t|ndir_12048199Hab gerade mit der Freundin gesprochen.
Unabhängig von dem, was Du mir geantwortet hast, hat sie auch gemeint, dass ein Gespräch mit dem Chef vorerst einmal das Beste ist. Sie hat gemeint, dass Du ihn um einen Termin für ein vertrauliches Gespräch bitten sollst, nicht einfach auftauchen und fragen "Haben Sie kurz Zeit für mich". Cool bleiben beim Gespräch, ganz sachlich, berichte ihm, dass Du Dich ungerecht behandelt fühlst und schildere ihm, was so vorgefallen ist. Nicht allzu in Details gehen, nicht uferlos werden. Beschränk Dich auf sagen wir 3 bis 4 Beispiele. Nicht persönlich werden, keine Beleidigungen, wenn Du über die Ausbilderin sprichst. Genau bei der Wahrheit bleiben, nichts übertreiben, aber auch nichts herunterspielen. Schreib Dir vorher auf, was Du ihm sagen wirst, und lies es ein paarmal durch. Besprich es mit den Kolleginnen, die bereit sind, Dir zu helfen. Geh NICHT mit ihnen gemeinsam zum Chef, der hat sonst das Gefühl, er soll überrumpelt werden und blockt ab. Sag aber dem Chef, dass es Kollegen gibt, die das bestätigen können, was Du sagst. Sag ihm auch, dass das, was da abläuft, Deine Gesundheit gefährdet. Aber nicht an sein Mitleid appellieren. Am Besten ist, er hat den Eindruck, dass da eine junge Frau ist, die sich um ihre Zukunft und ihre Gesundheit ernste Sorgen macht, nicht ein armes Mädel, das gerade zum Nervenwrack wird. Je besser Du das rüberkriegst, desto respektvoller wird er Dich betrachten. Idealerweise hat er am Schluss das Gefühl, dass ER ein Problem mit der Ausbilderin hat.
Möglicherweise wird es einen zweiten Termin geben, wo dann die Ausbilderin dabei ist. Da gilt noch mehr: Vorbereiten, cool bleiben, auf beleidigende Anschuldigungen garnicht eingehen. Wenn sie zB sagt, dass Du faul bist oder ungeschickt, frag sie: Womit begründen Sie das? Schau ihr dabei mit ruhigem Gesicht in die Augen (Da gibts einen Trick: Du fixierst einen Punkt HINTER ihr und schaust durch sie hindurch). Je mehr sie labert, desto mehr wird sie dem Chef auf den Keks fallen. DU bist die Anklägerin, nicht sie.
Dass Du es jetzt auf sich beruhen lässt und die 5 Monate eben noch durchziehst, halte ich für keine glückliche Idee. Erstens sind 5 Monate eine lange Zeit, eine verschissene Zeit. Und zweitens: Wenn Du Dich jetzt nicht wehrst, wirst Du wahrscheinlich lange Zeit daran "kiefeln" (ist ein Ösi-Ausdruck, aber Du weißt schon, was er soll). Das liegt Dir dann womöglich Jahre lang wie ein Stein im Magen und schadet Deinem Selbstwertgefühl. Du wirst diese Zicke nicht über Dich triumfieren lassen!
Halt uns am Laufenden!