Hier dann meine Geschichte zum Thema "er wollte in seinem eigenen Bett schlafen"
Meinen ersten Sohn (im Sommer drei Jahre) habe ich die ersten sechs Wochen bei uns im Bett schlafen lassen. Da es mit dem Stillen nicht klappte und er tagsüber eh schon in seinem Zimmer schlief, habe ich ihn dann auch nachts dort schlafen lassen. Alles klappte wunderbar, er schrie nicht, kurz drauf schlief er durch.
Mit dem vierten Monat fing unser Dilemma dann an. Mein Sohn wurde zu einem extremen Mama- und Rockzipfelkind, hat ab da angefangen zu fremdeln und dies hielt ungelogen fast zwei Jahre an. Auf die Toilette gehen, duschen, alleine weggehen, alles wurde zum Drama und fast unmöglich. Beim Duschen hat er irgendwann angefangen über den Badewannenrand klettern zu wollen, nur um diese "Absperrung" zwischen uns zu überwinden. Er ist nach wie vor sehr auf mich fixiert und ich bin mir bewusst, dass es natürlich auch eine Charakterfrage ist. Manche Kinder sind halt diesbezüglich extremer als andere.
ABER...
Mittlerweile denke ich, dass dieses "auslagern" ins eigene Bett sehr dazu beigetragen hat, dass sich alles so extrem entwickelt hat. Meinen zweiten Sohn habe ich, aufgrund des Platzmangels und des Stillens, bei uns im Bett schlafen lassen und hier schläft er mit über einem Jahr immer noch. Mein Großer wollte irgendwann ebenfalls zu uns und ich wollte ihm dies nicht verwehren. Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass diese Fixiertheit auf mich seit dem besser geworden ist. Für mich ist das nicht unlogisch: Es gibt Kinder, die diese Nähe einfach extrem brauchen und ich habe sie ihm damals immerhin die überwiegende Zeit des Tages verwehrt, ergo hat er sie sich in den restlichen Stunden geholt und das massiv.
Ich will niemanden bekehren und es gibt sicher viele Kinder, die solche Probleme nicht haben. Ich möchte damit allerdings sagen, dass man das "alleine im Bett schlafen" nicht nur am Schreien festmachen sollte. Es gibt viele unterschiedliche Wege für Kinder zu zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich hätte mir viel, viel Leid erspart, wenn ich es damals anders gemacht hätte...davon bin ich mittlerweile überzeugt!
Nein, ich denke nicht, dass mein Sohn irgendeinen psychischen Schaden davongetragen hat, aber für mich (!) wäre es um einiges leichter gewesen. Mein zweiter Sohn hat diese Fixiertheit nie gehabt. Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass ich ihm diese Nähe eben sehr viele Stunden gegeben habe und er sie somit nie einfordern musste.
Nochmals: Nein, ich will niemanden angreifen, und nein, es muss sich hier niemand rechtfertigen. Das ist einfach nur meine Erfahrung mit diesem Thema.
@jonbon: Ich finde 7,5 Monate weder zu früh noch zu spät, probieren würde ich es, wenn er nachts wach wird, könnt ihr ihn immer noch mit ins Bett nehmen.
lg
Stefanie