ich war diese woche mit emily in der stadt bummeln und stand gerade im schuhgeschäft, als eine wildfremde frau auf mich zukam (etwa in meinem alter), sich zu emily runterbeugte, sie angefangen hat an der wange zu streicheln und mir ihr zu reden.. ich wollte schon wieder anfangen loszumotzen, da ich sowas eigentlich nicht mag, wenn wildfremde personen in emilys gesicht rumtatschen, aber als ich die tränen in den augen der frau gesehen hab, hab ich mir es dann doch verkniffen.
sie hat mir erzählt, dass sie eigentlich jetzt auch ein kleines mädchen hätte, aber ihr kleines baby 1 woche vor dem et am plötzlichen kindstod im mutterleib gestorben ist und sie ihr baby tot zur welt bringen musste.
ich stand völlig sprachlos vor der frau und wusste überhaupt nicht, was ich ihr sagen soll.
sie erzählte weiter, dass sie sich immer vorwürfe macht, dass sie eine woche bevor diese tragödie passiert ist beim fa war und um einleitung gebeten hat, da sie es körperlich nicht mehr schaffte. der arzt hat ihr gesagt, dass sie noch ein paar tage aushalten soll und dann kommt ihre kleine eh zur welt. sie macht sich nun die schlimmsten vorwürfe, dass sie nicht auf ihr gefühl gehört hat und auf eine einleitung bestanden hat. ihr arzt versicherte ihr aber, dass mit dem baby alles ok ist... sie konnte es sogar auf dem us sehen... und eine woche später passiert das schlimmste, was einer mutter passieren kann.
ich hab versucht ihr irgendwie mut zuzusprechen. hab ihr gesagt, dass sie irgendwann ein baby in den armen halten wird und die grosse schwester im himmel auf ihr geschwisterchen aufpassen wird.
mir geht diese frau einfach nicht mehr aus dem kopf. sie tat mir so furchtbar leid... dieser schmerz in ihren augen...
ich weiss, dass sie (hat sie erzählt), beim gleichen fa ist, bei dem auch ich bin.. hab mir schon überlegt, ob ich dort bescheid gebe, dass sie ihr meine telefonnummer oder so geben... ist vllt. doof... sie ist ja eigentlich eine wildfremde... aber irgendwie wollte sie sich wohl auch ihren ganzen kummer von der seele reden, denn sonst hätte sie mir ja ihre geschichte nicht mitten im schuhgeschäft erzählt.
warum ist das schicksal manchmal so grausam und ungerecht?