trennung eine Lösung sein kann. Meine Gefühle ihm gegenüber sind schon fast alle weg. Ich kann nicht behaupten, dass ich diesen Mann noch liebe. Ich gebe nur immer und es kommt nie etwas zurück.
Was denkt ihr darüber? War jemand von euch schonmal in so einer ähnlichen Situation?