Hi Nele,
pingu hat in seinem Beitrag vieles sehr gut dargestellt.
Ich finde aber auch, es ist an dir ihr - im Rahmen deiner Möglichkeiten als Ausbilderin - Grenzen aufzuzeigen. Dass sie zum Beispiel deinen Schreibtisch aufräumt, darum hat sie niemand gebeten, das war eigenmächtiges Handeln. Du könntest ihr sagen, dass sie dich in jedem Fall erst einmal zu fragen hat, bevor sie in deinem Bereich handelt ohne dazu beauftragt zu sein.
Auch die Gerüchte würde ich anführen, ohne jedoch en detail zu gehen oder gar selbst in Rechtfertigungszwang zu kommen. Auch wenn sie nur für ein paar Wochen bei dir ist, wirst du eine Beurteilung über sie schreiben bzw. bei der Formulierung in ihrem Abschlusszeugnis gefragt werden. Wenn sie das Betriebsklima weiter nachhaltig mit Gerüchten stört, kannst du ihr ruhig sagen, dass dies auch entsprechend in ihrem Abschlusszeugnis vermerkt werden kann und wird, falls sie sich nicht ändert, wobei es ganz egal ist wer nun was gesagt hat, du könntest ihr gegenüber einfach genauso sagen, es sei dir zu Ohren gekommen.
(sicher da sollte nur positives stehen, doch lässt sich ein querulantes Verhalten auch so "positiv" umschreiben, dass es ein künftiger potenzieller Arbeitgeber
sehr wohl versteht).
Vermeide so gut es geht auf die persönliche Ebene mit ihr zu gehen, sondern mache deutlich, dass sie schließlich Azubi ist und DU (wenn auch nur zeitweise) ihre Ausbilderin.
Ihre "Narrenfreiheit" ist nicht unbegrenzt, wenn sie das nicht begreift, ist sie - aus welchem Grunde auch immer "lernresistent"
(ihre persönlichen Motive sind ihre Sache und sollten im reibungslosen Betriebsablauf keine Rolle spielen).
Du hast größeren Einfluss auf sie, wenn Du es ihr gegenüber sachlich angehst und dir mal bewusst machst in welcher Position Du im Grunde bist. Nein, das soll kein Freischein für einen Rachefeldzug
sein. Doch bist Du zu einem gewissen Grade selbst schuld, wenn Du dir von ihr weiter so viel bieten lässt!
Sie wird diese "Spielchen" wahrscheinlich immer weiter treiben, d.h. solange, bis sie jemand stoppt und ihr "die Stirn bietet". Rein aus deiner Position her: Wenn Du Auszubildende betreust, solltest Du auch in der Lage sein, sie auf ihr Fehlverhalten (z.B. Gerüchte, unangebrachtes eigenmächtiges Handeln) hinweisen können. (würde ich als dein Chef auch erwarten oder mir überlegen, ob Du im Grunde wirklich fähig bist, junge Menschen auszubilden. Mag hart klingen, doch solltest Du auch mal daran denken, dass diese Führungseigenschaft von dir auch seitens der oberen Ebenen erwartet wird bzw. wieder entzogen werden könnte...)
Unerfahrenheit als Azubi entschuldigt nicht alles und auch Frechheit muss nicht immer den Sieg davontragen!