Meine Geschichte wird hier sicher jedem völlig buggy sein. Aber vielleicht findet es der eine oder andere amüsant, mit welchen Problemen sich manche Leute herumschlagen. Und was herauskommt, wenn man am laufenden Band betrogen wird.
Wie tief kann ein Mensch wohl sinken? Ich weiß es jetzt.
Meine Geschichte:
Ich bin ein Mann und jetzt 42 Jahre alt. Ich war bisher noch nie alleine. Ich hatte seit meinem 15. Lebensjahr bis vor einigen Wochen durchgehend eine (aber wechselnde) Partnerin.
Ich bin nicht der Frauenheld, aber musste mich noch nie um eine Frau bemühen. Ich hatte mehrere langjährige Beziehungen, aber jedesmal kam schmerzhaft eine Trennung. Und nach der Trennung war aus heiterem Himmel eine neue Partnerin da.
Irgendwann lernte ich eine Frau kennen, mit der ich eine Familie gründete. Wir hatten 2 Kinder und einen sehr hohen Lebensstandard. Eigenes Haus, mehrere Autos, gute Jobs. 14 Jahre lang sind wir auf einer Wellenlinie geschwommen. Dachte ich zumindest. Bis zu jenem Tag, als mir eine Arbeitskollegin das Geheimnis meiner Lebensgefährtin petzte. Da hatte mich doch die Gute seit Jahren betrogen. Aber nicht wie üblich. Da war so ziemlich alles dabei. Von Porno-Drehs, über SM-Treffen in alten Kellern und noch viele krasse Sachen mehr. Ich habe nichts mitbekommen. Tja, wer kann den ahnen, dass so eine liebe und "treue" Frau statt auf Arbeit lieber per Krankenschein in irgendwelche Dungeons gefahren ist.
Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, was das für ein Schock war, als das raus kam. Und dann das Ganze so diskutieren, dass die Kinder nichts mitbekommen. Nahezu unmöglich.
Glücklicherweise bot mir meine Arbeitskollegin (die Petze) eine Schlafmöglichkeit in ihrer Mädels-WG an. So konnte ich wenigstens etwas abschalten. Nach einer Weile ist meine Untreue mit den Kindern ausgezogen.
Wie schön, als ich im Briefkasten einen roten Haftbefehl fand.Da hat doch die Gute tatsächlich jahrelang Unterhaltsvorschuss vom Staat kassiert, und denen erzählt, ich würde keine Alimente bezahlen. Die Post an mich wurde schön von ihr abgefangen und so wurde ich zu mehreren heftigen Strafen verdonnert. Wegen Nicht-Meldens kam letztendlich der Haftbefehl. Das geht in Kürze vor Gericht, und ich hoffe, sie hat dann auch so einen roten Zettel im Briefkasten.
Richtig toll, wenn man in so einer schweren Zeit auch noch den Job verliert. Somit hatte ich keine Familie mehr, Schulden an der Backe und keinen Job. Die Hypothek fürs Haus konnte ich alleine nicht mehr bezahlen, mein ALG ging komplett für unverschuldete Strafen drauf. Es hat nicht lange gedauert, dann kam der Gerichtsvollzieher. So war dann auch noch mein Konto eingefroren u.s.w.
Später stellte sich dann auch noch heraus, dass ich zwei Kuckuckskinder großgezogen habe. Also wer ohne DNA-Test eine Vaterschaftsurkunde unterschreibt, den müsste man den den Pimmel abzwicken.
Ich stand jetzt da bei Null. Mit einer Reisetasche voller Klamotten. Glücklicherweise entstand aus der Freundschaft zu meiner Arbeitskollegin (der Petze) eine neue Beziehung. Das hat mir auch etwas über den unerträglichen Kummer hinweggeholfen. Da meine neue Flamme jedoch keinen Führerschein hatte und deshalb in der Nähe ihrer Arbeit wohnen musste, haben wir die WG verlassen und haben uns eine Wohnung in der Stadt ihrer Arbeit gesucht.
Wir haben uns mit Finanzierungen mehr oder weniger wieder nach oben gearbeitet. Ich fand eine neue Arbeitsstelle, die so ideal lag, dass wir beide gemeinsam auf Arbeit fahren konnten. Mit eisernem Sparen, harter Arbeit und Nebenjob konnte ich innerhalb eines Jahres mein enormes Finanzloch wieder stopfen.
Und langsam hat auch die Wohnung Gestalt angenommen. Die alten gebrauchten Möbel wurden ersetzt und nach einer Weile hatten wir wieder das, was man ein normales Leben nennen kann.
Das einzige Problem, was wir hatten war die fremde Stadt. Unsere Freunde waren weit weg. Zumal sie kaum welche hatte. Unternehmungen waren immer mit Geld verbunden.
Wir waren also alleine. Aber wir hatten uns.
Nachdem wir ein Jahr zusammen gewohnt haben, wurde ihr klar, dass sie das Leben ankotzt. Dass es keinen Spaß macht ohne Freunde. Nur arbeiten, rumsitzen, poppen oder am Rechner spielen.
