Hallo daydream,
ich denke, jeder Mensch ist im Grunde für sich allein, er kann es auch, wie du ja weißt, inmitten einer Gruppe Menschen sein. Warum hast du große Probleme, anderen deine Gefühle und Probleme mitzuteilen? Hast du Angst, dann nicht mehr angenommen und geliebt zu werden? Fürchtest du, dass man dich dann unverständig und blöd anschaut, dich stehen lässt und weggeht? (Das ist wohl das, was man befürchtet, oder nicht?).
Ist bei euch zu Hause in deiner Kindheit vielleicht zu wenig über Gefühle gesprochen worden? Bei mir war es jedenfalls so, und ich hab verdammt viele Jahre gebraucht, bis ich das nachgeholt hatte! Bei mir daheim herrschte das große Schweigen, mein Vater setzte sich ab 20 Uhr vor die Tagesschau, und wir Kinder mussten ins Bett. Toll! Hat, wie gesagt, lang gedauert, bis ich gelernt hatte, dass man tatsächlich über seine Gefühle reden konnte, dass man sich nichts gefallen lassen muss von MitschülerInnen - die "Methode" meiner Eltern war nicht so besonders gut fürs Selbstbewusstsein ihrer drei Kinder! - Ich schreib dir das, falls du dich darin wiedererkennst! Kannst du dir nicht, bevor du deine Gefühlsgespräche an Menschen adressierst, einen Kanal suchen, um sie auszudrücken? Durch Musik, Malen, Bildhauen, Sport? Ich hab mit 18 angefangen, Karate zu machen, einmal in der Woche hab ich einen kräftigen jungen Yugoslawen verkloppt - der Arme, er hat brav stillgestanden und nicht gewusst, was ihm geschieht... ;-) Nach zwei Jahren hatte ich genug und habe aufgehört mit diesem Sport.
Unterdrücken kann man Gefühle nicht, du leitest damit deine Wut und Aggression auf dich selbst, dann machen sie dich krank. Warum bist du nach außen immer "happy"? Du scheinst tatsächlich Angst zu haben, abgelehnt zu werden, wenn du mal schlecht drauf bist - wenn du herausbekommst, warum das so ist, gehts dir wahrscheinlich besser. Es hat wohl was mit Selbstbewusstsein zu tun.
Liebe Grüße, Meerblau