Rechte für psychichkranke Menschen

glenna_12162189

Eine Frage: haben psychichkranke Menschen Rechte vor Gericht?
Ich kann mir vorstellen, dass ein Zwangskranke ziemlich verzweifelt aus der Wäsche guckt, wenn er/sie die Strom/Wasser Abrechnung sieht (wenn gerade ein Waschzwang vorhanden ist). Das ist jetzt nur ein Bespiel, kennt ihr auch welche? Gibt es andere psychische Erkrankungen, die Kosten verursachen können?
Kennt sich hier jemand aus?
Und wenn es keine Rechte gibt? Wäre es nicht an der Zeit, dies zu ändern?

LG,

Lisa

thu_12144183

Psychisch Kranke haben keine gesonderten Rechte
Hallo Lisa,

ich kenne aus meiner Arbeit mit Behinderten folgendes (keine Garanien, ich krieg das immer nur so am Rand mit): Wenn ein Mensch mit Behinderung Stütze bezieht und durch seine Behinderung einen Mehraufwand hat kann man das u.U. geltend machen und dafür eine Sonderleistung bekommen. Ich kenne das vom Mehraufwand für besondere Ernährung, Mehrkosten durch Assistenz (wenn die mal mit ins Kino muss kostet die Karte ja extra) oder eine größere Wohnung wegen dem E-Rolli. Bei einem E-Rollstuhl kann man sogar die Strommehrkosten von der Krankenkasse bekommen.

Psychisck KRANKE haben keine Sonderstellung. Das ist ein Problem, aber soweit ich weiss gibts da zur Zeit keine Lösungsansätze. Bei psychisch BEHINDERTEN ist das wieder ein bisschen anders, weil die sozusagen anerkannt sind beim Amt.

Ich würde an Deiner Stelle mal bei einer Beratungsstelle für psychisch Kranke nachfragen. Wenn die Dir nicht helfen können, dann geh zu einer Beratungsstelle für Behinderte. Manchmal nehmen die auch solche Klienten und die haben auf jeden Fall das passende knowhow.

liebe Grüße

Muriel

glenna_12162189

thu_12144183

Psychisck KRANKE haben keine Sonderstellung
Hallo Muriel,

vielen Dank für deine Antwort. Ich finde es einfach fürchtbar, dass die Rechtslage für psychisch kranke Menschen so schlimm ist. Dabei sind es Millionen !!!
Ein Beispiel: ich würde von meiner Firma gekündigt, wegen meine Zwänge könnte ich nicht mal zur Arbeit fahren, weil ich vier Stunden gebraucht habe, endlich in die Bahn einzusteigen, plus drei um zu arbeit zu laufen (obwohl es nur 50 m waren).
Tja, meine Firma meinte, entweder nehme ich die Abfindung (mit Aufhebungsvertrag) oder sie würden mich fristlos kündigen. Ich war in Therapie, nahm Medikamente und war trotzdem nicht in der Lage mich zu wehren.
Heute, nachdem es mir endlich wieder gut geht, sehe ich natürlich ein, dass mich die Firma nie hätte fristlos kündigen können und habe trotzdem unterschrieben.
Mein Therapeut wusste bescheid wie es mich steht, hat mich auch nicht beraten.
Ich war psychisch am Ende und man hat es ausgenutzt.
Ist das richtig? Darf sowas geschehen? Nein, natürlich nicht. Daher bin ich zum Anwalt gegangen. Und was sagte er: man kann nichts machen!
Ich habe damals ziemlich gut verdient, daher ist mein Arbeitslosengeld genug um zu leben, aber was passiert mit Menschen, die mit weniger klarkommen müssen?

Danke im Voraus für eure Antworten,

LisaGi

Was denkt ihr? Soll ich es weiter versuchen, die Firma anzuklagen? Darf man psychisch kranke Menschen ausbeuten und in Regen stehen lassen?

Viele Fragen, ich weiss, aber wer sonst kann mich verstehen, wenn nicht ihr.