Sie verlor recht schnell das Interesse an allem. Am Weggehen, am Sex, am Fernseh gucken. Nur was sollten wir machen. Wir konnten da nicht weg. Jedenfalls nicht auf die Schnelle. Wir hatten jede Menge abzuzahlen. Ich muss an der Stelle sagen, dass ich sie verwöhnt habe, - sowas bekommt kaum eine Frau. Sie musste sich lediglich den Arsch selbst abwischen. Alles andere habe ich gemacht. Wie im Schlaraffenland. "Hunger? - Bitteschön!"
Eines Tages kam sie von der Arbeit und hat die Beziehung beendet. Eiskalt und ohne Diskussion. Es kam wie aus heiterem Himmel. Warum genau weiß ich bis heute nicht. Da die Wohnung auf ihren Namen gelaufen ist, war ich derjenige, der gehen durfte.
Der letzte Spruch von ihr war: "Ich liebe Dich, ich weiß auch genau, so einen wie Dich bekomme ich nie wieder. Ich weiß, dass ich Dir sehr weh tue. Aber mein Leben zieht an mir vorbei und ich muss was ändern. Bitte gehe jetzt"
Und so stand ich an einem verpissten Freitag wieder auf der Straße. Nur hatte ich diesmal niemanden, der mich getröstet hat. Ich hatte niemanden, bei dem ich schlafen konnte. Ich konnte auch nicht zu meinen Eltern, da ich in dieser fremden Stadt meine Arbeit habe. Ich konnte nicht mal meine Möbel holen. Mit wem, mit was, und wohin. Somit habe ich mir eine neue Wohnung gesucht. Wie schön, wenn so eine Neuvermietung nur zum 1. des Monats möglich ist. So durfte ich erstmal im Hotel schlafen. Das Geld ist quasi direkt von der Arbeit ins Hotel geflossen.
Irgendwann war es soweit und ich stand in einer leeren Wohnung.Glücklicherweise habe ich in der Zeit meine zu Unrecht bezahlten Strafen zurückbekommen. Somit habe ich wieder bei Null angefangen. Möbel gekauft und tagelang zusammengeschraubt.
Und dann saß ich da. Alleine. In einer fremden Stadt. Ohne Freunde, ohne Freundin.
Wie schön, dass es Facebook gibt. Somit konnte ich nahezu live ansehen, wie meine alten Freunde aus der Ferne zig Kilometer fahren, um meine Ex zu bespaßen. Komisch, als wir noch zusammen waren, kam kaum einer. Ich dachte immer, bei Geld hört die Freundschaft auf. Nöö, die hört auch auf, wenn die Chance besteht, die hübsches Ex vom Kumpel zu besteigen.
Ich hatte bisher 5 langjährige Beziehungen.
Nr.1 ist mit dem Berufschullehrer ins Bett nach 3 Jahren
Nr.2 hat sich auf der Arbeit nackig gemacht nach 2 Jahren
Nr.3 ist mit dem eigenen Cousin ins Bett gestiegen nach 5 jahren
Nr.4 hat sich von jedem begatten lassen nach 14 Jahren
Nr.5 weiß bestimmt selbst nicht, wieso sie mich verlassen hat nach 3 Jahren
Ich habe jetzt eine tolle neue Wohnung und einen schönen gut bezahlten Job. Mein Konto ist wieder voller Geld. Aber ich habe Null Freude mehr am Leben. Ich habe alles, was mir lieb war verloren.
Es kann auch sein, es liegt an mir. Vielleicht darf man Frauen nicht verwöhnen. Ich weiß es nicht. Ich denke, ich habe in meinem Leben einfach nur Pech. Soll es geben.
Ich habe Unsummen in tragische Beziehungen investiert und hinterfotzige Frauen geliebt. Ich habe absolut kein Interesse mehr an eine Frau Nr.6
Seelisch habe ich einen Tiefpunkt erreicht. Ich habe angefangen zu rauchen. Neuerdings trinke ich sogar Alkohol. Ich spiele jetzt WOW mit irgendwelchen fremden Kids. Ich hänge bis Nachts am Rechner und date irgendwelche Fakeprofile. Oder ich ziehe mir merkwürdige Pornos rein. Gestern hätte ich schon fast mein Iphone gegen einen Blowjob von einer Rumänin getauscht. Die war mir aber dann doch zu hässlich. Ich habe jetzt schon mehrfach verschlafen und schon die zweite Abmahnung gefangen. Es ist mir völlig egal.
Wenn mir vor 20 Jahren mal jemand gesagt hätte, ich würde mir einen Strick in die Garage hängen, dem hätte ich den Vogel gezeigt. Jetzt hängt er aber da. Ordentlich angedübelt mit Schwerlastankern. Und ich bekomme bei dem Gedanken nicht mal ein Jucken. Ganz im Gegenteil. Wenn ich am Morgen mein Auto hole und so in die Garage gucke muss ich lachen.
Ich kann nicht mehr.