Puritanisch
Mein lieber "sensibel",
Wir wissen hier im Forum hinlänglich, dass Du sehr radikale Ansichten zur Verbrämung der Angst, in puncto sexueller Leistungsfähigkeit mit anderen Männern verglichen zu werden, formulierst - Stichwort "Sexverwandtschaft", und wie war das mit der moralischen Hygiene oder wie du Dich auszudrücken pflegtest?!
Es ist absolut NICHT normal, noch überhaupt sinnvoll und keineswegs "sensibel", einen neuen Partner über die Anzahl seiner Sexualpartner zu informieren - erst recht nicht beim "ersten Date"! Es gibt so etwas wie soziale Normen, Situationsgefühl und Schicklichkeit. Ja, das sage ich ;) , denn Schicklichkeit ist auch eine Empathie dem Anderen gegenüber im Bewusstsein dessen, was man ihm zumuten kann, darf und will, und auch, welche Wertschätzung man sich und oihm gegenüber erbringt.
Ich hatte Sexualpartner. Wie die meisten erwachsenen Menschen. Manch einen hätte ich mir rückblickend gern erspart, manch einen hätte ich gern länger - oder überhaupt - genossen. Die blosse ANZAHL der Partner sagt jedoch gar nichts über mich als Person aus, sondern die Qualität der Verbindungen und die Impulse, welche sie mir für meine eigene persönliche (durchaus nicht nur technisch-sexuelle, sondern gesamtpersönliche) Entwicklung mitgegeben haben. Das sind nun Punkte, über die ich durchaus mit einem neuen Partner sprechen würde, weil sie mit mir zusammenhängen. Aber über die reine Anzahl - warum?
Ich fände es auch befremdend, wenn ein Mann mich seinerseits über die Anzahl seiner Sexualpartner informieren würde. Es klingt entweder pubertär, oder puritanisch, auf jeden Fall fehlt das Wichtigste: die Erkenntnis, die daraus zu ziehen ist. Denn auch wenn Du "sensibel" Dich dieser erkenntnis in Deinen zahlreichen postings verschliesst, ist Sexualität kein Hygieneakt, sondern ein Handeln der ganzen Perso mit viel Potential zur persönlichen Weiterentwicklung.