Hallo ruth,
ich kann mir gut vorstellen wie es dir geht - habe lange in einem angstkreislauf gelebt und diesen mit hilfe einer gesprächstherapie und medikamenten durchbrochen.
depressionen waren auch bei mir begleitend bei der angsterkrankung.
hier findest du viele gute informationen bei angst, panik und depressionen:
www.dr-mueck.de
www.panik-attacken.de
und hier eines der foren, in denen sich von angst betroffene austauschen:
http://angstforum.info/forum/index.php
dort gibt es auch betroffene, die es nach langer zeit wieder geschafft haben das haus zu verlassen und sich aktiv dem leben zuzuwenden.
ich weiss wie lähmend angst ist - aber gerade da ist es wichtig aktiv zu werden. auch wenn es schwerfällt. mich haben hier kleine hilfen gut unterstützt:
tagespläne, damit ein wenig struktur in den tag kommt.mir persönliche erfolge verschafft.
die unlust und antriebslosigkeit, das gefühl ich schaffe "nichts" mehr, ich kann nichts bewältigen hat mich durch meinen tag begleitet, es schien mir, als könne ich keine der anforderungen des tages mehr bewältigen.eine freundin gab in dieser situation einen guten tip: ich habe mir alle aktivitäten, die anstanden, auf kleine zettel geschrieben und diese an eine türe geklebt. und dann habe ich angefangen, diese "abzuarbeiten", einen nach dem anderen (anziehen, frühstück richten, frühstücken etc).und jede erledigte aktivität war ein erfolg. und was ich nicht schaffte, kam auf den nächsten tag. das war für mich wie ein "gartenzäunchen" an dem ich mich entlanghangelte. auch wenn es mir schwerfiel, ich habe mich dazu überwunden etwas zu tun.
und ich habe mich belohnt, für jede aktivität die ich durchführen konnte.
achte auf deine bedürfnisse und gönne dir auch mal echte entspannung.
wenn du momentan kaum noch das haus verlässt, dann versuche das in kleinen schritten zu durchbrechen - in schritten, die für dich gehbar sind: erst vor die türe, dann ein paar schritte weiter. viele kleine schritte ergeben auch einen grossen - und das tempo bestimmst du.
du schreibst, dass dich niemand versteht - es ist auch schwierig wenn nicht gar unmöglich für das umfeld, sich in die gefühlswelt eines menschen zu versetzen, der von angst, panik und depressionen betroffen ist. aber hast du denn in deinem umfeld jemanden, der dich ein wenig unterstützen und dir den rücken stärken kann?
und ich denke, dass es auch wichtig für dich ist, dir nochmals fachliche unterstützung zu holen.
ich weiss, wie schwierig der weg aus der angst ist.
ich habe in den vergangenen wochen auch einen versuch gemacht, mein medi-therapie gleichzeitig mit der gesprächstherapie zu beenden. ging in die hose der versuch und ich hatte einen rückfall. aber diesen habe ich nun überwunden. ich weiss aber, dass die angst mich ein lebenlang begleiten wird - angst ich ja auch ein wichtiges gefühl. aber sie wird mein leben nicht mehr bestimmen. und ich habe gelernt, auf meine bedürfnisse zu achten, authentisch zu sein. wenn ich das mal vergessen, dann kommt die angst als warnlämpchen - und das ist auch gut so ........
und nun mache ich gerade einen neuen versuch - und der scheint besser zu gelingen :-)
liebe ruth, ich wünsche dir viel kraft und mut.
fang an und werde aktiv. mach dir die angst zum freund - auch wenn sich das seltsam anhört - aber es gibt einen grund warum sie so hartnäckig ist.
alles liebe,
silvia